Warum glaubst Du, gehen Menschen einen Job oder Beruf nach, den sie nicht mögen? Warum trauen sich nur wenige Menschen wirklich ihre Leidenschaft zu folgen?
9 Antworten
Wenn man sich im Feld seiner Leidenschaft qualifiziert hat, kann man seine Leidenschaft leicht im Berufsleben ausleben.
Wenn man allerdings im Privaten leidenschaftlicher Hobbyelektriker, Baecker, Koch, etc. ist, qualifiziert einen dieses noch lange nicht fuers Berufsleben. Dann nimmt man eben mit einem Job vorlieb, der nicht der Leidenschaft entspricht. Hauptsache, er spuelt Geld in die Haushaltskasse.
Duckmäusertum. Bei vielen ist es Not, aber bei ebenso vielen ist es stupides und überzogenes Duchmäusertum. Nicht nein sagen können, nicht verhandeln können, nicht die Klappe aufmachen, wenn das Jobcenter einen Dreck andreht.
Wer nicht den Mund aufmacht, verliert.
Das ist so wie mit Ideen zur Lebensplanung: Viele trauen sich nicht, ihre Träume zu leben, weil sie nicht den Schneid dazu haben und Angst haben vor den ggf. vernichtenden Reaktionen anderer -------> so nach dem Motto "was könnte denn mein Nachbar dazu sagen?". Da stehen sich vor allem die Deutschen oft selber im Weg und unterdrücken teils ein Leben lang ihre Träume. Allerdings ist es vor allem auf dem Land oft nicht einfach, tradierte Werte über Bord zu werfen und es anders zu machen als die Masse bzw. nciht so zu machen, wie es von einem erwartet wird. Auch hat man es gelernt, dass andere für einen entscheiden und sicher recht haben, und selbst wenn es der ganze Mob um einen rum ist. Ich kenne die Litanei aus meiner Heimat.
Ich bin heute in meiner Heimatstadt für viele auch mehr oder weniger unseriös, weil ich weggezogen bin und dort meine Träume der Reihe nach erfüllt habe und das aus Prinzip und Überzeugung. Aber ich muss einlenken - die schlimmsten Schreier sind diejenigen, von denen ich weiß, dass sie sich verstellen um anderen zu gefallen und ihre eigenen Träume und Visionen längst aufgegeben haben, um ja nicht auszufallen. Ich habe meine Mutprobe abgelegt und es war schwer, aber richtig.
Viele denken sich auch ... wenn es halbwegs gut läuft, muss man es ja nicht ändern, obwohl man objektiv unzufrieden ist, es könnte ja auch durchaus schlimmer sein, als es ist. Das ist aber auch so diese deutsche Denkweise - man geht immer mal vom Schlechtesten aus anstatt dass man optimistisch denkt und handelt. Aber entsprechend niedrig ist das Selbstwertgefühl vieler, es ist ein ewiger Kreislauf.
Ich glaube, weil die meisten ihre Leidenschaft nicht kennen. Oder sie denken, es gibt dafür keinen passenden Beruf. Das ist sicher eine Folge des Schulsystems und allgemein, wie die Leute behandelt werden von zB Ämtern.
Um das zu finden, was man will muss man sich erstmal selbst finden. Das ist ein langer, harter, schwerer Prozess und erfordert vor allem: Ehrlichkeit zu einem selbst. Ich denke das haben viele nicht. Ich ertappe mich selbst manchmal wie ich dazu tendiere mich anzulügen und versuche stets es sein zu lassen.
Problematisch ist es vor allem, wenn sich Lügen im Kopf anhäufen, denn irgendwann begraben sie das ich. Man ist nicht mehr man selbst und in einem schrecklichen Teufelskreis tendiert man immer mehr und mehr zu lügen.
Und so findet man sich selbst nie, nicht den richtigen Job, nicht die richtigen Beschäftigungen, es bringt letztendlich rein gar nichts. Aber so funktioniert bei all dem was ich erlebte der Mensch, er reitet sich immer selbst in den Mist durch die Lügen.