Würdest du als Chef einer Apotheke eine Frau mit Niqab (Ganzkörperverschleierung) einstellen?
77 Stimmen
18 Antworten
Kopftuch kein Problem. Aber Gesichtsverschleierung geht halt gar nicht. In Deutschland schaut man sich ins Gesicht und das nicht nur im Dienstleistungssektor. Da kann man niemanden hintern Tresen stellen, der ausschaut als wollte er eine Bank überfallen. Damit würde man seine Kunden vergraulen, weil das kaum jemand akzeptieren würde. Zumindest außerhalb einer Viruspandemie. ;)
Eine Apotheke lebt vom Kundenkontakt und Kunden haben eben mehr Vertrauen, wenn sie einer beratenden und verkaufenden Person ins Gesicht sehen können. Kopftuch ist das Eine, aber Ganzkörperverschleierung oder auch nur Gesichtsverschleierung ist da ein NoGo. Das wäre, sofern es technisch kein Problem darstellt, in einem Callcenter okay, aber mit Sicherheit nicht dort, wo es wirklichen Kontakt zwischen Personal und Kunden gibt.
Dahingehend "Toleranz" zu üben würde zwei Dinge bedeuten: die Kunden und daher auch der Umsatz ist dem Filialleiter vollkommen egal und ebenso ist dem Filialleiter auch egal, ob die Filiale weiter besteht, die Angestellten bezahlt werden können und Kunden, die vielleicht im Gegensatz zu anderen akzeptieren würden, dass eine Angestellte durch ihre Kleidung ihre Religionszugehörigkeit zum übertriebenen Ausdruck bringen will, künftig nicht mehr in der betreffenden Apotheke ihre benötigten Medikamente kaufen können - mit anderen Worten ein solcher Filialleiter handelt unlogisch, denn er stellt die Uneinsichtigkeit über das Leben von vielen.
Nein, in Apotheken oder auch in anderen Geschäften oder Bankfilialen wäre es für die Kunden zu ungewöhnlich, voñ einer verschleierten Frau bedient zu werden. Auf die normalen Erwartungen der Kunden muss man schon eingehen.
Die Antwort ist nicht in Stein gemeißelt, aber ich wäre erst einmal skeptisch.
Man versteht die Person vermutlich schlechter. Gerade in einer Apotheke ist es wichtig, dass die Kunden die Anweisungen für bestimmte Medikamente richtig verstehen, und viele Kunden einer Apotheke sind ja ältere Leute und die hören oft nicht mehr so gut. Aber ich würde mir die Bewerberin anhören und wenn es im Einzelfall keinen Unterschied macht, hätte ich nichts dagegen.
Eine andere Frage die ich hätte wäre die religiöse Neutralität. Bei einer Frau in Ganzkörperverschleierung würde ich annehmen, dass sie sehr religiös ist und eventuell keine Kondome, Pille, Schwangerschaftstest etc. verkaufen möchte. Auch hier: wenn das kein Problem für die Bewerberin ist, ist für mich auch der Schleier kein Problem.
Zumindest nicht, wenn sie drauf besteht, es während der Arbeitszeit zu tragen.