Zwänge?
Hey, ich würde gerne wissen, was man gegen Zwänge machen kann. Eine Zwangsstörung wurde mir nicht diagnostiziert, da ich generell damit noch bei keinem Arzt war, jedoch gehe ich stark davon aus, eine zu haben.
Z.B muss ich jeden Tag für eine bestimmte Zeit ein bestimmtes Spiel spielen, danach für eine bestimmte Zeit einen bestimmten Youtuber/Streamer gucken, usw, da ich Angst habe, dass ich mich selbst verliere, wenn ich es nicht tue.
Auch muss ich immer das machen, was mein Kopf mir sagt. Steht die Tür offen, muss ich sie schließen, sonst kann ich an nichts anderes mehr denken und fühle mich unwohl. Dann muss ich immer noch 3 mal aufstehen oder so, um wirklich mir sicher zu sein, dass die Tür geschlossen ist. Das ist auch bei Fenstern und anderem der Fall.
Mit 9 Jahren hatte ich bereits einen Waschzwang, wo ich mir immer die Hände merhmals waschen musste, was meiner Haut enorm geschädigt hat.
Diese extremen Zwänge kommen jedoch in Phasen. Alltägliche sind halt sowas wie das mit der Tür, oder manchmal sogar noch mehrmals Hände waschen.
Auch habe ich das mit Charakteren, die ich mag. Finde ich einen fiktiven Charakter cool, und ich mach mal nicht das Bett, da ich da keine Lust drauf habe, muss ich das Bett trotzdem machen, da dieser Charakter das ja nicht cool finden würde.
Ich würde einfach gerne wissen, was man dagegen machen kann, da mich das mega nervt.
2 Antworten
Ob es eine Zwangsstörung ist kann dir nur ein Psychiater oder Therapeut sagen. Da viele Zwänge haben was nicht direkt zu einer Zwangsstörung führt.
Meine Therapeutin hat zu mir gesagt "Zwänge kommen immer von Schuldgefühlen"
Z.B muss ich jeden Tag für eine bestimmte Zeit ein bestimmtes Spiel spielen, danach für eine bestimmte Zeit einen bestimmten Youtuber/Streamer gucken, usw, da ich Angst habe, dass ich mich selbst verliere, wenn ich es nicht tue.
Kann durchaus ein Zwang sein da du dir damit Kontrolle gibst, deine Beschreibung weist darauf hin, dass du bestimmte Rituale oder Routinen durchführst, um ein Gefühl von Sicherheit und Identität zu bewahren.
Wenn du diese Rituale als Teil deiner Identität siehst, könntest du dich schuldig fühlen, wenn du sie nicht einhältst, weil du denkst, dass du dich selbst oder deine Identität verrätst.
Auch muss ich immer das machen, was mein Kopf mir sagt. Steht die Tür offen, muss ich sie schließen, sonst kann ich an nichts anderes mehr denken und fühle mich unwohl. Dann muss ich immer noch 3 mal aufstehen oder so, um wirklich mir sicher zu sein, dass die Tür geschlossen ist. Das ist auch bei Fenstern und anderem der Fall.
Alltägliche sind halt sowas wie das mit der Tür, oder manchmal sogar noch mehrmals Hände waschen.
Hier genau so. Beim Waschzwang können Schuldgefühle darin liegen das du Krankheitserreger auf deiner Hand hast und du andere anstecken könntest.
Aber Sachen wie die Tür, oder Händewaschen muss man schauen ob es zu einer Zwangsstörung gezählt wird. Da für eine Zwangsstörung erhebliches Leid für ein Selber oder für andere vorhanden sein muss, dazu müssen die Gedanken und Handlungen viel Zeit wegnehmen.
Jeder hat mal Zwangsgedanken aber sie beeinträchtigen nicht.
Zum beispiel kann jemand aufgrund des Waschzwang und der Angst vor der Verunreinigung Soziale Kontakte meiden da er sich nicht Kontaminieren will oder er Schüttelt keine Hände oder fässt keine Türklinken an usw. Habe mal eine Reportage gesehen wo jemand diesen Zwang hatte und Panisch geworden ist als ihr Portmonaie runtergefallen ist, also zog sie Handschuhe an und desinfizierte das komplette Portmonaie.
Das ist nur ein beispiel. Aber die Zwänge und Zwangsgedanken müssen halt Extreme Zeit einnehmen und schädigen.
Bei Zwangsgedanken hilft oft rationalisieren. Hatte Zwangsgedanken das meine Mutter beim rückwärts fahren vielleicht ein Kind tot fährt und wir einfach wegfahren. Meine Therapeutin meinte man soll es rationalisieren "Vertraust du deiner Mutter beim Autofahren also ist sie eine Gute fahrerin". Dazu kann bei Zwangshandlungen oft Aushalten helfen, da man dann merkt das die Sorgen unbegründet sind, ist aber einfacher gesagt als getan.
LG
Hol dir auf jeden Fall Hilfe, ich hatte auch neben diversen anderen Problemen eine Zwangsstörung entwickelt. Rückblickend fing es auch schon im Kindesalter an, gewisse Wegplatten nicht betreten zu können, usw. Später hatte ich den Drang Dinge zu berühren / zu spüren und endlos Küche, Herd, Fenster, Türen etc. zu kontrollieren. Das hat richtig Kraft und Zeit gekostet und man denkt man wird gleich verrückt.
Was dahinter steht sind tiefe Unsicherheit und mangelndes Selbstvertrauen. Die Zwangshandlungen geben dir Sicherheit, wenn du sie "richtig" ausgeführt hast. Alleine wäre ich niemals da rausgekommen, aber ich hatte auch noch andere Probleme.
Die Erkenntnis ist zumindest der erste Weg zur Besserung.