Worauf achten bei Kauf von altem Auto bzw. Oldtimer?
Ich möchte mir gerne als Zweitauto einen Opel Calibra kaufen, das war schon immer mein Traumauto... Wichtig wäre mir, dass das Auto mindestens 6 Jahre ohne unverhältnismäßig große Reparaturen über den TÜV kommt.
Problem ist, der Calibra wird seit ca. 25 Jahren nicht mehr gebaut und die verfügbaren Autos auf dem Gebrauchtmarkt sind dementsprechend alt - es gibt jedoch viele Modelle mit "relativ" wenig km (unter 150.000).
Leider habe ich von Autos wenig Ahnung und frage mich deshalb worauf ich beim Kauf achten muss?
Ich denke Problem #1 ist Rost, aber das sieht man vermutlich nicht immer direkt...
Worauf muss ich sonst noch achten um einen Calibra zu finden welcher mir möglichst lange Freude bereitet? Gibt es sonstige Tipps für den Kauf eines solch alten Autos?
Das Auto soll nur im Sommer mit Saisonkennzeichen gefahren werden, maximal 10.000km/Jahr.
4 Antworten
Man findet als schon noch Calibras, die recht gut und vor allem original sind, aber man wird suchen müssen und es ist Glückssache. Teuer muss ein Calibra nicht sein, es gibt keine Richtpreise mehr - man kann für 2000 Euro fündig werden, aber auch für das Vierfache, je nachdem.
Zum Opel Calibra ist zu sagen: Bei den Motoren ist der 2.0i mit 115 PS zu bevorzugen, der ist solide und ausreichend kraftvoll. Dafür ist es um die Qualität nciht zum besten bestellt: Rost war vor allem in den Anfangsjahren ein Thema, die ab 1990/91 bei Valmet in Finnland gebauten Calibras waren nicht viel besser konserviert - ich habe in den "Nullerjahren" einige finnische Calibras mit der "9" in der Fahrgestellnummer als Herstellerwerkscode (Rüsselsheim hat "1" und Antwerpen in Belgien, wo der Calibra zeitweilig auch montiert wurde wenn ich es recht weiß "5") gesehen, die nach 15 Jahren von sehr gemischter Qualität waren. Die Calibras rosteten jedenfalls oft und früh: Mein Cousin etwa hatte einen der Allerersten von Ende 1989 auch als 2.0i in Magmarot, den er sehr gepflegt hat, der aber nach sieben Jahren schon sichtbare Roststellen hatte und dann verkauft wurde. Die späten Modelle waren etwas besser, teilweise war jedoch dann die Lackqualität schlecht; auch beim Omega-B usw. wurden vor allem vereinzelte Metallic- und Mineraleffekt-Lacke nur sehr dünn aufgetragen und platzten irgendwann nach rund zehn Jahren teils großflächig ab. Hier ist mal zur Unterhaltung und näheren Beschäftigung mit dem Wagen ein Video.
https://www.youtube.com/watch?v=PBLEzi3qs-U
Man muss kein großer Schrauber und Bastler sein, um so einen Oldtimer zu fahren und zu pflegen - ich habe selbst einen Audi 80 von 1988, an dem ich zwar manches selber mache, aber wo ich manches auch lieber einer Werkstatt überlasse. Diese Autos sind nicht so teuer in der Unterhaltung wie etwa eine alte S-Klasse, bei Opel ist Rost immer am schlimmsten - alles andere "geht grad so".
Es bringt aber auch nichts, so ein Auto zu kaufen "weil man es cool findet" - es gehört schon Begeisterung dazu, ebenso Gespür für die alte Technik und die Fähigkeit, zumindest kleine Handgriffe selbst vorzunehmen und sich selbst zu helfen. Der Calibra ist wie der Vectra-A, von dem er abstammt eine recht primitive Konstruktion, da kann man noch einiges selber erledigen. Wer aber wirklich gar keinen Handgriff erledigen kann und eigentlich keine Ahnung von Autos hat, sollte sich das Hobby zweimal überlegen.
"es gehört schon Begeisterung dazu, ebenso Gespür für die alte Technik und die Fähigkeit, zumindest kleine Handgriffe selbst vorzunehmen und sich selbst zu helfen"
Was verstehst du unter "kleinen Handgriffen"? Ölstand kontrollieren, Reifen und Bremsen wechseln (wobei ich letzteres schon lieber einer Werkstatt überlassen würde) bekomme ich problemlos hin. Generell habe ich aber kein gutes technisches Verständnis und manche sagen sogar ich habe 2 linke Hände :)
Meine Angst ist eher, dass alle paar Monate eine größere Reparatur kommt - Motorwechsel, Getriebewechsel, neue Stoßdämpfer etc. ... Sowas kann ich definitiv nicht selbst machen und auch nicht leisten. Bei einem rostfreien Calibra mit unter 150.000km der wenig gefahren wird sollte aber nicht ständig was kaputt gehen oder ist das risiko aufgrund des Alters doch gegeben?
Hey,
wie du schon richtig geraten hast, ist bei diesem Model der Rost das größte Problem.
Wenn er neuen TÜV hat, sollte hier aber nichts dramatisches zu finden sein. Ich würde behaupten das es keinen Calibra ohne Rost noch gibt. Du wirst also immer hier und da etwas finden. Das ist leider in dem Baujahren ein Riesen Problem bei Opel gewesen. Eine Probefahrt würde ich auf jeden Fall auch machen. Vor dem ersten starten schauen ob der Motor kalt ist, da du dann sicher sein kannst das er gut startet. Wenn er schon warm ist, kann es sein das da jemand schon nach helfen musste damit er anspringt.
Und um ehrlich zu sein, bei so alten Autos brauch man auch etwas Glück.
Also trau dich ... gerade im Winter gibt es da oft gute Preise....
Sehe ich genauso, jemand hier meinte das Auto könnte durch ständige Reparaturen ein finanzieller Alptraum werden - bei einem halbwegs gut erhaltenen Calibra mit relativ niedrigen KM-Stand und 2 Jahren TÜV sollte das Risiko aber nicht zu groß sein oder?
Wenn Du nicht selber schraubst wird das Auto Dein finanzieller Alptraum, glaub mir. Alte Autos egal ob mit viel oder wenig Kilometer sind wie alte Menschen, sie erfordern eben fast permanente Zuwendung.
Verschleißteile sind kein Problem, aber z.B. ein Motor-Steuergerät, ein neuer Zylinderkopf, Karosserie- oder Kunststoffteile nicht mehr oder nur für sehr viel Geld zu bekommen.
Ich will dir nix böses,aber wenn du nicht selbst Schrauben kannst solltest du dir nen oldtimer nur zulegen wenn du genügend Geld über hast...die opel sind zwar recht haltbar ,aber nicht grad gut in der ersatzteilversorgung und es fallen da immer mal Dinge an