Worauf sollte man bei Gebrauchtwagen achten, auch wenn man keine Ahnung von Autos hat?
Wie oben steht habe ich keinen Ahnung von Autos, werde mir aber in Zukunft das eine oder andere anschauen gehen. Leider werde wohl selten die Möglichkeit haben jemanden mitnehmen zu können, der sich etwas auskennt deshalb meine Frage:
Worauf kann/muss ich als Laie achten, wenn ich mir ein Auto anschaue?
8 Antworten
Bei einem E-Auto (Das sind die besten Gebrauchtwagen weil da nicht so viel kaputt gehen kann) muss man schauen ob die Batterie noch Garantie (Meist 8 Jahre oder 160.000km) hat und wenn die Garantie abgelaufen ist, sollte man die Reichweite des Fahrzeugs mal 1.000 rechnen und schauen ob der Kilometerstand darüber oder darunter liegt, wenn er darunter liegt und das Fahrzeug sowohl eine Wärmepumpe, als auch ein aktives Termomanagement hat und die Gesundheit der Batterie noch über 80% liegt, lohnt sich der Kauf wenn der Preis stimmt, aber auch im Unterhalt sind E-Auto günstiger als Verbrenner.
https://handelsblatt.com/auto/nachrichten/elektromobiltaet-stromer-sind-die-besseren-gebrauchten
Der Kauf eines gebrauchten Verbrenners würde ich nicht mehr empfehlen wenn das Budget auch für ein E-Auto reicht und man in der Regel nicht weiter als die Hälfte der Reichweite des E-Autos am Tag fährt und das Fahrzeug ins Profil (Kleinwagen, Kombi, SUV...) passt. Weil bei einen Verbrenner viel mehr kaputt gehen kann und kaputt gehen wird je älter das Fahrzeug ist und ein Gebrauchtwagen lohnt sich nur dann, wenn außer normalen Verschleißteilen (Bremsen, Stoßdämpfer, Zündkerzen, Filter) nichts anderes kaputt geht, bei E-Autos ist die Warscheinlichkeit hoch, dass man außer Stoßdämpfern und Bremsen nicht viel an Reparaturen hat.
Hier mal einen Bericht über eine gebraucht gekaufte Renault Zoe mit Batteriemiete:
Hier der richtige Link:
dann lieber was mehr bezahlen und beim Händler mit Gebrauchtwagengarantie.
Oder wenn von Privat, 100 Euro investieren und zu einem Gutachter fahren, der den Wagen auf die Bühne fährt und die Schwachstellen kennt.
Also wenn du vor hast, alleine ein Auto der 1000€-Klasse zu kaufen, ist es als kompletter Laie fast egal ob du genauer hinguckst oder nicht. Dann ist beten effektiver 🙄
Das ist aber der beste Rat den du bekommen kannst. 100 Euro in eine kompetente Beratung investiert kann sich vielfach auszahlen. 100 Euro investiert kann 1000 Euro sparen. 100 Euro gespart kann 1000 Euro kosten. Du kannst also im Handumdrehen um 2000 Euro ärmer sein, nur weil du an der falschen Stelle gespart hast.
Worauf sollte man bei Gebrauchtwagen achten, auch wenn man keine Ahnung von Autos hat?
Was man selbst einigermaßen prüfen kann, wäre zum Beispiel:
FAHRWERK
- Profiltiefe und Zustand der Reifen abschätzen
- Am Lenkrad drehen, auf Spiel prüfen
- Bei der Probefahrt auf Klappergeräusche achten
- Stärkeren Bremstest durchführen, Auto sollte gerade bleiben
ANTRIEB
- Auf Undichtigkeiten (Kühlmittel und Motoröl) prüfen
- Auf Rundlauf prüfen (besonders bei Volllast im großen Gang)
- Kühlmittel prüfen (muss sauber sein, korrekter Pegel, ohne Öl)
- Motoröl prüfen (darf keinen gelben Glibber enthalten, korrekter Pegel)
- Getriebe auf Schaltbarkeit prüfen (alle Gänge müssen gut einlegbar sein)
- Kupplung grob auf Verschleiß prüfen (Vollgas im großen Gang)
- Auf die Akustik achten, Motor und Getriebe sollten nicht rasseln
KAROSSERIE
- Auf Korrosionsschäden und Lackzustand prüfen
- Auf schlecht reparierte Unfallschäden achten (z.B. ungleiche Spaltmaße)
ELEKTRIK
- Alle Einrichtungen auf Funktion prüfen
Zuletzt kann ein Blick in das Scheckheft nicht schaden. Wurden alle Wartungen zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt? Besonders wenn ein Zahnriemen an Bord ist, kann fehlende Wartung in einem Motorschaden enden. Auch eine Sichtung der Neuteile kann nicht schaden - was neu ist, ist neuwertig.
- Checkheft gepflegt
- Rechnungen von Reperaturen vorhanden
- Im Internet informieren wann größere Reperaturen bei dem Modell anfallen
- Das KFZ nach beulen und dellen durchsuchen um Unfallschäden auszuschließen
- Kilometerstand prüfen (nicht zu viele KM runter)
- Invormieren wer Vorbesitzer war (Rentner fahren häufig eher Kurzstrecken, welche nicht gut sind für die meisten Motoren)
- Probefahrt machen und selber fahren (fühlen und höhren)
- Alle Knöpfe testen
- Fotos machen und im zweifelsfall und Profis zeigen
- Nachdenken
Kilometerstand prüfen (nicht zu viele KM runter)
Warum? Wenn ein Auto 100.000 km hat, aber noch nie repariert wurde, während ein anderes 300.000 km hat, aber komplett durchrepariert wurde, dann ist letzteres sehr wahrscheinlich besser im Zustand. Davon abgesehen lässt der Kilometerstand keinen Rückschluss auf die Betriebsdauer zu, denn die hängt auch von der Durchschnittsgeschwindigkeit ab.
Den Kilometerstand sollte man Prüfen, da ein Auto das 2000 gebaut wurde und nur 100.000 km runter hat vermutlich viel Stand und wenig bewegt wurde. Sowas ist ja bekanntlich nie gut fürs Auto.
Grundsätzlich hast du natürlich recht.
Allein der Kilometerstand sagt nichts aus, jedoch im zusammenhang mit anderen Fakten kann man herausfinden wie das KFZ wirklich behandelt wurde.
...jedoch im zusammenhang mit anderen Fakten kann man herausfinden wie das KFZ wirklich behandelt wurde.
Wenn ich herausfinden möchte, wie lieb jemand sein Auto gehabt hat, gucke ich mir den optischen und technischen Zusand an. Wurde es gepflegt? Welche Teile wurden bereits durch welche Qualität ersetzt, und wann geschah dies? Wurde das Fahrzeug grob behandelt (z.B. erkennbar durch abgegrapschte Türschalen, Pedale, Schaltknäufe und Lenkräder, oder auch durch eingeklemmte Gurte oder fehlendem Lack an der Heckklappe, erzeugt durch kräftiges Zuschlagen)? Hat man es öfter mal mit Vollgas betrieben, oder es nicht schonend warmgefahren (bei Saugbenzinern oftmals gut am Auspuff erkennbar)? Wurde es oft aus Kurzstrecken gefahren (manchmal am Öl erkennbar) usw. ;) Die Zahl im Tachometer gucke ich mir am Schluss an, wenn es darum geht, den Preis zu verhandeln. :D
Genau kann man es ja doch nie wissen.
Alles was du aufgezählt hast ist natürlich wichtig und sollte man auf jeden fall beachten.
Servus,
du solltest dir erstmal 2-3 Modelle raussuchen und dich über diese informieren. Wo liegen die Schwachstellen? Viele Modelle haben bekannte Stellen an denen sie schnell rosten oder Fehler auftreten. Beim Golf oder auch teils BMW sind erhebliche Steuerkettenprobleme oftmals der Grund für teure Reparaturen..
Allgemein sollte man einiges überprüfen. Hier mal eine kleine Checkliste der ersten Dinge die mir so in den Sinn kommen:
- Alter und Restprofil der Bereifung
- Sommer-, Winter- oder Allwetterreifen? Wenn Sommer- oder Winterreifen dann 8-fach bereift?
- Bremsbeläge und Bremsscheibe noch in Ordnung?
- Dellen oder Kratzer?
- Rost? Bspw. am Türschweller oder der Kofferraumklappe?
- Scheckheft vorhanden und durchweg gepflegt?
- Wann ist der nächste TÜV fällig?
- Wurden Umbauten am Fahrzeug vorgenommen?
- Sind alle Funktionen noch in Ordnung? Rückfahrkamera, Sitzheizung, Klima, Schiebedach etc.
- Wichtig: vor dem Start kurz fühlen ob der Motor warmlaufen gelassen wurde. Wenn er kalt ist Motor starten lassen und nach Geräuschen hören.
- Probefahrt: ist die Lenkung noch direkt? Zieht er gut durch? Sind irgendwelche Lämpchen am blinken? Irgendwelche Geräusche zu hören? Bremst er noch gut?
Das sind glaube ich erstmal die wichtigsten Aspekte die du abarbeiten kannst.
Viel Erfolg!
Bei der Probefahrt kann man beim Bremsen und Kurven fahren auch auf die Domlager hören.
Ist finanziell momentan nicht drin. Soll erstmal auch nur etwas vorübergehendes werden bis das nötige Kleingeld für eines vom Händler möglich ist.