Wo liegen die Unterschiede zwischen Gymnasium und Universität, was das Lernen betrifft?
außer, dass es freiwillig ist und man sich die Zeit selbst anteilen kann usw... Ich meine wie geht man an den Stoff ran? Wieviel muss man lernen im Vergleich zum Abi? Macht es subjektiv mehr oder weniger Spaß? Muss man mehr oder wenier Zeit investieren?
5 Antworten
In der uni hast du dauerlernstress, es ist oft wie vor dem Abi, deshalb hast du auch so lange Ferien. Du bekommst so viel Stoff, das du damit jede woche eine Klausur füllen könntest und wenn du nicht ständig wiederholst schaffst du die Klausuren auch nicht :)
sagen wir es so: allgemein zusammengefasst muss man mehr stoff in weniger zeit lernen.
beispiel aus meinem studium:
ich hab ein fach studiert, dass ich auch in der schule hatte, also kann ich den lernstoff damit vergleichen :D. ich habe im ersten semester während der vorlesungszeit (15 wochen) innerhalb eines einzigen (!) seminars (2 std./woche) den ganzen stoff wiederholt, den ich in diesem fach während der ganzen oberstufe (immerhin 2 jahre ^^) gelernt habe. ich hatte insgesamt 10 seminare im ersten semester ^^. am ende wurde in der klausurphase in 6 von diesen 10 seminaren eine klausur geschrieben. die klausurphase erstreckte sich über 2 wochen ( = 3 klausuren pro woche. wenn du pech hast, dann sind sie alle an einem tag...).
hast du nun eine ungefähre vorstellung :D?
wenn nicht, dann führe ich das auch noch kurz anders aus: der bachelor ist so konzipiert, dass man pro woche ca. 37 std mit studieren beschäftigt ist. das nennt man im volksmund "vollzeitjob". leider ist der bachelor mancherorts eine fehlkonstruktion - abweichungen bei der wochenstundenzahl sind also nach oben und unten möglich.
die semester"ferien" (eigentlich: "vorlesungsfreie zeit") nehmen rund 4 monate im jahr ein. die konzeption des bachelors sieht vor, dass studierende 6 wochen im jahr urlaub haben. 4 monate = 16 wochen. diese diskrepanz zwischen der länge der vorgesehenen feriendauer und der länge der semester"ferien" lässt sich ganz einfach erklären: die semester"ferien" sind keine ferien, sondern lediglich eine zeit, in der man nicht in nem vorlesungssaal sitzt (außer man hat ein blockseminar). mit ferien hat das aber nichts zu tun, denn die naturwissenschaftler schreiben in dieser zeit ihre klausuren oder machen ihre praktika, während die geisteswissenschaftler in dieser zeit ihre hausarbeiten (= sowas wie ne facharbeit, nur mit etwas höherem niveau und gelegentlich auch etwas länger) schreiben.
aber man kann sich seine zeit (fast) frei einteilen, d.h. niemand hat mich gezwungen im ersten semester 10 seminare zu belegen. ich hätte auch nur 2 seminare wählen können :D. das wäre chillig gewesen, aber dann hätte man mir im vierten semester das bafög gestrichen (denn bis zum 4. semesters muss man eine bestimmte anzahl an seminaren bestanden haben, wenn man weiter geld bekommen will) und bei dem studientempo überzieht man die regelstudienzeit (was zur folge hat, dass einem nach dem 6. bzw. 7 semester - je nachdem wie lange die regelstudienzeit für den bachelor ist - das bafög gestrichen wird. denn man bekommt nur geld solange man in der regelstudienzeit bleibt ^^). jedenfalls: wer es sich leisten kann, kann das studium auch entspannter angehen. für alle anderen gilt: vorbereiten, an vorlesung teilnehmen, nachbereiten. essen und schlafen nicht vergessen und ab und zu kann man sich auch mit freunden treffen.
die unterrichtsart ist zudem anders: das ganze ist viel wneiger partizipativ. mündliche noten gibt es nicht, was zur folge hat, dass man während vorlesungen stumpf dem dozenten zu hört. in seminaren ist das ähnlich, nur hört man dort nicht dem dozenten zu, sondern seinen kommilitonen, weil sehr viele referate gehalten werden. manche seminare bestehen ausschließlich aus referaten (15 wochen referate - yay... bete, dass sie von guter qualität sind xD). man kann sich auch nicht drum drücken ein referat zu halten <,< (alle müssen eins halten, sonst besteht man das seminar nicht). so zumindest meine erfahrung ^^.
übungen sehen sehr unterschiedlich aus. in den einen werden zuvor gestellte und zu bearbeitende (hausaufgaben o.O!) aufgaben besprochen und in anderen wid diskutiert. wiederum in anderen, hört man noch mal irgendwelche vorträgen von studentischen hilfskräften zu.
tutorien sind meiner erfahrung nach mehr zum "mitmachen" ausgelegt. allerdings sind sie auch eher eine seltene unterrichtsform und werden oft von studentischen hilfskräften geleitet. erinnern wohl am meisten an die klassische unterrichtsstunde aus der schule.
das mit dem spaß ist schwierig zu bewerten. inhaltlich interessiert mich mein fach z.b. total. ich lerne in diesem gebiet gerne neue dinge, auch außerhalb des curriculums. aber wenn ich daran denke, wie an der uni unterrichtet wird (stichwort: didaktik)... bähhh xP. ich hasse referate (sowohl, wenn es darum geht sie zu halten, als auch, wenn es darum geht dabei zuzuhören). und von frontalunterricht, wie in vorlesungen, halte ich auch nicht so viel, v.a. wenn man keine gelegenheit hat, um über das vorgetragene zu diskutieren. klar manchmal gibt es auch dozenten, die super vortragen und dann hat man auch spaß am frontalunterricht. aber man muss sich vor augen führen, dass dozenten alles andere als ausgebildete lehrer sind... wenn du also der meinung bist, dass schon mancher lehrer schlecht unterrichtet, dann stell dich darauf ein, dass du dir so manchen lernstoff an der uni selbst aneignen "darfst" xD. vllt habe ich aber auch einfach pech gehabt und an anderen unis ist die lehre 1A!
Macht es subjektiv mehr oder weniger Spaß?
das ist nun wirklich SUBJEKTIV! wer soll dir das denn beantworten?? der eine sagt so, der andere so - was kannst du damit anfangen?
gegen ein studium ist schule wirklich ein spaziergang - vom leistungs- und zeitaufwand darfst du gern das doppelte bis dreifache rechnen.
Kommt natürlich immer darauf an was jemand studiert. Im BWL-Studium reicht es eben nicht aus, nur auswendig zu lernen. Das ist lediglich die Grundlage. Du musst die Aufgabenstellung erfassen und zum Beispiel eine Strategie erarbeiten oder einen Marketingplan erstellen.
Dazu musst Du Transferleistung erbringen und die richtigen Methoden einsetzen und die richtige Strategie ableiten. Das ist also durchaus kreativ. Mit "reinem" Auswendiglernen kommst Du da nicht weit. Vielleicht beim Jurastudium. Aber da musst Du eher wissen, wo was steht und musst die Paragraphen schnell finden.
Mann muss (viel) mehr (auswendig) lernen. -Hängt aber auch vom Studiengang ab.
Allgemein kann man sagen, dass in der Uni weniger Kreativität und mehr Schema-F-Denken gefordert ist.
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Im Abi muss man mehr auswendig lernen, im Studium muss man Zusammenhänge erkennen und Lösungen erarbeiten.
Kommt natürlich immer darauf an was jemand studiert. Im BWL-Studium reicht es eben nicht aus, nur auswendig zu lernen. Das ist lediglich die Grundlage. Du musst die Aufgabenstellung erfassen und zum Beispiel eine Strategie erarbeiten oder einen Marketingplan erstellen.
Dazu musst Du Transferleistung erbringen und die richtigen Methoden einsetzen und die richtige Strategie ableiten. Das ist also durchaus kreativ. Mit "reinem" Auswendiglernen kommst Du da nicht weit. Vielleicht beim Jurastudium. Aber da musst Du eher wissen, wo was steht und musst die Paragraphen schnell finden.
Würd mal sagen, dass hängt alles davon ab, welchen Studiengang du wählst. Es ist sicher ein Unterschied, ob du nun Jura studierst oder Philosophie. Und ob das Lernen mehr Spaß macht? Ich glaube, dass kann dir keiner beantworten.