Wird durch eine Pflanze im Zimmer der Sauerstoffgehalt besser?
Hallo,
Eine Biologische Frage. Wird also durch die Fotosynthese der Pflanze der Sauerstoffgehalt im Zimmer höher? Oder gleicht sich der Sauerstoffgehalt durch die Zellatmung "wieder aus"?
6 Antworten
Einen Effekt hast a) nur bei großen Pflanzen (wo also überhaupt nennenswert Stoffumsatz da ist) und b) nur bei Pflanzen die deutlichen Zuwachs haben (wo also die Nettophotosynthese merklich positiv ist)...
ein kleiner Kaktus irgendwo am Fenster, der in 5 Jahren 2mm wächst hat NULL Effekt...
Rein vom Sauerstoff reicht intelligentes Lüften völlig aus - der Überschuß kommt dann von den Pflanzen in Garten, Feld und Wald...
Ich hab aber überall Pflanzen bei mir im Haus und auch im Büro...
Hallo,
Solange eine grüne Pflanze lebt und wächst, hat sie eine positive Sauerstoffbilanz. Das heißt, sie entzieht mit dem Prozess der Fotosynthese der Luft CO2 und setzt Sauerstoff frei.
Aber:
- Kurzzeitig kann sich das umkehren: auch in Phasen, in denen keine Fotosynthese stattfinden kann, in der Dunkelheit, laufen andere Lebensprozesse der Pflanze weiter, auch solche, die CO2 freisetzen. Einen Teil der gebildeten organischen Substanzen nutzt die Pflanze einfach nicht zum Wachstum, sondern um die darin gespeicherte Energie für ihre Zwecke zu nutzen. Sie verbrennt sie quasi, verbraucht dabei Sauerstoff und produziert CO2. Die Summe der Produktion von Sauerstoff und organischen Substanzen während der Fotosynthesephasen ist aber höher als der Verbrauch. Daher wird organische Substanz angehäuft, sprich, die Pflanze wächst. Setze die Summe der angehäuften Biomasse deiner Zimmerpflanzen in einem bestimmten Zeitraum in Bezug zu der Menge an organischer Substanz, die du in diesem Zeitraum in Form von Nahrung zu dir genommen hast, dann siehst du, wie "groß" der Effekt ist: hätten diese Pflanzen den Sauerstoff komplett erzeugen müssen, den du in dieser Zeit veratmet hast, dann hätten sie so viel zuwachsen müssen wie du gegessen hast.
- Solange dein Zimmer nicht luftdicht ist, sondern im Luftaustausch mit dem Rest der Welt steht, wird es keine Pflanze der Welt schaffen, die Anteile von Sauerstoff (ca. 21%) und CO2 (deutlich unter 1%) an der Luft deines Zimmers sehr weit nach oben oder unten zu verändern, weder kurzzeitig un der Nacht noch auf lange Sicht.
Zimmerpflanzen produzieren zwar tagsüber Sauerstoff. Nachts ist der Sauerstoffverbrauch über die Zellatmung aber höher als die Produktion bei der Photosynthese, für die es ja Licht braucht. Manche empfehlen deshalb, im Schlafzimmer keine Pflanzen aufzustellen.
In der Praxis hat das aber kaum Bedeutung. Manche Zimmerpflanzen sollen auch die Luft "reinigen", indem sie Schadstoffe aus der Luft aufnehmen. Das tun sie zwar, aber in so geringem Maße, dass man seine Wohnung in einen Dschungel verwandeln müsste, um einen messbaren Effekt zu erzielen. Zimmerpflanzen verändern die Luft deshalb nicht nachhaltig.
Trotzdem finde ich, dass Zimmerpflanzen einfach in jeden Haushalt gehören. Sie machen gute Laune und fördern unser Wohlbefinden, wovon wir insgesamt profitieren.
Theoretisch verbraucht die Pflanze den Sauerstoff durch die Zellatmung nicht in gleichem Ausmaß (kein Ausgleich).
So wirklich verbessert wird der sich in der Luft befindenede Sauerstoffgehalt aber tatsächlich nur, wenn du eine sehr große, mit viel Licht beschienene Pflanze hättest.
Tagesüber ja, Nachts nein.
Dazu gibt es eine bekannte NASA-Studie, welche Zimmerpflanzen aufzählt, die besonders luftreinigende Eigenschaften mit sich bringen. Die Studie wird von gewissen Lobbyisten auch schon wieder angefechtet.
Hier mal ein paar Pflanzen:
https://www.pflanzenfreude.de/die-top-5-luftreinigenden-pflanzen