Wozu schüchtern?

14 Antworten

Erstens gibt es in der Evolution nicht soetwas wie "Sinn".

Zweitens ist nicht einfach alles auf Gene zurückzuführen. Zwar gibt es möglicherweise eine genetische Disposition für Schüchternheit, aber nicht jede Schüchternheit ist auf so eine Disposition zurückführbar, und nicht jeder, der so eine Disposition hat, muss deswegen auch schüchtern sein (unterscheide Genotyp und Phänotyp)

Drittens ist die individuelle Partnerwahl eine historisch sehr junge Erscheinung:

"In den westlichen Staaten herrscht heute die individuelle Partnerwahl vor. Das heißt, ein junger Mensch wählt seinen Partner oder seine Partnerin aufgrund von romantischer Liebe. Historisch betrachtet ist das nicht die Norm. Noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurde die Entscheidung zur Verheiratung zweier junger Leute in weiten Teilen Europas entweder von der Familie der beiden oder von der Dorfgemeinschaft als Kollektiv getroffen.

Wenn die Familien den Partner für ihr Kind wählten, so achteten sie vor allem darauf, dass er aus möglichst vermögender Familie kam. Außerdem sollte er oder sie gesund und fähig zu harter Arbeit sein. Da der Wunsch nach einem Stammhalter bestand, sollte die Frau jung sein. Auf die gegenseitige Sympathie beider Partner wurde damals keine Rücksicht genommen. Unter Großbauern waren Verwandtenhochzeiten üblich. So wollte man den Besitz in der Familie behalten. Im frühen 18. Jahrhundert waren fast 50% der Frauen aus ratsfähigen Familien mit einem Verwandten verheiratet (meist mit einem Cousin zweiten oder dritten Grades). In weiten Teilen Europas waren Heiratsverbote üblich. Das heißt die Obrigkeit konnte zwei jungen Leuten die Hochzeit verbieten, wenn ihre materiellen Aussichten zu schlecht waren. Allerdings lagen solchen Verboten teils auch direkte wirtschaftliche Interessen der Herrschaft zugrunde, und sie waren zudem nicht immer auch praktisch durchsetzbar.[2] Noch weiter ging die kollektive Einmischung in die Partnerwahl in Norddeutschland und Schweden. Dort ließ die Gemeinschaft die jungen Leute eine Reihe von Prüfungen bestehen, bevor sie um einen Partner werben durften.[3]" (http://de.wikipedia.org/wiki/Partnerwahl#Historisches)

Schüchternheit hat in meinen Augen mehrere Vorteile - zum einen will sie das "Beschützer-Gen" im Gegenüber wecken und zum anderen gibt sie einem die Möglichkeit zu erfahren, wer sich wirklich die "Mühe" macht - DICH kennen zu lernen. Nimm sie einfach als persönliche charakterliche Stärke, denn wie hier mehrfach erwähnt, ist Schüchternheit = Vorsicht = Vorteil hoch 10.

Vor Urzeiten war das keine Schüchternheit, sondern vorsicht. Wir haben von der Evolution die Möglichkeit erhalten unseren Partner frei zu wählen. Das heißt, nicht jeder der sich anbietet muss auch gewählt werden. Das birgt jedoch auch die Gefahr, dass sich jemand der abgewiesen wird sich seinen Teil gewaltsam holt, oder das der Akt beutzt wird (z.B. vom weiblichen Teil) sich was zu holen, was einem nicht gehört. Es ist also ein natürlicher Schutz genauer hin zu sehen mit wem man sich einlässt. Tja und manche machen ihre Erfahrung, und sind da dann noch vorsichtiger. Auch ein Erfolg der Evolution, wir können unsere Erfahrung in das weitere Vorgehen einbauen. Niemand ist von naturaus übmäßig Schüchtern das kommt uns nur so vor. Wir werden es, wenn uns die Erfahrung sagt, dass wir es sein sollten.

Es gibt Menschen die stehen auf den schüchternen Typ. Glücklicherweise sind Charaktere unterschiedlich und so findet jeder Pott sein Deckelchen.

Ich gebe Fred67 recht. Ich als Frau finde es zB. besser wenn ein Mann sich vortastet und nciht gleich mit Sprüchen wie "hey Baby.." kommt. Zu viel Dominanz kann nämlich auch abschreckend wirken. Darum ist eine natürlcihe Schüchternheit durchaus sinnvoll. Wird sie jedich krankhaft(aus verschiedenen Gründen..persöhnliche Erlebnisse,etc.) wirkt sie sich negativ aus, da sie die Partnerwahl und suche tatsächlich enorm behindern kann und zu Komplexen führt.

Eine natürliche Mischung aus Offenheit und zu wissen wo die Grenzen liegen ist also optimal und sicherlich sinnvoll von der Natur "angelegt wirden"