Ist es moralischer, Frauen das Kopftuch zu verbieten, als es ihnen aufzuzwingen?
In beiden Fällen wollen (vorwiegend) Männer den Frauen befehlen, was "korrekte" Kleidung sein soll.
57 Antworten
Es gibt keinen Grund einer Frau das Tragen eines Kopftuches zu erlauben oder zu verbieten. Ob die Frau ein Kopftuch tragen will oder nicht, diese Entscheidung sollte sie selber tragen. Selbst wenn sie keines tragen möchte, haben das andere zu akzeptieren. Das aber ist meist nicht der Fall, weil das Patriarchat den Frauen auferlegt, was sie zu machen haben.
Das schränkt die Rechte einer Frau ein, so man überhaupt von Rechten sprechen kann, die es da für die Frau gar nicht gibt.
Bei uns lebende Frauen die dem Kopftuchzwang unterliegen haben da keine Wahl.
Ich gehe mal davon aus, wenn viele dieser jungen Frauen der Weg zur Bildung offensteht, dann werden sie eines Tages ihr Recht einfordern, selber zu entscheiden, was sie machen oder nicht.
Bildungsfremde Menschen kennen das nicht anders, als die Frauen zu unterdrücken, weil das schon Immer so gewesen ist und die Frauen haben sich zu fügen.
Es ist beides nicht moralisch, denn die Partnerin, die Ehefrau ist nicht das Eigentum des Mannes.
Wir leben hier und nicht mehr im Mittelalter und was ist eine korrekte Kleidung?
So wie der Mann will, damit sie sich versteckt, damit sie keine anderen Männer anschauen können?
Das hängt alles mit Religion zusammen und wie überall, gibt es Extreme und wenn jemand freiwillig ein Kopftuch tragen will, dann ist das etwas anderes, ein Ausdruck ihrer religigiösen Einstellung.
Solange das nicht fanatisch geschieht und man das für sich tut und andere damit nicht belästigt oder überreden will, sollte jeder das tun, was er für richtig hält.
Komisch ist aber schon, dass - ich nehme jetzt mal nur ein Beispiel, die Türkei -,
Istanbul, was eine Stadt ist, die oft was Mode betrifft, manchmal Deutschland weit voraus ist, wirst du weniger Kopftücher in der Stadt sehen, als dort auf dem Land.
Das ist keine moralische Frage, sondern eine kulturelle - in unserer Kultur dürfen Frauen mittlerweile ihr Haar zeigen - das war früher, im Mittelalter, nur den unverheirateten Frauen gestattet - während Lehrerinnen in der Schule zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet sind. Privat dürfen sie tragen, was sie wollen.
Ein Verbot würde ich nicht unterstützen wollen. Ich fühle mich allerdings generell etwas unwohl, wenn Menschen überdeutlich eine Religionszugehörigkeit zeigen. Meine Eltern hatten Bekannte zu Besuch, die immer vor dem Essen laut gebetet haben (Christen), ohne zu fragen, und irgendwie wurde mir da ein bisschen unwohl, so als ob mir jetzt deren Glaube aufgedrückt werden sollte. In deren Haushalt hätte ich nichts dabei gefunden, aber im fremden Haushalt einfach dieses Ritual ungefragt vorzugeben hatte schon einen Beigeschmack von Universalismus, so nach dem Motto, "so ist das richtig, wir zeigen euch das mal".
Ähnlich ginge es mir mit jemandem, der immer ein großes Kreuz an einer Kette trüge.
Allgemein frage ich mich, was einige Menschen mit der Botschaft, "seht her, DAS ist meine Religion" aussagen wollen, wenn sie sehr deutlich religiöse Symbole tragen. Dass die Religion das Wichtigste an ihrer Person ist? Dass sie Gleichgesinnte suchen? Und eventuell auch, dass sie auf andere herabschauen, die nicht religiös sind oder nicht diese Symbole tragen, auch als Gläubige?
Ich meine, mir sind auch viele Dinge wichtig, aber ich trage die nicht täglich durch Schmuck oder Mode vor mir her.
Ein Kopftuch zeigt mir, "stopp, das ist eine Muslima, erst mal überlegen, ob es da irgendwelche Tabus gibt, die ich meiden sollte!"
Natürlich gibt es auch völlig unkomplizierte Frauen mit Kopftuch.
Die gleiche Befangenheit hätte ich übrigens in der Interaktion mit Nonnen. Da trägt jemand seinen Glauben massiv nach außen. Erste Frage: Gibt es Verhaltensregeln, darf ich ganz normal mit der Nonne reden oder muss ich irgendetwas beachten? Das würde man ja bei einer gläubigen Frau, die kein Symbol nach außen trägt und nicht ihre Religion dauern mit Aussagen oder Ritualen präsentiert, nicht überlegen.
Also ist so etwas für mich immer ein kleiner Abstandshalter, bis ich den Menschen näher kennengelernt habe.
Es gibt durchaus einige Muslimas, die mit Stolz und freiwillig Kopftücher tragen und einige, die dieses auch bewusst modisch zur Kleidung passend wählen. Es gibt z.B. sehr luftige, einfarbig bunte Kopftücher, die bis zur Hüfte herunterhängen und bewusst als Blickfang gewählt werden.
Nicht freiwillig, sei dir gegenüber ehrlich.
Wenn es nicht von dir erwartet würde, würdest du es dann tragen?
Was würde ganz ehrlich passieren, wenn du es nicht tust.
Keine Frau trägt das Kopftuch freiwillig, ausser aus praktischen Gründen als Haar- und Sonnenschutz, und ja ev. Mal aus modischen Gründen. Es fällt ständig runter, verrutscht, ist unhygienisch und man kann seine tolle Frisur nicht zeigen bzw. diese wird zerdrückt. Man hört auch schlecht.
Keine europäische Frau, welche in solchen Ländern freiwillig das Kopftuch zeitweise anzieht tut dies noch zu Hause. Nicht weil es keine Sitte ist. Es ist viel zu unpraktisch.
Du hast dich einfach gut damit arrangierst und kannst so Diskussionen/Unanehmlichkeiten mit Familie und anderen vermeiden.
Is doch beides totaler humbug, hab letztens hier mal mit einem geredet der meinte es gibt keine Stelle im Koran die das Kopftuch wirklich hundert pro belegt.
Ich würde dem typen wohl eine reinhauen der mir mein Kopftuch wegnimmt nur weil mir im Sommer warm is und ichn Sonnenschutz brauche und es deshalb nass mache, helle haut halt und blonde Haare da geht das schnell.
Ein historisches orientalisches Buch sollte nicht als das Maß der Dinge genommen werden. Die Gesetze sind da ein besserer Leitfaden.
"Ich würde dem typen wohl eine reinhauen der mir mein Kopftuch wegnimmt"
Hut ab, eine starke Frau bist du.
Ich denke da mehr an den großteil der Mädchen/Frauen die dazu in den Familien genötigt werden. Das Kopftuch dient nicht als Sonnenschutz, sondern als Zeichen der Unterdrückung der Frau. Wie heißt es im Koran? "Sie soll ihre Haare und ihre Arme bedecken und sie nur ihrem Mann zeigen" oder so ähnlich
Ich habe noch nie ein Kopftuch aus religösen gründen getragen und werde es auch nicht tun, zwang zu irgendwas passiert auch bei familien ganz ohne religionen, is also auch keine ausrede dafür, was aber der erwachsene macht soller selbst entscheiden, und da wird im sinne religion oftmals nach dem was ich auch hier lese zu viel druck ausgeübt... aber naja man muss auch einfach selber mal ne grenze setzen.
Aufzuessen? Dass vergleichst du mit Kopftuch? Sexueller Missbrauch ist strafbar und gibt es überall, leider. Schläge bekommen Frauen aus dem muslimischen Raum genau so, wenn sie das Kopftuch nicht anziehen. Heutzutage sind die Mädchen/Frauen des Westens frei und können anziehen was sie wollen. Deine Beispiele taugen nichts
Auch hier. Die Frauen werden dazu gezwungen, mit mehr oder weniger brutal. Sie haben KEINE Wahl. Entsprechend ist den Frauen zu helfen, sich gegen die Männergewalt zu schützen und nicht sie noch zusätzlich zu bestrafen.
Wer kann angesichts der Brutalität der Umsetzung des Burkazwangs noch glauben es sei freiwillig?
Weil sie es sagen?
Was sollen sie den sagen, dass der Vater sie zwingt? Der Ehemann? Wie wäre deine Reaktion? Mitleid, Verachtung, weil sie sich nicht wehrt?
Wie viele dieser Männer haben mir gegenüber schon offen zugegeben, dass die Frau, sollten sie es erfahren Prügel und aerger bezieht?
Wie viele Mädchen und Frauen müssen in Europa noch Ehrengemordet werden wegen "westlicher" Gewohnheiten (zb Kleidung) bis es auch der Hinterletze hier kapiert, dass Kleintürkei, Iran und Afghanistan versteckt bei uns ist? Das Kopftuch usw. nicht freiwillig ist. Dass es keine Selbstbestimmung gibt bei Mädchen, schon gar keine sexuelle?
Kopftuch und co sind ein äusseres Zeichen dafür, das das Mädchen aufgegeben hat ihre Einschränkung der Menschenrechte akzeptiert. Freiwillig natürlich.............
Das Kleidungsstück ist das kleinste übel im Vergleich zu dem was der Frau an sonstigem Zwang auferlegt wird. Es ist ein Zeichen dafür, dass sie in fundamenalistischer frauenverachtend unterjocht wurde und keine Chance hat, keiner ihr HILFT sich davon zu befreien.
Auch wenn ihr das von Gesetz her zustehen würde.