Würdet ihr einer Rückgabe der Ostgebiete befürworten?

22 Antworten

Ich halte es nicht für weise, in der heutigen Zeit eine Rückgabe der Ostgebiete überhaupt zum politischen Thema zu machen. Falls das gegenseitige Vertrauen einmal groß genug und die politische Weltsituation so entspannt ist, dass das Ansprechen dieses Themas nicht gleichbedeutend damit ist, die Büchse der Pandora zu öffnen, könnte man vielleicht davon reden, die Ostgebiete wieder an Deutschland anzugliedern. In erster Linie sollten darüber die betroffenen Menschen entscheiden. Wollen die Menschen, die dann in den Ostgebieten leben, sich einer deutschen Regierung unterstellen? Wären sie bereit, umzuziehen? Wollen Nachkommen der deutschen Vertriebenen wieder zurück in die Ostgebiete? Würde überhaupt eine nennenswerte Zahl an Deutschen in die Ostgebiete ziehen wollen? Die politische Lage müsste dabei so entspannt sein, dass es im Prinzip niemanden kümmert, wie sich die Menschen entscheiden, und wo eine Wiederangliederung an Deutschland als eine unbedeutende Formalität eingestuft werden würde, von der nichts abhängt – halt nur um des Völkerrechts willen.


Wurzelstock  12.11.2016, 03:35

NEIN, das könnte man nicht! Es ist im Rahmen der EU auch völlig schwachsinnig.

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DetlefRuchatz  12.11.2016, 04:08
@Wurzelstock

Vielleicht könntest du das nicht. Ich könnte es ganz bestimmt und der Fragesteller offensichtlich auch – ergo dein Kommentar ist unnötig und schwachsinnig. Desweiteren sprach ich von einer hypothetischen entspannten, vertrauensvollen Weltlage, was offensichtlich das Gegenteil von „im Rahmen der EU“ ist.

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DetlefRuchatz  12.11.2016, 04:14
@Wurzelstock

Übrigens hat auch Gorbatschow dies bei den zwei plus vier Verhandlungen angesprochen. Kohl hatte es zur Überraschung der Russen abgelehnt, die Rückgabe der Ostgebiete zum Bestandteil der Verhandlungen um die Wiedervereinigung zu machen. Auch Putin hatte sich zur Rückgabe der Ostgebiete geäußert und in diesem Zusammenhang ebenfalls davon gesprochen, die Büchse der Pandora zu öffnen. Gänzlich vom Tisch gewiesen hatte auch er das Thema nicht.

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Wurzelstock  12.11.2016, 11:19
@DetlefRuchatz

Es ist und bleibt Geschichte, Ruchatz! Was im Rahmen der der Wiedervereinigung angesprochen, abgelehnt, überrascht, ebenfalls pandoragebüchst und gänzlich gewischt wurde, ist mit der Ratifizierung des Vertrages ein für alle Male ins Reine gebracht.

Dir und anderen ist offensichtlich nicht bewusst, dass sich lediglich Litauen und Polen wie die Geier um die russische Exklave Kaliningrad raufen, und die ganze Welt einspannen, um die Russen vom Schwarzmeer bis zur Ostsee deshalb zu schikanieren. Wenn hierzulande jemand glaubt, dass er mehr als Zuträgerdienste für die dortigen Raufbolde leisten könne, ist er ein Narr.

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DetlefRuchatz  12.11.2016, 11:58
@Wurzelstock

Ich dachte, ich hätte bereits mit meinem ursprünglichen Kommentar zum Ausdruck gebracht, dass von meiner Seite kein besonderes Interesse an den Ostgebieten besteht. Somit liegen unsere Meinungen in dieser Hinsicht gar nicht so weit auseinander. Vielen Dank für die zusätzlichen Informationen in Teil 2 deines Kommentars. Nein, in dieser Form war es mir tatsächlich nicht bewusst. Ich werde dem in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken. Schönes Wochenende noch!

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Studycus  15.10.2023, 19:15

Wenn Deutschland weiterhin Millionen aufnimmt, Polen weiterhin wegschrumpft und in Deutschland mit Deutschen verschmilzt, weil es in Deutschland schön ist, dann werden sehr bald andere Deutsche den Flächenanspruch stellen. Der NS-Nachfahre wird dann die Ausnahme werden!

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Auf jeden fall an Polen, es ist nicht persönlich es ist geschäfts sache. Diese Gebiete gehören uns und deswegen müssen wir sie mit allen Mitteln zurückholen

jetzt wohnen aber seit 71 jahren andere leute da, haben neue häuser gebaut und bewirtschaften das land.

wo bitte willst du die unterbringen?

also, natürlich fände ich das cool, das dorf unserer familie und die 10.000 hektar land zurückzubekommen... andererseits - was hätte ich davon, wenn ich da eh nicht hinziehen will...

ich finde es okay, wie es ist - die leute haben vor ein paar 100 jahren vom preussenkönig soviel land bekommen, wie sie urbar machen konnten. ich finde es eine prima tradition, wenn die, die da jetzt wohnen, soviel land bekämen, wie sie bearbeiten können.

ostpreussen, westpreussen und schlesien haben immer nur auf dem papier zu deutschland gehört. deutsch im sinne von "deutsch" (mentalität) waren die "ostgebiete" nie.

mein erster gedanke war eben übrigens...

"um himmels willen, was will der in kasachstan..."

mein zweiter gedanke war, dass ich nazis nicht mag und rechte propaganda auch nicht und das gehetze und die doktrinen gehen mir schon überhaupt auf den keks...

falls noch wer vom "putztrupp" wach ist - die frage kann wech!!!


marit123456  12.11.2016, 01:40

Och, wach ist er schon, weil antwortend zugegen, aber fühlt sich offenbar nicht angesprochen.

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LolSooS 
Beitragsersteller
 12.11.2016, 01:45

was meinst du denn damit das die ostgebiete nie "deutsch" waren ?

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pony  12.11.2016, 01:54
@LolSooS

sie gehörten zu preussen. 

nicht zu "deutschland".

die besiedelung dieser gebiete war folge der grossen hungersnöte und missernten anfang des 17, jahrhunderts, sowie folge des 30jährigen krieges.

das waren vorwiegend leute aus dem alpenraum, die in die gebiete nahe der ostsee ausgewandert sind. - in ein übrigens überaus karges und mooriges land. ausgewandert sind und sich dort angesiedelt haben. in der hauptsache aus der heutigen nordschweiz und aus österreich/ungarn.

und der preussenkönig hat die leute dort weitgehend in ruhe gelassen, mässige steuern kassiert und sich ansonsten gefreut über die "kornkammer" europas. war noch ziemlich feudalistisch organisiert da. inklusive leibeigenschaft etc...

ach ja - nicht zu vergessen, dass die ostseehäfen natürlich wichtig für preussen waren. zum einen strategisch, zum andern wurden ziemlich viel handelsgüter umgeschlagen. unter anderm pelze, stoffe und gewürze.

mit beginn der industrialisierung sind dann noch mal leute aus dem ruhrgebiet zugewandert, um in den ostgebieten die kohle abzubauen. im prinzip waren erst das die ersten "deutschen", die dort überhaupt aufgeschlagen sind.

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Wurzelstock  12.11.2016, 03:15
@pony

Da Du offenbar über Preußen referierst, Ponyfliege, wäre noch anzumerken, dass diese Länder zu Polen gehörten, und dem Markgraf von Brandenburg als Lehen überlassen war.

Im Verlauf des zweiten nordischen Krieges ergaunerte sich Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, durch zweimaligen Seitenwechsel die Oberhoheit als König in Preußen.

Der Schwedenkönig ersuchte den Brandenburger um die Erlaubnis, durch seine Gebiete nach Polen marschieren zu dürfen, die der Große Kurfürst als Lehnsmann des Polenkönigs pflichtgemäß verweigerte, und sich zur Schlacht stellte.

Er bekam so gewaltig ein paar zwischen die Hörner, dass sich sein Heer quasi in Luft auflöste. Er saß allein in seiner völlig entmilitarisierten Residenz, und wartete auf das bevorstehende Erscheinen des Schweden.

Doch dem kam er zuvor, indem er dem Schwedenkönig ein Bündnis anbot, das dieser unbesehen annahm. Eine Bedingung hatte der Brandenburger: Er wollte Preußen vom Schwedenkönig, was der ihm großmütig überließ - es war ja nicht seines.

In der Folge trat Brandenburg-Preußen zum ersten Mal militärgeschichtlich in Erscheinung: Während der Schlacht bei Krakau führten die Schweden einen kompletten Flügelwechsel durch. Dabei ruhte die gesamte Wucht der Schlacht stundenlang auf den Soldaten des Großen Kurfürsten. (Ich habe mir sagen lassen, dass er mit doppelter Feuerkraft kämpfte, denn er ließ die erste Schlachtreihe knieen - was bis dahin strikt verpönt war.)

Der geschlagene Polenkönig floh nach Oppeln zum Kaiser, mit dem er verschwägert war, und der ihm die Treue hielt; denn er lehnte es ab, polnischer König zuwerden, was ihm der große Kurfürst andienerte. Der Brandenburger war so eingeschnappt, dass er als einziger keine Hilfstruppen entsandte, als die Türken vor Wien standen.

Mit dem wildgewordenen Schwedenkönig, der nach allen Seiten gleichzeitig Krieg angefangen hatte,  ging es pianpiano aber unaufhaltsam rückwärts. Friedrich Wilhelm ließ sich von ihm,  KarlX Gustav, nochmals Preußen zusichern, und als der dann schon kurz vor dem Rausschmiss stand, ging er damit zum polnischen Stehaufmännchen. Dem bot er nun ein einen Seitenwechsel an, wenn er Preußen behalten dürfe - was der Pole ihm versprach.

So erhielt der Markgraf von Bandenburg nach dem Endsieg über die Schweden vom polnischen König "rechtmäßig, was sich der Schwedenkönig unrechtmäßig angemaßt hatte, zu gewähren."


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pony  13.11.2016, 16:28
@Wurzelstock

gähn... kriegsgeschichte... angelesen aus irgendwelchen kriegstage... ähm... geschichtsbüchern.

kannst du in kulturgeschichte genauso gut referieren?

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Natürlich! Auf was bauen denn die Staatsflächen anderer Länder und Großmächte auf? Auf Zuckerkuchen?
Was wurde aus Ihrer anvisierten Partei?

Völkerrechtlich ist neben der Historie auch die Bevölkerungsdichte zu klären:

"Antifa"Russland: 8 Einw./km² Superrohstoffreich, Größte exklusive Atommacht
"Toleranz"Polen: 123 Einw./km²
Tschechien: 139 Einw./km²
Deutschland: 236 Einw./km²
Israel: 410 Einw./km²
Indien: 431 Einw./km²

Homo Sapiens hat es bis heute nicht geschafft, sein Völkerrecht auszuarbeiten. Wie man sieht, würde das zahlreiche Konflikte international demokratisch lösen können, würde man Argumente für gleichwertige Lebensbedingungen im Wettbewerb einbeziehen. Doch Antifarussland muss mit dem Zeigefinger zeigen, benutzt rechtsvölkische Dummheitsparteien, seine Verarmung ist natürlich trotz aller Ressourcen nicht selbstverschuldet und der damalige woke 1920er Kommunismus saß förmlich so sehr auf dem Natur-Kapital, dass er statt eines nationalen Selbstaufbaus erstmal ganz Europa international bedrohen musste. Mit den lahmen Demokratenparteien kam dann der größte proletarische Untergrund Deutschlands an die Macht. Schlimm! Während aber auch die Kapitalistenspitzen USA, England und co. nicht unschuldig auf ihren Kolonien und bis zu 500 Mio schwarzen Opfern und völlig vernichteten Naturvölkern sitzen, hat nur Dummland Einsicht zu zeigen! Lieber würde ich als Nichtreichsdeutschstämmige kostenlose Arbeitseinsätze in Toleranzpolen mit seinen wundervollen LGBT-freien Zonen vor einsichtigen Gedenkstätten leisten, polnische Menschen privat weiter mit Hilfen entschädigen, als das hier alle Deutschen, von schwarz bis weiß, von pink bis hetero, von Muslim bis Christ hier im Falle eines Zusammenbruchs des Internationalglobalismus eng an eng auf mageren Acker sitzen! Seit 2015 hat Bösedeutschland im Gegensatz zum linken lieben Osteuropa 4-5 Mio Menschen aufgenommen. Man vergesse nicht, dass "die Deutschen" bald mehrheitlich diversteste Hintergründe fernab von "Nazi" haben. Auch die bunten lieben Deutschen werden, oft nur deutschsprechend und ohne weitere Staatsbürgerschaft, ein nationales Interesse in ihrem Land haben, für das sie mit ihrer Bürgerschaft bürgen!

Lieber jetzt demokratisch ggf. in der EU Einheit verhandeln, als das jemals wieder dieser kranke Imperialismus des früheren Beklopptropa kommt!

Und bitte tiefer denken, als dieses Rechts-Links Geschaukele!

Da hat wohl jemand in Geschichte geschlafen (oder nur das gehört, was ihm in den Kram passt). 

Deutschland hat den Krieg angefangen und den osteuropäischen Nationen versucht, ihr Land zu rauben. 'Dummerweise' haben sie den Krieg verloren und Deutschland hat nun seinerseits Land verloren. 

Köln hat übrigens früher zum Römischen Imperium gehört. Vielleicht sollten wir es an Italien zurückgeben? Was ist mit dem Saarland? 

Landesgrenzen haben sich seit Jahrtausenden immer wieder geändert. Sie sind immer willkürlich. Und die jetzigen Grenzen Deutschlands sind in 200 Jahren vermutlich auch anders als heute - und international anerkannt.