Sind Religion und Wissenschaft vereinbar?
Wissenschaft lebt von Forschung, Erkenntnissen, dem Finden von Antworten und Eindeutigkeit. Religion lebt von Glauben, dem Aufstellen von Thesen ohne dass das Ansätze dafür gibt. Wie kann es dann sein, dass manche Wissenschaftler trotzdem noch religiös sind?
18 Antworten
Wie kann es dann sein, dass manche Wissenschaftler trotzdem noch religiös sind?
Weil auch Wissenschaft an Grenzen stößt und der Mensch dafür geschaffen ist, nach dem zu fragen, was jenseits der Grenzen ist. Nicht wenige Wissenschaftler haben das begriffen, denn die Frage nach dem Woher und Wohin hat die Menschen schon immer bewegt.
Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes.
Charles Darwin (1809-1882), englischer Naturforscher, Begründer der Evolutionstheorie
Ich erkläre mit Stolz, dass ich gläubig bin. Ich glaube an die Macht des Gebetes. Ich glaube nicht nur als gläubiger Katholik, sondern auch als Wissenschaftler.
Guglielmo Marchese Marconi (1874-1937), italienischer Ingenieur und Physiker
Die Naturwissenschaften braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln. Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen.
Max Planck (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantentheorie1
Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. - Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen.
Sir Arthur Stanley Eddington (1882-1946), englischer Astronom und Physiker
Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
Werner Heisenberg (1901-1976), deutscher Physiker
Alles nach dem Motto: Ich kann es nicht erklären, deshalb war es Gott. Auf diese Art Wissenschaft zu betreiben ist gegen jegliches wissenschaftliche Prinzip und führt die Suche nach Erkenntnis ad absurdum.
Igor, einem albanischen Karusellbremsergehilfen.
Am Ende ist Igor auch noch von jeglichem dogmatischen Glauben abgefallen und offener in seiner Weltsicht :D
Ist nicht wirklich vereinbar.
Der Mensch neigt aber dazu, was nicht, oder noch nicht erklärbar ist, mit Religiösem Massstab zu betrachten.
Wissenschaftler sind auch nur Menschen, die nicht selten auch religiös geprägt wurden.
Das ist ohne Probbleme vereinbar.
Ich liebe Wissenschaft und studiere, bin trotzdem religiös.
Das eine dreht sich um Erkenntnisse durch Fakten, das andere sind Erkenntnisse durch Deutung und Erfahrung.
Es gibt keinen Punkt, in dem es sich ausschließt, da es völlig andere Gebiete betrifft.
Wenn ich bete und mir damit Ruhe und Hoffnung hole, kann ich danach weiter mein Experiment verfolgen.
Ich kann über die physischen Paradoxa des Urknall diskutieren und trotzdem Gott als die Ursache dessen ansehen.
Und so weiter. Außerdem wird der Glaube auch wissenschaftlich betrachtet, in Theologie, Islamwissenschaft und Religionswissenschaft.
Wie aus dem Nichts etwas entstehen kann - wie die Naturgesetze vor dem Urknall nicht gelten etc. Eben all die spannenden Fragen rund um die Urknalltheorie
Es ging doch nicht um offene Fragen. Du hast Paradoxa erwähnt. Welche sollen da sein?
Dann bitte die "offenen Fragen" zur Urknall-Hypothese, wenn das Wort passender erscheint.
Das alles eine Urasche und Wirkung hat - nur hier nicht, oder dass mehr Materie als Antimaterie da ist (soweit wir bis jetzt wissen) usw.
Egal, wie du es ausdrückst, es ging in meiner Antwort darum, dass es kein Problem ist, über den Urknall wissenschaftlich zu diskutieren und trotzdem Gott als Schöpfer zu sehen. Das eine (Urknall) beschreibt ja nur eine Theorie, wie es entstanden ist. Ob das Zufall war oder ein göttlicher Wille, ist dagegen eine Meinung.
Nun, vielleicht gibt es ja einiges (was auch erst zukünftig als Problem aufkommt), das die Kriterien eines Paradoxons erfüllt:
Also ein antinomisch oder auf (verborgenen) inkonsistenten Begriffsbestimmungen beruhendes, sich selbst widersprechendes Resultat des Schlussfolgerns, das Probleme in den vorausgesetzten Begriffsbestimmungen oder angenommenen Regeln zum Vorschein bringt.
Sofern sie nicht lediglich der Intuition, herrschenden Meinung oder Erwartung widersprechende, aber korrekte Beantwortungen eines Problems sind, oder auf Fehlschlüssen beruhen.
Ansonsten kann man vieles auch einfach als Mysterien (ungelöste Probleme) in der Physik - speziell der Kosmologie - einordnen. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_unsolved_problems_in_physics#Cosmology_and_general_relativity
Das alles eine Urasche* und Wirkung hat - nur hier nicht,
"Urasche" hätte was Biblisches :D gemeint war vermutlich Ursache
Vielleicht hat nicht ganz alles eine Ursache oder Wirkung (die über bestimmte Filter hinausgehen) - allein schon wenn es Probleme mit der Abfolge von Ereignissen gibt (Zeitpfeil?) - oder, falls du mit einem aktuellen Wissensstand Recht haben solltest, erscheint es uns nur so, da wir (noch) nicht dahinterkamen.
oder dass mehr Materie als Antimaterie da ist (soweit wir bis jetzt wissen) usw.
Eine Baryonen-Asymmetrie hat mich auch fasziniert. Wer weiß, was es alles an Symmetriebrüchen gab und gibt... https://en.wikipedia.org/wiki/Baryon_asymmetry
vielleicht https://en.wikipedia.org/wiki/Leptogenesis
oder gar zuvor: https://en.wikipedia.org/wiki/Chronology_of_the_universe#The_very_early_universe_2
- Wie kann es dann sein, dass manche Wissenschaftler trotzdem noch religiös sind?
Man kann auch als Wissenschaftler glauben, daß alles Gottes Werk ist, warum manche dann noch einer Religion angehören ist ihre eigene Sache.
Die Wissenschaft hat herausgefunden, daß es für das Größte und für das Kleinste keine Möglichkeiten mehr gibt, um darüber hinauszufinden. Die Forscher sagen nur "Wir wissen nichts".
Religion ist "Die Lehre über Götter". So etwas gehört in die Museen.
Ich glaube an Gott, daß Er unbeweisbar ist und schon immer schweigt. Darum haben Ihn die Wissenschaftler wohl auch übersehen, ebenso wie die Ewigkeit. Beiden können sie keine eindeutigen Eigenschaften zuweisen. Weil es Religion gibt, wäre der anschließende Tumult unverantwortbar, würden die Wissenschaftler mit der Wahrheit herausrücken, falls sie darauf kämen....
Ich bin frei von Religion.
Götterglaube ist per Definition irrational. Wissenschaft hingegen beruht auf Rationalität. Daher hat beides nichts miteinander zu tun.
Es ist schon seltsam, dass diese Frage immer wieder gestellt wird. Genauso könnte man Fragen ob Fussball und Wissenschaft vereinbar sei, oder Kochenkunst und Wissenschaft.
Es ist nicht so, dass Religion und Wissenschaft in irgend einer Art und Weise in Konkurenz stünden.
Wieso hält sich diese Fehleinschätzung so dauerhaft? Niemand, der die Welt mit dem Blick der Wissenschaft betrachtet, würde behaupten, der Mensch sein zufällig "geworden". Der Zufall spielt in der Wissenschaft keine nennenswerte Rolle.
Hingegen ist der Zufall Markenkern des Schöpfungsmythos.
Da haut ein zufällig schon immer existierender Gott an einem völlig zufällig Moment der Ewigkeit ein Universum aus dem Nichts, das zufällig genau so ist, wie wir es vorfinden.
Wo die Wissenschaft Prozesse beschreibt, Kausalitäten ermittelt, Gesetze findet und deren Anwendung erlernt, Fakten zusammenträgt und Abhängigkeiten erkennt steht dem ein lapidares "Gott war´s" gegenüber.
Diese von Dir zitierten Wissenschaftler haben mit ihren Aussagen keine größere Relevanz als eine von Igor, einem albanischen Karusellbremsergehilfen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_verecundiam
Genau. Dadurch haben wir Wissen erlangt, dass die Welt zu begreifen ermöglichte.
Aber ein Wissenschaftler macht sich unseriös, wenn er diese Grenze ignoriert und nun das Raten anfängt. Und Götterglaube ist nichts anders als Raten.
Hier solltest Du nicht von Dir auf andere schließen.