Anne Frank ist mein größtes Vorbild in vielerlei Hinsicht und das schon über Jahre hinweg.
Mich hat ihre Geschichte sehr stark mitgenommen und sie beschäftigt mich nach wie vor sehr stark.
Grundsätzlich ist Anne Frank sein Symbol für Millionen von Juden, sie ist aber auch für mich persönlich ein großes Symbol.
Wie bereits erwähnt habe ich mich mehrfach schon mit ihrer Lebensgeschichte auseinandergesetzt und vor einigen Jahren bin ich auf nach erneuter Recherche auf eine sehr interessante These gestoßen.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern und Psychologen hatten damals die Verumutung aufgestellt, dass bei Anne Frank das Asperger-Syndrom vorliegen könnte. Ich selbst wurde in meinem 7. Lebensjahr mit Asperger diagonstiziert.
Ich war zu dieser These zunächst skeptisch eingestellt, da eine echte Diagnose nur zu Lebzeiten anhand spezieller Tests möglich ist. Mittlwerweile bin ich persönlich von dieser These vollstens überzeugt.
Auf meinem Anfahrtsweg in die Klinik fuhr ich regelmäßig an der örtlichen "Anne Frank Realschule" vorbei, da entstand meine erste Berührung mit ihr. Als 7 jähriger Junge hatte ich natürlich nicht sonderlich viel Ahnung von der Thematik, das ganze dauerte noch einige Jahre.
Da wir Annes Tagebuch leider nicht im Rahmen dees Schulunterrichts bearbeitet haben, habe ich es dann privat gelesen.
Das Tagebuch löste in mir zuvor noch nie dagewesene Gefühle aus, welche ich zu Beginn auch noch nicht deuten konnte. Bereits die ersten Zeilen hatten für mich eine äußerst vertraute Wirkung. Es kam das Gefühl auf, als würde ich das Tagebuch bereits gelesesen haben und es bereits kennen. Das ging dann soweit, dass ich stereotypische Situationen vorhersagen konnte und diese dann einige Zeilen oder Seiten von Anne tatsächlich genauso beschrieben wurden. Das erfolgte mit einer unglaublichen Sicherheit, dass ich galubte, sowas kann kein Zufall sein.
Angeblich könnten Asperger untereinander eine Art "Verbindug" spüren, da sie ja zum Teil ähnliche (sehr spezifische) Charaktereigenschaften teilen. Ich habe diese Verbindung immer als Schwachsinn deklariert, da ich bei anderen Aspergern nie eine solche "Bindung" spüren konnte. Doch in Annes Tagebuch kam dieses beschrieben Gefühl tatsächlich auf.
Annes Geschichte hat im Laufe meines Lebens sehr stark dazu beigetragen, mich selbst zu verstehen und auch die Möglichkeiten aufgezeigt, Autismus (Asperger) auch zu seinen Vorteilen nutzen zu können.
Andere können solche Dinge, die ich beschreibe sicher überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin mir sicher auch andere Menschen sich sehr mit Anne verbunden fühlen, aber soetwas habe ich nie wieder erlebt und war für mich ein sehr einschneidendes Erlebnis in meinem Leben.
Für viele mag sie es vielleicht sein... Für mich ist Anne Frank nicht einfach "Das Mädchen mit dem Tagebuch"