Wusstet ihr das über Zoos?
Der erste Zoologische Garten eröffnete 1828 in London. Ziel war es, wissenschaftliche Studien durchzuführen. 1844 folgte der erste deutsche Zoo in Berlin. Mit den Zoos von heute hatten diese Einrichtungen wenig zu tun. Bis 1940 wurden in deutschen Zoos sogar Menschen fremder Völker zur Schau gestellt, die Entdecker von ihren Reisen mitbrachten: 1874 veranstaltete Carl Hagenbeck in Hamburg die erste Völkerschau, bei der Besucher Lappländern bei ihrem alltäglichen Leben zusehen konnten. Später wurden im Zoo Hagenbeck unter anderem auch Somalier oder Äthiopier „gezeigt“.
nationalgeographic.de
Ich habs nicht gewusst. Ist aber irgendwie ganz witzig. Wieso wird sowas in der heutigen Zeit nicht mehr gemacht? So könnte man vielen auch eine Arbeit geben und ein Bewusstsein für andere Kulturen / Menschen schaffen.
Warum ist das witzig ?
Naja die Vorstellung eben...wie BB
Was heißt BB?
Big Brother
3 Antworten
Icxh wusste das, weil ich mal eine Doku darüber gesehen habe. Für die ausgestellten Menschen war das übrigens ganz und gar nicht lustig! Sie wurden teils unter falschem Vorwand in ein fremdes Land gelockt und mussten Dinge zeigen, die überhaupt nicht ihrer Kultur entsprachen. Z.B. wurde ein Volk zu Kannibalen gemacht, obwohl es das gar nicht war. Aber die Zoobesucher wollten das sehen und sich den Fremden gegenüber fortschrittlich und erhaben fühlen. Zu der damaligen Zeit bezeichnete man die Menschen fremder Völker oft als primitiv und in der Evolutionsstufe nur knapp über dem Tier stehend! Also weit unter dem Niveau der Europäer, die sich selbst erhoben.
Ich bin froh, dass solche Zeiten vorbei sind.
Der erste Zoologische Garten eröffnete 1828 in London.
Tja, das stimmt nicht. Der älteste Zoo der Welt ist der Tiergarten Schönbrunn (1752 für Besucher eröffnet). Die Menagerie, aus der er hervorging, ist noch älter.
Der älteste wissenschaftlich geführte Zoo der Welt ist der Zoo im Botanischen Garten von Paris, die Ménagerie du Jardin des Plantes. Sie eröffnete 1793. London eröffnete viel später.
Wieso wird sowas in der heutigen Zeit nicht mehr gemacht?
Weil diese Völkerschauen rassistisch sind und nicht die Wirklichkeit abgebildet haben, sondern nur die Klischees bedienten, die in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger der Kolonialmächte herumgeisterten. Die Völkerschauen sollten ein Bild der "primitiven Wilden" vermitteln und die Überlegenheit der angeblich "zivilisierten" Kolonialmächte demonstrieren.
So könnte man vielen auch eine Arbeit geben und ein Bewusstsein für andere Kulturen / Menschen schaffen.
Das vermittelte Bild ist aber ein falsches Bild. Die Vorstellung vom nackten in Lehmhütten hausenden Afrikaner ist schlichtweg falsch. Mehr und mehr sind sich die Zoos ihrer damaligen Rolle, die aus heutiger Sicht sicher nicht ruhmreich ist, bewusst und arbeiten ihre Geschichte während der Kolonialzeit auf. Abgesehen davon, dass dieses historische Kapitel aufgearbeitet werden muss, ist es heute einfach auch nicht die Aufgabe von Zoos, Wissen über andere Kulturen zu vermitteln.
Solche Völkerschauen wie damals finden in modernen Zoos und Aquarien nicht statt. Was man heute noch sehen kann, ist, dass Vereine, die das Leben fremder Völker darstellen in einer Art Live-Roleplay, das tun, was früher bei den Völkerschauen geschah, aber in einer grundsätzlich anderen Ausgangssituation. Völkerschauen der früheren Zeit, die es ja nicht nur in Zoologischen Gärten gab, basierten teils leider auch auf Zwang. Heute ist so etwas undenkbar.