Woher kommt der Glaube Beruf muss Spass machen?
Nicht jeder kann sich das leisten, gibt viele Berufe die zwar Interessant sind, von dem man aber kaum Leben kann, oder eben nicht.
Also, nicht lieber was gutbezahltes machen, und dann in der Freizeit halt der Leidenschaft folgen?
Z.b. interessiert mich Geschichte, aber davon kannst nicht Leben. Realistischerweise werde ich aber wahrscheinlich Handwerker, dann Meister, dann Selbständig, und gut Geld verdienen.
Weil ich denke das wäre für mich der beste Weg gut Geld zu verdienen.
Viele sagen etwas machen was nicht unbedingt seine Leidenschaft ist aber man gut verdienen kann wäre dumm, warum?
Was bringt es mir ein Brotloser Taxifahrender Geisteswissenschaftler zu werden?
Sowieso wer soll das lange Studium bezahlen? Und dann soll ich die ganzen Jahre in Armut leben?
Keine Lust. Aber warum sagen gerade Berufsberater z.b. man sollte seiner Leidenschaft folgen?
6 Antworten
Wenn du vom "üblichen" Berufsstart mit z.B. 18 Jahren ausgeht und mit 67 Jahren (eher 69, wenn überhaupt in Zukunft) ausgehst, musst du einen Beruf (sofern du nicht wechselst) schon ein paar Tage aushalten. Bringt dir nichts wenn du viel Geld verdienst, aber jede Sekunde des Tages hasst bis es vorbei ist. Was einen nicht interessiert oder man nicht mag, macht man nicht gerne und nicht gut.
Sollte ein gesundes Mittelmaß sein, wenn du den Beruf liebst, dir aber davon im Monat nur ein Brot und ein Stück Käse kaufen kannst, ist das auch nichts.
Kann man schon, bspw. als Lehrkraft an Schulen / Fakultäten o.Ä.
Das Studium finanziert man sich i.d.R (sofern die Eltern das nicht bezahlen können / wollen) durch Nebenjobs, BaFög o.Ä.
Danach wirst du nix finden. Ausser eben als Lehrer, will aber kein Lehrer werden.
Philosophie ist eine Geisteswissenschaft, und davon kann man gut leben, wenn man es richtig anfängt.
„Geisteswissenschaft ist denken und mit denken kann man Geld verdienen“.
Denken ist nicht nur irgendeine Beschäftigung, sondern die grundlegendste Fähigkeit, die den Menschen von Maschinen und Algorithmen unterscheidet. Und ja, mit Denken kann man sehr wohl Geld verdienen – sogar mehr, als die meisten sich vorstellen können.
In einer Welt, die zunehmend von Automatisierung und künstlicher Intelligenz dominiert wird, gewinnt die Fähigkeit zum kritischen und kreativen Denken immens an Wert. Maschinen mögen schneller rechnen und effizienter arbeiten können, aber sie können nicht denken. Sie können keine komplexen, ethischen Entscheidungen treffen, keine kulturellen Nuancen erfassen und schon gar nicht innovative Ideen entwickeln, die aus dem Nichts entstehen. Hier kommen die Geisteswissenschaftler ins Spiel. Geisteswissenschaftler werden oft belächelt, weil sie „nur denken“. Doch genau dieses Denken – die Fähigkeit, tiefere Zusammenhänge zu erkennen, Geschichte und Kultur zu analysieren, Sprache zu verstehen und zu nutzen – ist das, was uns in einer Welt der Automatisierung unersetzlich macht. Die Wirtschaft mag Maschinen brauchen, um effizient zu sein, aber sie braucht Denker, um zu wachsen, zu innovieren und sich weiterzuentwickeln.
Mit Denken kann man Geld verdienen, und das nicht zu knapp. Wer das Denken beherrscht, öffnet Türen zu Beratungsunternehmen, Kreativagenturen, Forschungseinrichtungen, Medienhäusern und mehr. Denken schafft neue Perspektiven, löst Probleme und gestaltet die Zukunft. Es ist das Kapital der Zukunft. Also ja, Geisteswissenschaft ist Denken – und mit Denken lässt sich Geld verdienen. Die Frage ist nicht, ob man mit Denken Geld verdienen kann, sondern ob die Welt sich ein Leben ohne die Denker überhaupt leisten kann. Die Antwort ist klar: Nein. In einer Welt, die immer mehr standardisiert und automatisiert wird, ist Denken das wertvollste Gut. Und Geisteswissenschaftler sind diejenigen, die diesen Schatz hüten.
Handwerker verdienen mehr als Geistenswissenschaftler.
Na dann. Wenn das mal wieder nur so eine Frage war, um den eigenen Standpunkt siebzig mal zu nennen, dann Glückwunsch. Dann jammer weiter rum und gut ist.
Rechtswissenschaften zählt auch zu den Geisteswissenschaften und damit kann man gut verdienen
Das Leben ist zu kurz, um es mit Dingen zu verbringen, die einem keinen Spaß machen.
Aha, und andere sollen dann dein Leben finanzieren?
aaalso..aus meiner Erfahrung:
ich selbst wollte meiner Leidenschaft damals etwas mit IT machen..leider wurde daraus nix, es hatte sich eben Als Elektriker ergeben..tja..am anfang nicht so begeistert über den beruf..aber später..so paar monate nach Ausbildungsbeginn habe ich gesehen, es steckt doch mehr drin als gedacht..
Tja und in diesem Beruf hatte ich über Jahre dann doch den Teil mit der IT gemacht, ist zwar nur grob und ziemlich kleiner Teil von dem Fach aber immerhin.
später habe ich gelernt, dass man eben mit voller Freude zur Arbeit gehen sollte, um eben "Spass" daran zu haben und dazu den Lohn zu verdienen anstatt den Lohn nur zu bekommen...
Es nützt dir nix jetzt paar euronen mehr pro stunde zu verdienen, wenn du mit grossen kopfschmerzen und langem gesicht sowie schlechter laune zur arbeit gehst..das wird nix..
Man muss halt manchmal um sich zu "verbessern" eben eine etage tiefer gehen, dann aber Steile Karriere hinzukriegen und dann das ganze langfristig und durchdacht.
ich habs hingekriegt. Jetzt habe ich leidenschaft mit meienr damaligen Ausbildung verknüpft..und ich bin glücklich mit meinem Job! Ich gehe echt gerne hin.
Dir ist bewusts, dass nicht jeder sein Traumjob erreichen kann?
doch, mir ist es bewusst, dass absolut JEDER seinen traumjob erreichen kann, wen ner es WILL..der WILLE zählt!
ich musste auch durch die hölle, um eben dahinzuhommen wo ich jetzt bin..
wenn einem was nicht passt..sollte JEDER darüber nachdenken es zu ändern!
wenn ich pilot werden will..würde ich dann ab sofort alles tun, um es zu werden! sich informieren, lernen, pauken, lehrgänge etc..🤷♂️
,,Leidenschaft" bedeutet nicht, dass der Beruf oder die Arbeit jeden Tag garantiert spaß macht. Es gibt immer Tage und vielleicht auch anstrengende Wochen, wo man am liebsten kündigen möchte.
,,Spaß im Beruf" bedeutet eigentlich viel eher, dass man das tut, was man halbwegs spandet findet. Alles andere, z.B. Weiterbildungen, kommt danach.
Die Situation ist halt kompliziert.
Entweder du machst das, wofür du brennst, und lebst total glücklich und zufrieden. Oder du machst das, wofür du weniger brennst, aber dafür verdienst du etwas besser.
Da gebe ich dir Recht....aber man kann mit weniger Geld glücklicher sein als mit mehr. Ab einem gewissen Einkommen ist "mehr Geld" weniger relevant als Zufriedenheit. Wenn du beispielsweise 12h am Tag arbeitest, dann hast du sicherlich auch mehr Geld als wenn du nur 8h arbeitest. Macht dich das aber auf Dauer glücklich? Eher nicht, weil du gar keine Zeit mehr hast, dein Geld dann zu genießen. Ähnlich ist es auch mit der Art der Arbeit. Wenn du 8h lang eine Arbeit machst, die dir nicht gefällt, dann bist du nach den 8h Arbeit weniger glücklich als wenn du 8h lang was gemacht hast, das dir Spass gemacht hat. Wenn du dafür etwas weniger Geld bekommst, dann kann man das akzeptieren.
Natürlich brauchst du das. Das brauchst du aber in jedem Beruf. Du scheinst noch sehr jung zu sein und anscheinend hast du noch so gut wie gar keine Erfahrung in Sachen Arbeit, Ausbildung und Beruf sammeln können. Ich finde es etwas anmaßend, wie du redest. Wenn du dir so sicher bist, dass du alles durchziehen kannst, was du willst, dann würde ich dir aber auch absolut nicht empfehlen überhaupt eine Ausbildung zu machen oder ins Handwerk zu gehen. Damit wirst du NIEMALS richtig viel Geld verdienen.
Du denkst also man muss unbedingt studieren? Vielleicht später, aber jetzt kann ich es mir nicht leisten.
Das würde sich finanziell nicht lohnen.
Ja, später studieren ist finanziell sinnvoll. Mit einer Ausbildung bekommt man sofort Geld und du kannst dir das Studium viel leichter finanzieren. Aber du wirst sehen, dass das alles viel schwieriger ist, als es klingt. Der Nachteil daran ist, dass du dann von den Anforderungen her wieder einen rießigen Sprung drin hast. Wenn du mit Abi eine Ausbildung machst, zumindest eine im Handwerk, dann bist du erstmal komplett unterfordert. Wenn du dann aber im Anschluss studieren willst, dann bist du schon länger aus der Schule draußen und bist eben das Niveau von der Berufsschule gewohnt...da ist Uni dann super heftig. Du wirst auch merken, dass du zum Studieren wesentlich mehr Disziplin brauchst als in der Ausbildung.
Du stellst dir das glaube ich noch alles sehr "easy" vor. Warte erstmal ein wenig, dann wirst du schnell auf dem Boden der Tatsachen landen. Ein duales Studium wäre vielleicht auch eine Option für dich...
Naja, ich bin in der Sache zweigespalten. Auf der einen Seite sollte der Beruf einem Spass machen, weil man ihn einen Großteil des Lebens ausüben wird und es zur absoluten Qual werden kann, wenn man was machen muss, das einem überhaupt nicht gefällt. Man lebt nur einmal und man sollte sein Leben schon so gestalten, dass man möglichst zufrieden damit ist. Arbeit ist nunmal ein sehr elementarer Bestandteil des Lebens. Deswegen würde ich dir schon auch den Rat geben, dir was zu suchen, was dich wirklich interessiert. Mir ist klar, dass du das noch nicht nachvollziehen kannst, wenn du selber noch nie richtig gearbeitet hast. Wenn du aber erstmal 5 Tage die Woche von früh bis spät arbeiten musst, dann änderst du vielleicht nach einer Weile deine Meinung.
Auf der anderen Seite hast du auch ein wenig Recht: Nicht jeder hat das Privileg sich die Arbeit, die er macht, aussuchen zu können. Wenn du nur Hauptschulabschluss hast, dann ist die Auswahl eingeschränkt. Selbst mit Abitur und Studium kann es sein, dass eine Wunschkarriere einfach scheitert. Dann muss man sich nunmal mit etwas anfreunden, was man weniger gerne macht. Nicht arbeiten ist eben keine Option. Es macht eben nicht immer Spass und selbst an deinem Traumjob gibt es sicher auch Dinge, die man weniger gerne macht.
Ich würde aber auch wirklich jedem Menschen empfehlen, es wenigsten zu versuchen, seiner Leidenschaft als Beruf nachzugehen. Ich bin selber gerade in so einer Situation: Ich habe studiert und hab auch einen Doktortitel gemacht, ich habe 12 Jahre lang dafür gearbeitet, für sehr wenig bis gar kein Geld. Aber es war von Anfang an ein Kompromiss. Ich wollte eigentlich schon immer was anderes machen, das ging aber direkt nach dem Abi aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen nicht. Ich habe das 12 Jahre lang toleriert und versucht zu vergessen, aber es ist immer noch mein großer Lebenstraum und irgendwann konnte ich einfach nicht mehr...ich habe jede Motivation für meinen aktuellen Beruf verloren und bin sehr unglücklich geworden. Also werde ich jetzt mit 35 alles dran setzen, dass ich doch noch meinen Traumberuf ausüben kann. Ich kenne viele Menschen, denen es genauso wie mir geht. Ich kann es mir leisten, weil ich mir eine sehr solide Basis erarbeitet habe, wenn das scheitern sollte. Andere haben halt nicht diese Sicherheit und müssen sich demnach mit dem was sie haben zufrieden geben.
Also ich gebe da dem Berufsberater schon recht. Mach, soweit es geht, das, was du wirklich machen willst und großes Interesse hast. Es ist einfach zu sagen, dass Arbeit ja keinen Spass machen braucht, wenn man noch nie erfahren hat, wie schwer es ist jahrelang was zu arbeiten, an dem man keinen Spass hat.
Was bringt es was zu machen wovon man nicht leben kann?
Das ist natürlich die Vorraussetzung....sonst kann man es nicht als Beruf bezeichnen.
Ja aber von geisteswissenschaften kannst nicht Leben.