Würdet ihr eine Frau mit Kopftuch einstellen?
Ich frage weil ich gerade im Auftrag meines Vaters, der Filialleiter einer großen Supermarktkette ist und gerade nach neuen Azubis sucht, Bewerbungen aussortiere. Es haben sich auch schon viele beworben und es gab schon 2 Einstellungen.
Jetzt hat sich eine junge Frau mit Kopftuch als Einzelhandelskauffrau beworben, Zeugnis ist in Ordnung, guter Realschulabschluss.
Das Ding ist, dass ich der Meinung, das eine Frau mit Kopftuch einfach nicht zu uns passt. Mein Vater ist da auch sehr skeptisch. Wir sind im Allgemeinen ein sehr offenes Team und wir wollen diese Offenheit auch nach außen tragen. Wir haben nichts gegen andere Kulturen/Hautfarben etc. nur sehe ich im Kopftuch halt ein grundsätzliches Problem. Muss man sich da schon Diskriminierung vorwerfen lassen?
Natürlich würde ich bei Ablehnung nicht den genauen Grund nennen.
47 Antworten
Eure Vorbehalte sind durchaus berechtigt und nachvollziehbar. Zwar ist es nicht so, dass "eine Frau mit Kopftuch" ein Problem darstellt, aber es ist so, dass eine Muslima mit Kopftuch mutmaßlich eine Geisteshaltung in Eure Filiale trägt, die Ihr sicherlich nicht haben wollt. Warum ist das so? Weil das Kopftuch im Islam getragen wird als Zeichen der Ehrbarkeit. Und wo die Tochter rumzickt und es lieber nicht tragen möchte, da ist zu Hause die Hölle los; da bringt die Tochter Schande über die Familie und ist selbst eine Schl_mpe. Es geht bisweilen sogar so weit, dass die ganze Familie von der islamischen ummah unter Druck gesetzt oder sogar ausgegrenzt wird in solchen Fällen. Es ist also ein Märchen, dass es nur ein kulturell bedingtes Stück Stoff sei.
Das Zeichen der Ehrbarkeit ist zudem automatisch eine Diskreditierung aller Frauen ohne Kopftuch, was imho absolut gar nicht geht. Eine Kollegin, die sich mit ihrem Kopftuch als ehrbarer fühlt als ihre Kolleginnen und alle Kundinnen, die keines tragen, kann ich nicht gebrauchen.
Und wenn es in ihrem Fall so nicht ist, dann kann sie auf das Tragen des Kopftuchs verzichten, denn es ist def. keine Pflicht im Islam, wie so gerne behauptet wird.
Problematisch ist das Ansprechen des Kopftuchs. Forderst Du sie zum Absetzen auf und sie kommt dem nicht nach, wird sie eine Ablehnung danach als Diskriminierung auslegen und gleichzeitig völlig ignorieren, dass sie selbst es ist, die diskriminiert. Sprichst Du das KT aber gar nicht an, kannst Du auch nicht rausfinden, wie sie dazu steht.
Ich bin selbst Ex-Muslima und weiss nunmal nur zu gut, was in der islamischen ummah los ist und wie bisweilen über die Ungläubigen gesprochen wird. Uns ethisch/moralisch überlegen fühlen sie sich fast alle.
Das musst Du / Dein Vater selbst entscheiden.
Was hilft es Dir, wenn hier 100 Leute schreiben "klar - stell sie ein!" und Ihr seht das anders und steht nicht hinter dieser Entscheidung...?
Es gibt immer Gründe, weshalb man jemanden (nicht) einstellt. Wenn Du meinst, es würde nicht passen, dann kann das außer Euch niemand besser wissen.
Ein Kopftuch sagt nichts über den Menschen aus.Ja würde ich allerdings würde ich wenn türkische Kunden kommen und sie nur türkisch sprechen,und das andere stört auch mal was sagen.Im Aldi bemerkt man es öfters an den Kassen.Werden auch anders behandelt besser rufen die eine neue Kasse auf machen Geschäfte das.Ist das wirklich so gerecht?
ICH würde keine einstellen: KT steht für den radikalen, fundamentalistischen Islam - das kann Ärger im Team und Ärger mit Kunden bedeuten.
KANN, nicht MUSS - aber ich würde das Risiko nicht eingehen.
Mein Schwager leitet ein Steuerbüro und hat einmal eine KT-Muslima eingestellt und es jede Stunde bereut!
Nichts "verbrochen", doch hat sie niemandem die Hand gegeben (auch Kunden nicht), die Zusammenarbeit auf einen einzigen ebenfalls muselmanischen Kollegen beschränkt, ihren Urlaub nicht abgesprochen, sondern nach muslimischen Feiertagen und HADSCH ausgerichtet und die Entscheidungen ihres Ehemannes über die ihres Arbeitgebes gestellt.
Ich würde es nicht riskieren!
Nach Ablauf der Probezeit kommen dann möglicherweise Forderungen, Gebetspausen, ein Raum zum Beten, die Weigerung, mit männlichen Kollegen oder gar Kunden in Kontakt zu treten, und erscheint dann in Burka zur Arbeit.
Alles unter Berufung auf die Religionsfreiheit.
Alles schon dagewesen....
Was hat sie denn verbrochen?