Wenn wir uns in der Annahme einig sind, dass wir das aus einem kapitalistischen Sichtpunkt analysieren, dann ist die Strategie der USA besser.
Geld ist formell gesehen ein Schuldschein des Staates, während der Besitzer der Gläubiger ist. Nun kann ich aber diese Schulden aber nie einlösen. Geld hat also keinen intrinsischen Wert. (Auch vor der Abschaffung des Goldstandards, denn Gold hat auch keinen.)
Trotzdem scheinen diese Zahlen, die der Staat mir schuldet, genug Wert zu sein, dass mir jemand z.B. einen Laptop dafür gibt.
Der Laptopverkäufer kann sich dann wiederum ein Fahrrad kaufen. Der Fahrradverkäufer einen Fußball, und so weiter und so fort.
Jeder Akteur profitiert in diesem Szenario, denn es ist unwahrscheinlich, dass jemand alleine einen Laptop, ein Fahrrad und einen Fußball herstellen könnte.
Das Geld hat also für drei Leute eine bessere Welt geschaffen, indem es transferiert wurde. Diese bessere Welt hat einen intrinischen Wert. Es ist also der Umlauf, nicht die Existenz, der Wert schöpft.
Was, wenn ich in dieser Geschichte nun der Fußballverkäufer bin? Dann hätten wir einen Kreislauf. Wenn ich mich entscheide zu sparen und keinen Laptop kaufe, kann der Laptopverkäufer kein Fahrrad kaufen, und dieser keinen Fußball. Somit entgeht auch mir wieder ein Geschäft. Dadurch, dass ich weniger Geld ausgebe, erhalte ich auch weniger. Geld, dass nicht fließt, schadet der Gesellschaft im Kapitalismus.
Sparen kann nur dann von Interesse sein, wenn ich eine bessere Option sehe. Hier kommt die Politik ins Spiel, denn bessere Option ist schwer objektiv festzumachen. Zentralbanken können aber im Grunde so viel Geld erfinden, wie sie wollen, denn sie sind ja der Gläubiger selbst. Geliehen wird also immer von denjenigen die quasi die Idioten sind und in Geldscheinen (bzw. noch dümmer: Zahlen auf einem Bildschirm) einen Wert sehen. Das sind im Moment so gut wie alle.