Zu Hochzeit nicht eingeladen. Wärt ihr auch enttäuscht?
Ich hab mal eine Frage, und zwar heiratet im Juli eine Freundin von mir. Sie ist eine ehemalige Arbeitskollegin und 10 Jahre jünger als ich. Wir sind auf der Arbeit damals durch dick und dünn gegangen, und als ich aus der Praxis raus bin, weil ich schwanger wurde, hielt der Kontakt immer. Häufig trafen wir uns in ihrer sehr langen Mittagspause oder waren einige Male mit noch einer gemeinsamen Bekannten zu Kurztrips übers Wochenende unterwegs. Bzw. haben wir uns zu Geburtstagen eingeladen.
Als sie vor 2 Jahren wieder einen Mann kennenlernte, wurde der Kontakt auch nochmal mehr, da sich unsere Männer ganz gut verstehen und wir uns schon einige Male zu Spieleabende getroffen haben. Als sie nun vor ein paar Monaten einen Heiratsantrag von ihm bekommen hat, hab ich mich sehr für sie gefreut. Ging zwar alles recht schnell, aber ich bin mir sicher, das sie das richtige tut.
Nun waren wir gestern Abend wieder bei ihnen und als ich fragte, wie weit sie denn mit den Vorbereitungen sei, sagte sie, das eigentlich alles steht, es um die 50 Gäste seien, sie aber eben nicht alle zur Trauung einladen könnten, weil das den Rahmen sprengen würde. Da schwante es mir schon! Sie tanzt in einer Gruppe, und die müßte sie dann ja auch alle einladen... Ihr Verlobter nannte es “wir können ja nicht Hinz und Kunz zu unserer Hochzeit einladen.“ Sie daraufhin schnell, “aber Eli ist ja nicht Hinz und Kunz“. Es kommen nur Verwandte und richtig enge Freunde sagte sie. Sie würden im Sommer dann nochmal ein Grillfest feiern, wo dann alle übrigen dürfen (jeder der will, wie er meinte).
Ich muß dazu sagen, das ich, da ich im neunten Monat schwanger war, auch sehr, sehr klein mit nur 13 Leuten, d.h. Engster Familie und Trauzeugen geheiratet habe. Da war sie leider auch nicht eingeladen.
Ich muß zugeben, es nagt etwas an mir, und ich würd mich freuen, von einem Außenstehenden mal eine Meinung zu hören. Schick ich dann trotzdem eine Karte mit Geschenk, oder bring ich erst zum “Grillfest “ was mit? Zum Junggesellinnenabschied bin ich eingeplant, fänd es aber peinlich, wenn dort alle von der Hochzeit sprechen usw. und ich außen vor bin.
Wär schön, ein paar ernstgemeinte Antworten zu bekommen.
Danke schon mal
Gruß Moccassin
4 Antworten
Es nagt an dir das du nicht eingeladen bist, hast sie aber auch nicht zur Hochzeit eingeladen. Ist sie deswegen beleidigt? Du hast mit 13 Leuten gefeiert, sie mit 50 (wo sicher auch nicht viel mehr als Familie dabei sein wird). Da misst du mit zweierlei Maß.
Wir hätten damals bei unserer Hochzeit mehr als unsere 36 Personen gar nicht Platz gehabt, weder in der Kapelle noch im Hotel. Wir haben auch nicht alle Verwandten eingeladen. Wenn dann der Ein oder Andere meint eine Schnute ziehen zu müssen weil er nicht feierlich geladen wurde dann ist das halt so. Laden tut immer noch das Ehepaar und die richten die Feier aus, nicht die Gäste.
Der Antwort von Kittyhawkins stimme ich voll zu. Du bist nicht ausgebootet worden.
Auf der Gefühlsebene sieht es wohl etwas anders aus: Es tut sehr weh, nicht zu den richtig engen Freunden zu gehören, wenn man die Situation anders eingeschätzt hat durch die privaten Einladungen.
Das künftige Ehepaar entscheidet alleine wer zur Hochzeitsfeier eingeladen wird, wieviele Leute überhaupt eingeladen werden. Allerhöchstens mischen sich noch die künftigen Schwiegereltern mit ein (so das Brautpaar das zulässt).
In der Regel soll es kein persönlicher Angriff sein wenn beispielsweise "enge" Freunde, Teamkollegen, Arbeitskollegen oder weitläufige Verwandtschaft, oder Nachbarn, etc nicht eingeladen werden. Das Brautpaar muss oder möchte da einfach nur eine bestimmte Menge an Gästen bei der Hochzeit selbst dabei haben. Manchmal ists aufgrund der finanziellen Situation, manchmal aufgrund der Größe der Räumlichkeiten, manchmal ein Kompromiss zwischen dem künftigen Ehepaar, manchmal hat man einfach als Paar den Wunsch es groß oder übersichtlich zu halten.
Wir hörten damals von einem Paar (mit denen wir damals noch enger befreundet waren) "Wenn wir nicht zur Hochzeit kommen dürfen dann kommen wir auch nicht zum Polterabend". Nun, das war deren Entscheidung. Okay, damit konnten wir leben. Es war zwar schade, aber wir wichen nicht von unserem Plan ab.
Unser Polterabend war für Bekannte, für Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde und die Verwandten die Lust und Zeit hatten. Das war ausreichend.
Ja, idR schenkt man etwas. Irgendwas. Und wenns eine Kleinigkeit ist. Bei beispielsweise einer bestehenden Schwangerschaft würd ich vielleicht einen Gutschein für den Babyfachmarkt schenken. Oder man orientiert sich eben an dem Wunsch des Brautpaares. Manche haben ja eine Art Liste aufgestellt mit Dingen die sie sich wünschen. Manche sagen von vorneherein "Wir möchten nur Geld da wir dies/jenes planen". Manche sagen "Wir möchten nichts haben, aber wünschen uns das man an diese und jene Organisation spendet". Und wenn das Brautpaar keine Vorgabe gibt? Dann reicht vielleicht eine gute Flasche Wein, oder ein dicker Blumenstrauß mit persönlich geschriebener Glückwunschkarte.
So wie du es erklärt hast, ist das meiner Meinung nach ohne jeden Beigeschmack zu akzeptieren. Schick eine Glückwunschkarte zur Hochzeit und bring dein Geschenk später im Sommer zum Grillfest mit. Alles gut, du bist nicht ausgebootet, aber so was artet wirklich ganz fix aus, wenn man nicht ganz streng limitiert.