Wird es bereits direkt nach dem 21. Dezember täglich 3-4 Minuten früher hell in Deutschland?
Guten Abend, eine Freundin von mir behauptet felsenfest das es bei uns in Deutschland bereits seit dem 21. Dezember quasi linear täglich rund 3-4 Minuten früher hell wird, obwohl sich der Sonnenaufgang nach dem 21. Dezember erstmal weiter nach hinten verschiebt. Sie begründet diese -direkt nach dem 21. Dez.- täglich früher eintretende bürgerliche Helligkeit mit dem (veränderten) Austrittswinkel beim Sonnenaufgang. Ich halte diese Begründung nicht für plausibel und auch nicht logisch nachvollziehbar, würde jedoch gerne mal eure Meinung dazu hören.
4 Antworten
Stimmt nicht,
hier noch ein Link für Deine ehemalige Freundin ;)
https://www.sueddeutsche.de/panorama/sonnenaufgang-tageslaenge-februar-maerz-astronomie-1.4346852
Auch wenn man die Dämmerung mit einbezieht und wenn ich mich nicht verrechnet habe, ändert sich an den Relationen (fast) nichts
https://galupki.de/kalender/sunmoon.php
Grüße
Der kürzeste Tag ist normal am 21.12. Der späteste Sonnenaufgang ist aber erst ca. 9 Tage später, also am 30.12. Dafür ist der früheste Sonnenuntergang schon ca. 9 Tage früher, also am 12.12.
Der Grund liegt darin, dass der Mittag sich im Lauf des Jahres um ca. 1/2 Stunde verschiebt, wegen der Ellipsenbahn der Erde. Um den sonnennächsten Punkt (Anfang Januar) ist das am krassesten, im Sommer unauffälliger.
Dass der Auf/Abstiegswinkel der scheinbaren Sonnenbahn da eine große Rolle spielt, kann ich mir nicht vorstellen. Immerhin macht die Verschiebung von Sonnenauf- und Untergang zwischen dem 12. und 30.12. - bei gleicher Tageslänge - ca. 10 MInuten aus.
Ojej, mit der Linearität hatte sie nicht Recht.
Hier wurde aber überhaupt angezweifelt, dass die Tage ab dem 21. Dezember wieder länger werden.
Da irrt sich deine Freundin. Zur Zeit der Winter- und Sommersonnenwende ist die Zunahme/Abnahme der Tageslänge minimal. Da bewegt man sich auf dem Maximum bzw. Minimum der Sinuskurve. Die Differenz der Tageslängen ist zum Frühlings- und Herbstbeginn am größten, da bewegt man sich auf den Wendepunkten der Sinuskurve.
Da sich die Erde aber mit unterschiedlichen Winkelgeschwindigkeiten um die Sonne bewegt, verteilt sich die zunehmende Tageslänge auch nicht gleichmäßig auf Sonnenauf- und untergang.
Die Zeitdauer der bürgerlichen Dämmerung ist in der Tat vom Winkel der Sonnnenbahn gegenüber dem Horizont abhängig. Je flacher die Sonnenbahn, umso länger dauert die bürgerliche Dämmerung und das ist um die Wintersonnenwende der Fall. Danach verkürzt sie sich kontinuierlich bis zur Sommersonnenwende.
Du hast Recht, habe noch mal genauer nachgeguckt. Die Sonne steigt zwar im Sommer am höchsten hinauf, kommt dafür aber schon sehr früh über den Horizont, sozusagen noch bevor die Ekliptik von der flachen Nachtstellung in die Steile Tagstellung "kippt". Die kürzeste bürgerliche Dämmerung hat man daher bei den Tag- und Nachtgleichen. Am Äquator ist der Unterschied mit rund 2 min fast vernachlässigbar, aber je weiter nördlich man kommt, umso größer wird der Unterschied. Habe ja selber schon die Mittternachtssonne im Sommer erlebt.
Ab etwa 60° nördlicher Breite geht zur Sommersonnenwende die abendliche Dämmerung sogar nahtlos in die morgendliche über....wie du sagst, es wird gar nicht mehr richtig dunkel.
Schau mal in den folgenden Link. Da siehst du die genauen Sonnenauf- und untergangszeiten.
https://www.sunrise-and-sunset.com/de/sun/deutschland/berlin
LG TE
Geht die Sonne nicht auch um die Sommersonnenwende flacher auf und unter? In Hamburg wird's dann ja nicht mal richtig dunkel.