Wird das Thema Reichsbürger von der Bevölkerung unterschätzt und/ oder von der Politik überschätzt/ dramatisiert?
Ich habe in einem Status eines Freundes Posts gesehen, in welchen sich über die Razzia und die Waffenfunde lustig gemacht wurde. In der Zeitung habe ich gelesen, dass sich in verschiedenen sozialen Netzwerken entweder ebenfalls lustig gemacht wird oder sich darüber aufgeregt wird, warum man eine kleine Sache so groß macht. Auch von "false flag" - Theorien habe ich hier schon gelesen. Die Politik aber warnt eindrücklich vor dieser Gruppierung.
38 Stimmen
10 Antworten
Man weiß dass alleine die Gruppe über 120 weitere mitwisser hatte und 280 "Haimatschutzkompanien" aufstellen wollte weshalb die extra Kasernen und Polizeistationen dafür beobachtet haben.
Wie sie bis jetzt aufgestellt waren, waren sie keine große Bedrohung aber deswegen wären sie auch nicht so klein geblieben. Man weiß nicht wie sich die in die nächsten Jahren entwickelt hätten. Von dem her finde ich dass so manche die Gefahren unterschätzen da sie nur das jetzt sehen und nicht das was kommen könnte.
Mein erster Reichsbürgerkontakt war im Jahr 2000 und endet damit, dass ich von einem Reichstagspräsidenten der kommissarischen Reichsregierung zum Tode verurteilt wurde, mit der Ankündigung das das Urteil nach der Machtübernahme vollstreckt wird.
Ich dachte eigentlich der Typ wäre in der Schweiz aber ich hab seinen Namen jetzt ein paar Mal in der Zeitung gelesen.
Diese Trottel gibt es seit Jahren; anfangs waren sie nur lästig. Während mich das Urteil kalt ließ, hat es meine Nachfolgerin ernsthaft psychisch belastet und sie hatte Angst auf dem Weg zur Arbeit und zurück.
Viele Leute in Rathäusern und auf Behörden waren schon vor 20 Jahren mit Reichsbürgern geschlagen. Terroranrufe, Terrorfaxe, persönliche Kontakte die in Diskussionsorgien endeten und Vorgesetze die damit überfordert waren solche Personen hinauszuwerfen, da es so ein Verhalten noch nie gab.
Die Sachbearbeiter schrien nach Hilfe bei ihren übergeordneten Behörden und die hielten das ganze für ein paar vereinzelte Spinner.
Die Sachbearbeiter haben sich selbst vernetzt und ausgetauscht und wir wussten schon vor etwas weniger als 20 Jahren, dass die Reichsbürger das Internet besser nutzen als die Verwaltungen. Sie trafen sich, sie organisierten sich und außer irgendeinem Verfassungsschutz im Osten machte Niemand was.
Bis dann irgendwo mal ein Gerichtsvollzieher festgesetzt und ein Polizist erschossen wurde. Und jetzt sind auf einmal Leute in den Verwaltungen aufgewacht und versuchen der Lage her zu werden, da sie erkannt haben, dass diese Reichsbürgerideen sich über die Dorfdeppen hinaus verbreitet haben.
Im stillen Kämmerlein konnte man es sich nicht vorstellen, dass Volljuristen oder Personen die ein Duales Studium für den gehobenen Dienst oder eine Verwaltungsausbildung absolviert haben, sich von solchen Ideen anlocken lassen. Es wurde darauf vertraut, dass Niemand mit Verstand solchen Ideen anhängt und jetzt sind die Verwaltungen endlich aufgewacht, aber alles was ihnen zur Verfügung steht ist das StGB.
Und das StGB bestraft dämliche Ideen nicht. Bin gespannt ob, was von den vorgeworfenen Straftaten wirklich noch haltbar ist.
Nein, Ebel ist ja tot. Mein Kandidant war über zehn, fast zwanzig Jahre ruhig, bis er es letztes Jahr wieder in die Medien schaffte.
Ich finde die 2 Auswahlmöglichkeiten, die Politik rede es groß und die Bevölkerung unterschätze die Reichsbürger fragwürdig.
Ich denke der größte Teil der Deutschen Bevölkerung unterschätzt Waffenhortende Kriminelle keineswegs und das nicht erst seit der Razzia. Die im übrigen erfolgrech erfolgen konnte weil die Sicherheitsbehörden schon seit Jahren ein Auge auf die Szene haben und auch immer wieder von derVortschreitenden Radikalisierung berichtet wurde, nicht nur von der Presse sondern von den Verfassungsschutzämtern.
Ebenso gibt es in der Politik Leute die das Kleinreden, natürlich vornewg die AfD die ja mit der Reichsbürgerszene weit enger vernetzt ist als diese eine Abgeordnete.
Andere, übrigens auch aus dem Konserativen lager sehen und sahen das ganz anders (gerade der bayrische Verfassungsschutz hat die schon lange auf dem Schirm).
Ich finde die 2 Auswahlmöglichkeiten, die Politik rede es groß und die Bevölkerung unterschätze die Reichsbürger fragwürdig.
Inwiefern fragwürdig?
Weil es eben auch Politiker gibt die es Kleinreden. Ebenso wie sehr viele Nichtpolitiker die Gefährdung durch die Reichsbürger keineswegs unterschätzen.
Das suggerierte entweder oder Bild entspricht m.E. einfach nicht den Tatsachen.
Das ich es bei den Politiker verallgemeinert habe stimmt. Das war nicht richtig. Auf der anderen Seite sind aber so ziemlich alle Politiker in dieser Sache einer Meinung. Anders als in der Bevölkerung. Aber bei der Bevölkerung habe ich es ja mit dazu geschrieben.
Meist wird dann etwas als gefährlich eingestuft, wenn etwas passiert und es dabei Tote gibt.
Meiner Ansicht nach wird die Gefahr unterschätzt, auch die Politik hat sehr lange weggeschaut bis gehandelt wurde. Die haben teilweise sektenähnliche Strukturen wo es eigene Ländergrenzen gibt, eigene Währung, eigene Schulen, eigene Regeln und verweigern hartnäckig die Geschichte wie sie war. Dazu kommt bei vielen eine Überlegenheitskomplex der sich gewaschen hat, hatte einmal das Vergnügen so ein life in Aktion zu erleben, die lehnen weitgehend den anderen Pöbel ab.
War das der legendäre Wolfgang Ebel?