Wissenschaftler und Christ?
Warum gibt es Leute die sagen ein Wissenschaftler kann ja unmöglich ein christ sein, und Wissenschaft und Glaube stehen generell im Konflikt?
13 Antworten
Nicht unbedingt: (Ps.53,1-3; Offb.12,9; 17,1-4).
Wissenschaft hat mit objektivem Wissen zu tun und nicht mit dem Glauben an etwas, das sich nur durch Bibel, Koran und andere "heilige" Bücher und deren Auslegung vermittelt. Wissenschaft hat auch mit Glauben zu tun, sowohl für den beruflich tätigen Wissenschaftler wie für den interessierten Laien, denn bevor ich etwas weiß, kann ich nur glauben. Verliert der Glaube seine Faktenbasis, kann der als Aberglaube abgetan oder mit einem religiösen Glauben, dem jede Faktengrundlage fehlt, gleichgesetzt werden.
Bisher hat die Naturforschung keinerlei Ergebnis erbracht, das die Existenz von Göttern oder auch nur von Übernatürlichem hätte belegen können. Also so etwas wie einen Gott in materieller Gestalt zu erleben, war und bleibt unmöglich. So einen Gott in immaterieller Gestalt zu erleben, gelingt auch nicht, weil nach dem Energieerhaltungssatz kein Impuls aus einer immateriellen Parallelwelt möglich ist.
Im 20. Jahrhundert hat übrigens Max Planck den Satz von der Erhaltung der Energie definitiv formuliert. Dies geschah auf der Grundlage der im 19. Jh. unabhängig voneinander gemachten Entdeckungen von J.R. Mayer, J.P. Joule und H. v. Helmholtz. Diese Entdeckungen waren nicht nur von wesentlicher Bedeutung für die Physik, sondern bestätigten ein materialistisch atheistisch philosophisches Weltbild.
Eine immaterielle Parallelwelt und ein Nichts, womit eine Interaktion hätte möglich sein sollen, war nun von Planck selber ausgeschlossen worden, trotzdem glaubte er an einen Gott, dies aber nicht, wie die Gläubigen der Bibel oder anderen "heiligen" Büchern folgen, sondern wie Ende/Anfang 18./19Jh. Hegel von einem "Weltgeist" und Kant, präziser, nur noch von einer Idee als moralischer Instanz des Menschen, ausgingen. Wobei anzumerken ist, dass Kant und ,insbesondere, Hegel keinerlei Ahnung von Physik bzw. dem Prinzip der Erhaltung der Energie hatten und hätten haben können.
Ein Naturwissenschaftler, der heute im 21. Jahrhundert noch nicht die philosophische Bedeutung des von Planck formulierten Energieerhaltungssatzes begriffen hat, ist als nicht besonders gebildet einzuschätzen bzw. ist schlicht und ergreifend ein Ignorant, der lieber alten Traditionen folgt, als seinen Grips produktiv einzusetzen.
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40 % der Wissenschaftler in den USA glauben an die Existenz Gottes. Die Dümmsten, siehe Liste der Nobelpreisträger, sind es dort nicht.
Doch auch viele Wissenschaftler in Europa sind überzeugt, dass es Gott gibt.
https://www.youtube.com/watch?v=2XEmE2MSQIE Prof. Dr. Lennox, Uni Oxford
https://www.youtube.com/watch?v=GKHnZdBQnSc
https://www.youtube.com/watch?v=8CMj4X_e1wM
https://www.youtube.com/results?search_query=Mensch+Gott+Wissenschaftler
Hallo Philosoph11,
grundsätzlich sind Glaube an Gott und Wissenschaft aus meiner Sicht durchaus miteinander zu vereinbaren, sofern sich jede der beiden Richtungen ihrer Grenzen bewusst sind.
Unglaubwürdig werden Vertreter des Glaubens, wenn sie z.B. eindeutige wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren oder schlichtweg ablehnen. Das beraubt sie natürlich ihrer Glaubwürdigkeit und spielt in die Hände derer, die die Existenz Gottes ablehnen.
Wissenschaftler bewegen sich grundsätzlich auf einem anderen Terrain als ein Verfechter des Glaubens. Ein Wissenschaftler hält sich bei seinen Forschungen an empirisch belegbare Tatsachen. Da jedoch die Existenz Gottes in diesem Sinn nicht belegbar ist, ziehen viele Wissenschaftler die Existenz eines Schöpfergottes erst gar nicht in Betracht.
Hierbei sollte ein Wissenschaftler jedoch an die Grenzen denken, die ihm gesetzt sind. Wenn er denkt, dass nur das existieren kann, was auch wissenschaftlich belegbar ist, überschreitet er in gewissem Sinn diese Grenzen. Die Wissenschaft kann eben nur einen Teil dieser Welt erklären. Die Frage nach Gott liegt somit eindeutig jenseits dessen, was Wissenschaft erforschen und beschreiben kann. Mit anderen Worten: Es weder Sache der Wissenschaft, Gott zu widerlegen als auch seine Existenz zu beweisen!
Andererseits hat bei dem einen oder anderen Wissenschaftler das Beschäftigen mit den Details seines Fachgebietes gerade dazu geführt, an die Existenz Gottes zu glauben. Wie das? Zum Beispiel zeigt das immer weitere Vordringen in den molekularen Aufbau der Strukturen des Lebens, dass überragende Intelligenz mit im Spiel ist.
Dabei geht es dem gläubigen Wissenschaftler nicht darum, in einem Schöpfer eine Erklärung für das Unerklärbare zu suchen. Es geht für ihn einfach darum, anzuerkennen, dass allein das Zusammenwirken natürlicher Prozesse keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage ist, wie das Leben in all seinen vielfältigen Formen und seinem komplexen Aufbau entstehen und sich weiterentwickeln konnte.
Daher gibt es auch heute etliche Wissenschaftler, die ihre Überzeugung, dass es einen Schöpfer gibt, klar und deutlich zum Ausdruck bringen. Sie sehen also in ihrer wissenschaftlichen Arbeit einerseits und ihrer religiösen Überzeugung andererseits keinen Widerspruch.
LG Philipp
Biblischer Glaube und Wissenschaft müssen kein Widerspruch sein. Es gibt auch Naturwissenschaftler, die an Gott glauben, wie beispielsweise Prof. John Carson Lennox, Prof. Werner Gitt, Dr. Walter Veit, Dr. Markus Blietz u. a.
Die Studiengemeinschaft Wort und Wissen ist beispielsweise ein wissenschaftlicher gemeinnütziger Verein, in der Wissenschaftler sich austauschen und mitarbeiten. Thematische Schwerpunkte der Arbeit bilden Grundlagenforschung und Bildungsarbeit im Spannungsfeld "Naturwissenschaft und christlicher Glaube": http://www.wort-und-wissen.de
Oder auch das "Institut für Glaube und Wissenschaft": https://www.iguw.de/
Sehr interessant sind folgende Zitate berühmter Naturwissenschaftler (diese Liste könnte man mit Aussagen anderer bekannter Wissenschaftler erweitern):
- "Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Religion und Naturwissenschaft schließen sich nicht aus, wie heutzutage manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen." Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie
- "Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. - Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen." Sir Arthur Stanley Eddington (1882-1946), englischer Astronom und Physiker