War das NS-Regime wirtschaftlich erfolgreich?
Will tatsächlich eine kleine Diskussion starten, habe sowas momentan in Geschichte und finde es äußerst interessant.
Bitte bezieht so viel ein wie es geht, jede Meinung ist erwünscht, dient mir zur Weiterbildung.
9 Antworten
Das NS-Regime hat vor allem nicht nachhaltig gewirtschaftet.
Deutschland wurde etwas milder als andere Länder von der Wirtschaftskrise getroffen. Plötzlich waren Mittel da, um Autobahnen und Fabriken zu bauen und jede Menge Programme (Sport, Urlaub, usw.) zu finanzieren. Das trägt zur Einbildung bei, es sei gut gewirtschaftet worden.
Was auch zu dem Eindruck beitragen kann, ist dass Deutschland massiv aufgerüstet hat, um quasi die halbe Welt zu bekämpfen. Aber all dieser reiche Schein war von Schulden, geliehenem und gestohlenem Geld finanziert.
Die Basis für den Wiederaufbau war die Kooperation mit allerlei reichen Großkonzernen, die mit der NSDAP koopierierten und sich Freiheiten erkaufeten. Viele Deutsche Bürger kauften auch Staatsanleihen aus Stolz aufs Land und es kam eine größere Bereitschaft, mit schlechter oder sogar ohne Bezahlung zu Arbeiten aus Überzeugung an die Überlegenheit des deutschen Volks.
Gestohlen und Beschlagnahmt wurde vor allem von den Juden. Aber auch beim Anschluss wurden die Goldreserven der Österreicher einkassiert, ebenso wie in Tschechien. Und während des Krieges wurden natürlich viele Güter im Ausland gestohlen. Dazu kommt, vor allem gegen Ende, dass die öffentlichen Dienste auf ein Minimum reduziert wurden, und es gab zunehmend Zwangsarbeit.
Die extremen Umstände verzerren einen Vergleich mit dem heutigen Deutschland, aber es wurde für den Maßstab in Friedenszeiten katastrophal gewirtschaftet.
Danke für diese Umfassende Antwort die hilft weiter
Das wirtschaftliche Strohfeuer wurde zum Preis erkauft, dass Deutschland 1939 praktisch pleite war und der Staatsbankrott nur durch Beutezüge in andere Länder verzögert werden konnte.
Das NS-Regime hat Deutschland in den Krieg gestürzt und (à la Nord Korea heutzutage) extrem extrem viel Kohle in Militär und Propaganda-Instrumente die man gegen die eigene Bevölkerung verwendet hat reingepumpt.
Nicht so wirtschaftlich.
Rein wirtschaftlich betrachtet war der Holocaust auch bescheuert weil man ohne Grund Millionen von Menschen ermodert hat ODER verscheucht hat - die ein gut gebildeter Teil der Bevölkerung waren. Alleine Albert Einstein als bekanntestes Beispiel. (Bildung in der Gesellschaft ist ein Grundstein um eine erfolgreiche Wirtschaft zu haben und International mitzuhalten.)
Nein, alles wurde mit Schulden gemacht und außerdem ist es eine reine Kriegsproduktion gewesen, die wenig nachhaltig gewesen ist, sieht man einmal von Wolfsburg ab.
Vor allem konnte das Regime in den ersten Jahren den rapiden Abbau der Arbeitslosigkeit für sich verbuchen. Zwar hatte die Weltkonjunktur schon 1932 die Talsohle durchschritten, und ein neuer Konjunkturaufschwung war in Sicht.
Klingt gut nur es wurden alles nur Waffen gebaut und hinterher lag alles in Schutt und Asche. Was sollte daran gut gewesen sein?
Wirtschaft im Nationalsozialismus - Wikipedia
Die besiegten Laender, sollten dann alles bezahlen, so ist es angedacht gewesen.
Schau hier:
Massive Rüstungswirtschaft und vorgeschriebene Arbeitsdienste senkten die Zahl der Erwerbslosen von sechs auf knapp eine Million 1937. Die "totale" Durchdringung von Wirtschaft und Gesellschaft durch Wirtschaftslenkung und Zwangsorganisation der Arbeiter und Angestellten diente noch einem anderen Zweck: Sie schuf die Voraussetzungen für den geplanten Krieg...