Wofür ist die Peitsche beim Pferd?

5 Antworten

Beim Reiten die Gerte:

Der Schenkel des Reiters hat eine breite Fläche von ca. 10 cm, die das Pferd wahrnimmt. Die Schenkelhilfe ist einfach flach anliegen lassen (nicht mit dem Absatz bohren, bestenfalls im Falle der Korrektur eines Missverständnisses mit einem Sporn leicht antippen als würde man weich mit dem Zeigefinger auftippen), den Schenkel nicht vom schwingenden Pferdebauch zur Seite drücken lassen. Natürlich weicht der Schenkel ein paar hundert schwingenden Kilo aus, aber es macht in der Wahrnehmung beim Pferd einen Unterschied, ob er ohne Last weicht oder sich anfühlt, als müsse man ihn als Pferd drücken, dass er weicht. Nun sind aber wenige cm weiter vorne oder hinten ein Unterschied im Signal, auf den das fein gerittene Pferd unterschiedlich reagiert. Ein paar cm bei schwammigen 10 cm Breite. Das kann das Pferd schon mal missverstehen. Hier kann man das Pferd unterstützen, indem man die Gerte hinter oder vor seinem Bein anlegt, um ihm zu sagen "Hilfe ist besonders weit hinten" oder Hilfe ist besonders weit vorne". Was das in der jeweiligen Situation, gemeinsam mit allen anderen Hilfen bedeutet, lernt man im Rahmen seiner Reitausbildung.

Die Fahr- oder Longierpeitsche:

Die sieht das Pferd auf dem Augenwinkel schon oft wackeln und weiß, wo sie hin deutet und was das bedeutet. Ob man das Pferd "nach vorne winkt", nach links oder nach rechts schickt, dem Pferd vor der Nase eine Barriere andeutet, dass ihm quasi, wenn es die Peitsche weiter deutet, feststellt, wäre die ewig lang, würde sie ihm den Weg versperren. Wenn es das nicht genug sieht, kann man auch leicht berühren an entsprechender Stelle als wolle man wieder jemanden mit dem Zeigefinger antippen. Welches Winken, welches Tippen genau was bedeutet, lernt man von seinem Trainer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Die Peitsche beim Reiten wird als Hilfsmittel verwendet, um dem Pferd klare und präzise Signale zu geben, vor allem in Situationen, in denen die natürlichen Hilfen (wie Schenkel oder Zügel) nicht ausreichen oder das Pferd nicht auf diese reagiert.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Peitsche als ein feines Hilfsmittel eingesetzt werden sollte, das niemals dazu dienen sollte, das Pferd zu bestrafen.

Von der Grundidee ist sie dazu da, als leitende Hilfe Dressurfehler aufzuzeigen (sehr komprimiert beschrieben). Sie ist keinesfalls dazu gedacht, daß Pferd anzutreiben!

Da der überwiegende Teil der Reiter heute Pferde nicht mehr selber Ausbilden (können), geschweige denn selber ausgebildet sind ist die Gerte/Peitsche in 99% der Fälle absolut überflüssig.

Sie dient der Kommunikation.

Verlängerung meiner Gliedmaßen.