Wieviel kWh Heizung pro Monat ist normal?
Hey, ich habe eine Frage. Wieviel kWh Heizung sind normal bei einem 3 Personen Haushalt in ner 70qm Wohnung? Ich frage das, weil wir die aktuellen Zählerstände monatlich über die App erhalten und wir wohl im Letzten Monat knapp 650kWh verbraucht haben…Warmwasser sind wohl 15kWh…
die Zahl 650 erscheint mir so hoch das ich irgendwie ein komisches Gefühl dabei habe ob das so realistisch sein kann?
Es handelt sich im übrigen um Fernwärme.
4 Antworten
Dein komisches Gefühl trügt nicht, denn die Zahlen die Ihr bekommen habt, sind nur dann was wert, wenn ihr sie mit den Zahlen des gleichen Vorjahresmonats vergleichen könnt.
Die unmittelbaren Monatsvergleiche sind auch nicht einfach, denn es ist doch sehr von der Witterung abhängig, wie viel letztlich geheizt werden muss, auch wenn die Heizung immer gleich eingestellt ist.
Wir hatten einen relativ milden Dezember, also keine tiefen Minusgrade. Der Januar war teilweise sehr kalt, aber es gab auch ein paar sehr warme Tage und im Februar haben wir plötzlich wieder strengen Nachtfrost und tagsüber auch kaum über 0. Insofern sagen solche Vergleiche sehr wenig.
Die Absicht der Regierung, die diese Verbrauchsinformationen vorgeschrieben hat, war, dass jeder sehen kann, wie viel er "verbraucht", wobei die KW-Angaben nicht wirklich korrekt sind, denn dazu müsste die Abrechnungsfirma auch immer die Gaszählerstände oder die Ölstände in den Tanks haben und die liegen denen nicht vor.
Der Nutzen einer solchen Verbrauchsinformation ist also nur dann gegeben, wenn man mit Vorjahresmonaten vergleichen kann, um so ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Heizkostenrechnung im Vergleich zum Vorjahr entwickelt.
Wenn ein Auto z. B. nach jeder Fahrt anzeigt, wie viel Benzin im Durchschnitt pro 100 km verbraucht wurde, ist das ganz nett. Wenn man z. B. jeden Tag die gleiche Strecke fährt (Arbeitsweg), dann erkennt man vielleicht kleine Unterschiede und nach einer gewissen Zeit weiß man, dass man gar nicht so viel Einfluss auf den Verbrauch hat und genauso ist es bei der Heizung auch. Was will man schon machen, wenn man nicht frieren will und andererseits die Wohnung nicht teilweise komplett auskühlen lassen will. Man gewöhnt sich vielleicht ein etwas sparsameres Heizverhalten an, merkt dann aber irgendwann, dass nicht mehr weniger geht.
Das Stichwort sind Gradzahltage damit kann man den Verbrauch ganz gut vergleichen
Ja, aber das ist für jemand, der sich nicht wirklich mit dem Thema auskennt, auch erst mal keine Hilfe. Meine Meinung und auch Erfahrung ist, dass sich die Wenigsten mit der Verbrauchsinfo befassen wollen und die, die wirklich mal reinschauen, werden erst einmal nur verwirrt.
Da hast Du natürlich recht, wenn jemand so detailversessen ist.
In Deutschland gibt es rund 21 Millionen Mieterhaushalte. Wie viele davon interessieren sich tatsächlich fürs Energiesparen? Wie viele interessieren sich für die Verbrauchsinformation? Und wie viele davon auch noch so detailliert, ob sie durch sparsames Heizen geschafft haben, Kosten zu sparen oder weil der Winter nicht so streng war?
Diese regelmäßige Verbrauchsinfo irritiert rund 20 Millionen Mieter und verschafft den Abrechnungsfirmen, wie techem, ISTA und wie sie alle heißen, ein lukratives Zusatzeinkommen, bzw. den Mietern Zusatzkosten, die sich die meisten wohl gerne sparen würden.
Das ist meine Kritik an der verpflichtenden Verbrauchsinformation. Nichts gegen Dich.
OK du bist ein Kritiker der Heizkostenverordnung.
Ich auch
als Vermieter habe ich auch ein Problem damit
Laut Heizkostenverordnung kann ich die Wohnung nur noch mit dem Risiko vermieten das der Mieter mir nur einen Teil der tatsächlichen Heizkosten bezahlt.
Ich kann nämlich die Heizkosten nur auf m2 umrechnen. Es ist nicht möglich bei der Bestandsheizung einen Wärmemengenzähler zu installieren.
Im Moment (letzte Wochen) ist ja recht kalt in der Republik.
Hast Du für die Wohnung einen Energieausweis zur Hand? Was sagt der?
Laut Energieausweis:
Endenergiebedarf dieses Gebäudes 59,8 kWh/(m2•a)
Primärenergiebedarf dieses Gebäudes: 15,7kWh/(m2•a)
Energieklasse B (Grün)
Ja, genau und der Januar ist durchschnittlich 17% des Jahres.
D.h. 650 kWh x 100/17 = 3.835 kWh/a Verbrauchsprognose
Laut Ausweis ist 59,8 kWh/(m2•a) x 70 m2 = 4200 kWh/a Bedarf
Bedarf und aktuelle Prognose sind plausibel bzw. durchaus realistisch.
Bei einem berücksichtigtem Monat ist das aber ein sehr, sehr wackeligen Ergebnis.
das ist normal, Fernwaerme kostet ja nur ca. 10ct/kWh.
Gibt es dazu irgendwo ne Preisliste wo man darüber nachlesen kann?
Ist das diese monatliche Verbrauchsinfo?
Warmwasser wird nicht in kWh gezählt und der Verbrauch Heizung meistens auch nicht. Außer es gibt Wärmemengenzähler.
Genau, die Verbrauchsinfo. Wir haben einen Wärmemengenzähler.
Diese Verbrauchsinfos sind eigentlich nur ein Durchschnittswert, kein persönlicher Verbrauch.
Das kannst Du getrost ignorieren.
Vergleichswert zum Monat des Vorjahres:
0 kWh (+Infinity%)
Vergleich des Verbrauchs mit dem eines normierten Nutzers:
237,93 kWh (+188%)
Vergleich des Verbrauchs mit dem eines normierten Nutzers
Das sagt doch schon alles.
Es werden irgendwelche "normierten Nutzer" als Vergleich genannt.
Hast Du den WMZ mal monatlich abgelesen?
Ich bin mir ziemlich sicher das da ganz was anderes bei raus kommt.
Und nochmal, Warmwasserzähler zählen nicht in kWh, sondern in m³.
Die Zahlen vom Vorjahresmonats also Februar 24 liegen leider nicht vor…Wir haben Zahlen vom vorletzten Monat da lag der Verbrauch bei knapp über 500kwh…