Würde der Tierschutz uns einen Hund/Welpen geben?
Hallo, ich und meine Familie sind am überlegen uns nächstes Jahr einen Hund/Welpen zu zulegen. Wir alle hatten noch keinen eigenen Hund. Wir haben ein klein bisschen Erfahrung durch Familie/ Freunde wo wir ab und zu Mal aufgepasst haben. Also fast keine Erfahrung. Wir wollten ja gerne einem Hund aus dem Tierschutz ein tolles Zuhause schenken da wir mitten auf dem Land leben einen großen Garten haben und der Hund nie alleine wäre. Aber ich bin mir nicht sicher ob der Tierschutz uns einen Hund geben würde wegen der wenigen Erfahrung. Glaubt ihr der Tierschutz würde uns einen Hund geben oder was würdet ihr machen ?
Danke für jede antwort:)
Ergänzung:
Vor 3 Monaten kam unser kleiner nylo aus Rumänien zu uns :)
8 Antworten
Es gibt im Tierschutz viele Hunde, die für engagierte Anfänger geeignet sind. Für manche Menschen ist ein "älterer" Tierschutzhund als Ersthund besser geeignet, für andere ein "unbefleckter" Welpe vom Züchter.
Ihr solltet euch allerdings im Klaren sein, dass ihr vermutlich keinen Welpen finden werdet. Diese landen nämlich nur sehr selten im Tierheim, so lange sie noch "klein und süß" sind und wenn doch, stammen sie meist aus Beschlagnahmungen. Welpen aus dem Ausland müssen bei der Einreise mindestens 15 Wochen alt sein.
Bei Hunden aus dem Tierschutz muss man generell bereit sein die Fehler der Vorbesitzer auszubügeln. Am besten mithilfe eines gewaltfrei arbeitenden Trainers oder einer entsprechenden Hundeschule. Viele dieser Hunde sind "ungeschliffene Diamanten", die richtig aufblühen, wenn sie konsequent erzogen und rassegerecht ausgelastet werden. Zu älteren Hunden kann man übrigens eine genauso enge Bindung aufbauen und sie lernen ihr Leben lang.
Von Hunden aus dem Auslandstierschutz solltet ihr als Anfänger lieber die Finger lassen. Besonders, wenn sie nicht schon länger auf einer Pflegestelle leben. Es gibt dort zwar auch sehr unkomplizierte Hunde, aber auch viele, die nur in wirklich erfahrene Hände gehören. Der "wahre" Charakter zeigt sich aber erst, wenn der Hund sich eingelebt hat. Es macht auch einen Unterschied, ob der Hund in einem Zwinger oder einem normalen Haushalt lebt. Selbst wenn es anders wäre, hätten die wenigsten Tierschützer Zeit für ausführliche Beschreibungen. Auch bei Welpen aus dem Auslandstierschutz kann es sein, dass sie bereits traumatische Erfahrungen gemacht haben oder wider erwarten doch nicht für ein Familienleben geeignet sind.
Ja, sicher. Aber nur, wenn ihr hohe Gebühren zahlt.
In der Regel ist es so, dass man mehrere Hundert Euro zahlen muss. Das machen alle Tierheime/Tierschutzverbände so, denn diese sind auf die Gelder angewiesen.
Dann muss man noch nachweisen, dass es dem Tier gut geht. Also z. B. jede Woche ein Bild vom Tier schicken.
Gibt man das Tier wieder zurück, dann muss man dafür ebenfalls eine hohe Gebühr bezahlen.
So hoch ist die Schutzgebühr also nicht. Ein Hund vom Züchter kostet locker das 5-10 fache. Natürlich auch berechtigt, aber „hohe Gebühren“ sind für mich was anderes.
Die Schutzgebühr ist nicht annähernd so viel wie bei einem Züchter. Dafür, dass das Tier dann in der Regel auch gesund, geimpft, gechipt und kastriert ist, halte ich das absolut für angemessen.
Fehlende Erfahrung ist kein Problem, die kann man sich aneignen. Man würde euch nur keinen Hund überlassen, der schwierig ist und nur in erfahrene Hände kommen soll. Und es kann auch sein, dass ihr erstmal einen Kurs in der Hundeschule machen müsst.
Darüber hinhaus überprüft man euch aber natürlich trotzdem. Man schaut da dann aber eher auf das wohnliche Umfeld, die Lebensumstände und eventuell auch die finanzielle Situation. Und wenn da dann alles passt, bekommt ihr auch einen Hund.
Na sicher. Die wollen Euch halt kennenlernen und schauen sich wahrscheinlich den Garten an. Wenn Ihr Fragen habt, stellt sie. Nur so könnt ihr sehen, welcher Hund zu Euch passt. Und am Ende ist jeder vermittelte Hund ein Glücksfall für alle :)
Es muss nicht zwingend ein Garten vorhanden sein. Man kann einen Hund auch ohne Garten gut halten.
Ich find es schön, dass Ihr einem Hund ein Zuhause geben wollt.
Mein erster Weg würde ins örtliche Tierheim führen. Dort könnt Ihr die Hunde sehen und Euch etwas über ihre Geschichte erzählen lassen, auch über ihre Charaktereigenschaften, denn das ist sehr wichtig. Der Hund muss ja zu Euch passen und Ihr müsst in der Lage sein, ihm das zu geben, was er arttypisch braucht. Ihr werdet kaum eine Schafherde haben oder Agility betreiben wollen, also braucht ihr keinen Hütehund wie Australian Shephard und erst recht nichts mit Kangal drin.
Im Tierheim wird man Euch nach Eurem Leben und Möglichkeiten befragen und Euch den passenden Hund vorschlagen.
Es gibt auch seriöse Auslandsvermittlungen wie ProDog Romania - aber: gerade als Anfänger müsst Ihr den Hund sehen können und über seinen Charakter etwas erfahren müssen. Ich würde also dann nur einen Hund übernehmen, der von dem Verein bereits nach Deutschland geholt wurde und in einer Pflegestelle lebt. Es spricht nichts gegen einen Züchter, wenn er seriös ist und dem Verband angehört. Aber ich finde es immer prima, wenn man sich gegen einen Welpen und für einen Tiershutzhund entscheidet. Wichtig ist, dass Ihr auf keinen Fall einen Angsthund übernehmt, damit würdet Ihr als Anfänger sicherlich überfordert sein.
Upps, hatte gar nicht gesehen, dass Deine Frage schon so alt ist. Aber es freut mich um so mehr, dass ich nun erfahren konnte, dass auch Ihr zu den glücklichen Besitzern eines Rumänien-Hundes gehört.
Danke für die tolle Antwort:) vor 3 Monaten haben wir uns entschieden einen Welpen aus Rumänien zu adoptieren und es ist einfach wundervoll:)