Zusatzfutter bei schlechten Hufen?

7 Antworten

Würde es an etwas liegen, was man mit Futter lösen könnte, wäre es ein Mangel und bis der am Huf ankommt, sieht das Pferd so fürchterlich aus, dass Strahlfäule sein allergeringstes Problem ist.

Zu 99 % ist Strahlfäule die Folge einer nicht so tollen Bearbeitung, sei es, dass die Intervalle zu lang sind, sei es, dass der Huf nicht in Balance ist, also nicht zur gesamten Anatomie des Pferdes passt und deshalb Kraftwirkungen wo sind, wo sie nicht hin gehören. Dann auch wieder leiden andere Teile des Bewegungsapparats viel nachhaltiger und die Strahlfäule ist das geringere Problem.

Bei beidem bringt füttern nahezu nichts. Es steht und fällt mit der Bearbeitung! Die muss also optimiert werden.

Strahlfäule kommt, wenn der Huf in Dysbalance ist und der Strahl gequetscht wird. Dann ist die Hufkapsel nicht mehr geschlossen und es setzen sich Bakterien rein.

Brüchige Hufe schreien fast schon nach zu langen Intervallen der Bearbeitung und nicht für den Huf passender Hufbearbeitung. Es bricht weg, was weg muss, so als Grundsatz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Eine Zusatz kann ich dir nicht empfehlen... eher das GEGENTEIL. Lass mal ALLES weg was das Hoppa jetzt bekommt und wo Stärke, Zucker und Eiweiß drin ist.

Zur Hufbearbeitung wurde schon genug gesagt. Was ich noch ergänzen möchte ist die STALLHYGIENE! Strahlfäule kommt von Bakterien und die sind auch überall im Boden wo es dauerhaft feucht bleibt. Wenn eure Pferde also zb permanent im Gatsch stehen, dann braucht man sich auch nicht über derartige Probleme wundern. Auch die recht modernen "Pferdeklos" aus Waldboden oder Hackschnitzel werden leider oft viel zu schlecht und zu selten gereinigt und sind echte Krankmacher!


bluefiredream 
Beitragsersteller
 20.11.2024, 07:59

Mir ist bewusst woher das kommt, es ist auch in Behandlung. Pferd steht draussen auf Kies, kein Matsch oder kacke. Box wird jeden Tag gründlich gemistet.

Baroque  20.11.2024, 19:48
@bluefiredream

Die Bakterien sind immer da, das hat nichts mit Stallhygiene zu tun. In den guten, korrekt bearbeiteten Huf kommen die nicht rein, weil die Hornkapsel geschlossen ist und sind somit völlig egal. Wenn der Huf nicht gut bearbeitet ist, rettet ihn auch keine Mistgabel. Die Bakterien vermehren sich durch Teilung. Je Stunde das doppelte ungefähr. Also ist der Schlüssel zum Glück die Hufbearbeitung.

keralit ist ganz gut. das ist aber kein futter.

futterzusätze gemäss absprache mit dem tierarzt und mal überlegen, ob die hufbearbeitung wirklich in ordnung ist. zusätzlich haltung optimieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Du kannst natürlich zB Biotin für die Hufe geben, Kieselgur, ... aber ich würde dir raten die Mineralisierung des Pferdes insgesamt sowie unbedingt die Hufbearbeitung zu optimieren. Zusätzlich ein wirklich tolles und vor allem funktionierendes Mittel für bessere Hufe ist der THM Hufstabil, täglich auf die saubere und trockene Hufwand (Tragrand) aufpinseln.

Akute Strahfäule behandeln mit zB Kupfervitriol oder Silberballs (gibt es bereits fertig zu kaufen), Kevin Bacon, mit Kernseife abbürsten und dann Blauspray drauf... musst du ein bisschen testen, was bei deinem Pferd wirklich hilft. Die Umgebung des Pferdes sollte natürlich auch einigermaßen trocken und vor allem sauber sein. Pampiger Matsch durchsetzt mit Amonikak und Äppelresten oder eine schlecht gemisteste Box, unsaubere Matratze,... ist im wahrsten Sinne des Wortes Mist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin