Würdet ihr Buddha als von Gott auserwählten Propheten bezeichnen?
Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen
War Buddha ein Theist?
Laut der Userin Aleqasina glaubte er nicht an Gott. Somit hat sich meine Frage geklärt.
8 Antworten
Ich bin ordinierter Sôtô-Zen-Buddhist und möchte mich ergänzend wie folgt äußern:
Schöpfergott
Wie hier schon gesagt wurde, hat der Buddhismus keine Lehre von einem allmächtigen Schöpfergott, wie etwa Judentum, Christentum und Islam.
Prophet
Da es im Buddhismus keinen Gott gibt, existieren also dort weder Propheten, noch göttliche Gebote oder das Konzept der Sünde als Verstoß gegen göttliche Gebote
Auch der Buddha war ein Mensch, kein Halbgott oder ähnliches.
Übernatürliche Wesen
Allerdings finden sich übernatürliche Wesen wie Devas (Himmelswesen), Preta (Hungergeister), Asura (streitende Dämonen) oder Nagas (Schlangenwesen).
Wie passt das zusammen?
Diese Elemente sind darauf zurückzuführen, dass der Buddhismus bei seiner Verbreitung bereits vorhandene Lehren nicht pauschal gewaltsam unterdrückte.
Stattdessen wurde der Volksglaube der einfachen Bevölkerung in den Buddhismus integriert und diese Wesen zur "Schützer der Lehre des Buddha" erklärt.
Daher sind diese Wesen auch nicht wichtig für den Buddhismus. Man kann sie komplett ignorieren, da sie nicht wesentlich für die Lehre des Buddha sind.
Darüber hinaus wurden beispielsweise in Tibet schamanische Elemente in die buddhistische Praxis übernommen, ohne dass dies zu Konflikten führt.
Wundertaten
Insbesondere in den "Jataka" genannten Legenden gibt es Erzählungen, der Buddha habe übernatürliche Kräfte eingesetzt. Das klingt erst einmal paradox.
Tatsächlich ist dies auf die indisch-nepalesische Kultur zurückzuführen, über die der Buddhismus zunächst übermittelt wurde.
Dort gehört es einfach zu den Eigenschaften eines "Weisheitslehrers" auch übernatürliche Dinge bewirken zu können.
Diese Sachen sind also lediglich kulturelles Beiwerk oder dienen der Illustration bestimmter Punkte, sind für die ursprüngliche Lehre aber irrelevant
Der Buddhismus kennt generell keinen Schöpfergott, auch nicht im theistischen Buddhismus:
Buddhism is a religion that does not include the belief in a monotheistic creator deity
https://en.wikipedia.org/wiki/Creator_in_Buddhism
Ein Buddhist kann problemlos ein Atheist sein. Und theistische Buddhisten glauben nicht an Götter im westlichen Sinne. Auch diese Götter sind im Samsara (Kreislauf der Wiedergeburten) gefangen.
Buddha ist kein Prophet eines Gottes. Buddha ist auch kein Gott und wird auch nicht angebetet (nur verehrt).
Ich würde allgemein niemanden als von Gott auserwählt bezeichnen, da ich an keinen Gott glaube.
Um Buddha als auserwählten Propheten zu sehen, muss man selber Theist / religiös sein. Ich würde Buddha als Menschen mit einem kristallklaren Blick auf die Realität des Seins sehen. Als Lehrer.
Das hat er selbst auch nicht von sich beansprucht der Buddha,weil an Götter oder gar an Gott zu glauben davon hielt Buddha bekanntlich nichts .
Der Buddhismus ist eine reine Leidvermeidungsstrategie (Philosophie )
Der Theravada Buddhismus zumindestend also der Urbuddhismus .
späteres was dann kommt ist wieder völlig anderes ...
Lg ⚘