Zwangsstörung Wiederhol-, Zählen- und Waschzwang?

4 Antworten

Lass Dir vom Hausarzt eine Überweisung für einen Psychologen geben (und Dich beraten, welche Art Therapie da sinnvoll wäre; m.W. Verhaltenstherapie - es gibt auf jeden Fall spezielle Therapien dafür).

Zwangsstörungen können aus bewusster Angst - z.B. Händewaschen, um nicht krank zu werden - oder zur Beruhigung - z.B. Sachen zählen, wenn man nervös ist - oder auch aus Langeweile  - Sachen zählen, weil sonst nichts zu tun ist - entstehen. Oder in Deinem Fall evtl. auch aus Aberglauben (jemand hat einem eingeredet, dass bestimmte Dinge schlecht sind und Unglück bringen und man bestimmte Dinge in bestimmter Wiederholung machen muss).

Ich weiß nicht, ob man das alleine loswerden kann, ohne sich neue Ersatz-Zwangshandlungen zu suchen.

Du könntest mal probieren, einmal pro Tag gegen Deine "Glaubenssätze" zu gehen, z.B. einmal pro Tag nur einmal unter dem Türrahmen durchzugehen und dann das unangenehme Gefühl auszusitzen. Evtl. kannst Du Dich so nach und nach davon überzeugen, dass im Falle der "Zuwiderhandlung" nichts Schlimmes passiert.

Zu den möglichen Gründen noch:

Mein Bruder hatte ein Problem mit den Beinen (es war nicht ganz klar, was genau die Ursache war, er konnte nicht lange laufen, wahlweise der Fuß oder das Bein taten ihm weh, aber nicht immer). Er lief dann am Rollator und meine Mutter ging oft mit ihm raus, damit er überhaupt lief (sehr kurze Strecken zur Eisdiele etc.). Er gewöhnte sich dann an, die Schritte zu zählen. Er konnte  nicht weit zählen, kam meist bis 20 und fing dann wieder von vorne an. Ursprünglich war das wohl eine Methode, die Strecke kürzer erscheinen zu lassen, sich zu sagen, "ich brauche noch x Schritte bis zum Auto etc.". Anfangs tat er das nur hin und wieder, später sehr oft, konnte es auch nicht abstellen - wenn man ihn darum bat, fing er unbewusst nach einigen Minuten wieder an - und selbst im Schlaf zählte er öfter. Da hatte sich also etwas verselbstständigt.

So etwas - eine Not, eine Methode, etwas durchzustehen - könnte also auch zu Zwangsstörungen führen (rein subjektive Überlegung!).

Ich kenne das auch. Beispielsweise musste ich meine Schuhe immer perfekt ausgerichtet abstellen. Außerdem musste auch sonst immer alles gerade und bestenfalls rechtwinklig zueinander stehen. Wie du auch hab ich mir dann eingeredet, dass sonst etwas schlimmes passieren würde.

Ich hab es tatsächlich einfach sein gelassen und gemerkt, dass nichts passiert. Bin jetzt 21 und mach mir bis auf ganz seltene Außnahmen seit nun über 3 Jahren eigentlich keinen Kopf mehr darüber.

Obwohl ich mich immernoch wohler fühle wenn beispielsweise Zettel vor mir exakt übereinander liegen. Allerdings läuft das mittlerweile ohne auffälligen Zwang ab.

Wünsche dir viel Erfolg
LG

Wenn Dich diese Angewohnheiten im Alltag belasten und so hört es sich für mich an, solltest Du psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Das heisst nicht, dass Du in die Psychiatrie musst.

Am besten sprichst Du mal mit Deinem Hausarzt darüber, der kann dir dann auch ggf. Psychologen empfehlen.

Das kenne ich gut ;) Ich habe auch einige Zwangsneurosen nur nicht so schlimme wie deine.

Einige sagen, dass hinter einer Zwangsneurose ein Trauma, Stress oder ein schlechtes Ereignis liegt.

Genaueres habe ich vergessen. Nur: damit man dir helfen kann, musst du zum Psychologen. 

Die können dir besser helfen. :)

LG Flo ;))