Wieviel investiert ihr in eure Young-/Oldtimer?
Ich habe einen 21 Jahre alten Ford Ka mit 250.000km auf der Uhr. Seinen Zenit hat er lange überschritten und momentan kommt eins nach dem anderen.
Warum ich so ein Auto erhalten möchte? Es ist mein allererstes Auto und ich habe ihn seit 20 Jahren. Da zählt nicht das Modell, sondern was die Karre bedeutet.
Lange Rede, kurzer Sinn. Wieviel lasst ihr euch euer Auto kosten? Insgesamt oder im Jahr. Und was habt ihr an eurem Liebling schon alles machen müssen. Fahrt ihr damit noch täglich.
Ich würde mich gerne austauschen und freue mich über eure Antworten.
Wird man mit diesem Auto in gewissen Innenstädten nicht gar nicht mehr reingelassen?
Das ist ein Benziner. Da bekommt man sogar mit Euro 1 ne grüne Plakette. Probleme gibt es nur beim Diesel.
Oh, sehr erfreulich das zu hören!
Ja, zum Glück darf man mit Benziner (noch) überall hinfahren.
mit H kennzeichen. Da ist man nicht an die umweltregulierungen gebunden egal ob diesel oder benzin.
Das stimmt. Da spielt es keine Rolle mehr :)
14 Antworten
Wieviel investiert ihr in eure Young-/Oldtimer?
Soviel, wie nötig ist. Der Erhalt eines Altfahrzeugs ist quasi immer günstiger als ein Neukauf, Totalschäden freilich ausgenommen.
Es ist mein allererstes Auto und ich habe ihn seit 20 Jahren. Da zählt nicht das Modell, sondern was die Karre bedeutet.
Da werden Erinnerungen wach. Hatte als Erstauto von 2003 bis 2005 ebenfalls einen Ford Ka der ersten Serie, Baujahr 1996, in Aubergine, mit 50 PS, ohne Ausstattung. Kein ABS, keine Servolenkung, keine Klimaanlage, keine Zentralverriegelung, keinen Drehzahlmesser, keine Kühlmitteltemperaturanzeige, kein Bordcomputer, keine elektrischen Fensterheber. Nur zwei Airbags und ein primitives Radio mit Cassettendeck waren an Bord, und später habe ich mir eine Standheizung nachrüsten lassen. Trotzdem habe ich das Auto geliebt, bin damit an einem Tag bis nach Südfrankreich gefahren. Der Charakter dieses Fahrzeugs hat es mir angetan, irgendwie einfach sympathisch, auch wenn er mich schon ziemlich genervt hat mit seinen Macken. Lenkgetriebe ausgeschlagen, Bremsdruckregler defekt, Rost überall. Er verabschiedete sich per Überschlag im Jahre 2005 mit ca. 124.000 km. Wenn ich heute einen der Wunderbäume, die ich damals in diesem Auto nutzte (Everfresh und New Car) rieche, kommen augenblicklich sentimentale Gefühle hoch. Einmal fuhren wir mit 7 Personen nach einer Party, noch leicht angeschwipst, heim. Ich kann Dich gut verstehen, wenn Du sagst, dass die Erinnerungen zählen.
Viele Jahre später fand ich zufälligerweise einen ´97 er mit fast der gleichen "Ausstattung", nur das Radio hatte eine Stationstaste mehr, und der Knopf der Warnblinkanlage war woanders. Und das alles in einem wunderschönen, vollkommen unausgeblichenen Feuerrot. Der Wagen hatte 40.000 km, war ein Garagenwagen von einer alten Oma, quasi Neuzustand, und rostfrei, sogar um den Tankdeckel herum. Ein leistbarer Traum, den ich mir dann 2013 kurzerhand auch erfüllte. Da war es wieder, dieses typische Gefühl. Der einzigartige Klang des Motors. Das typische Bediengefühl beim Schalten. Das spezielle Geräusch beim Betätigen der Kupplung. Der typische Geruch im Innern. Und auch: Der zähe Motor, der nicht so recht drehen will, im 5. Gang kaum noch durchzieht, dafür aber sagenhaft gut anspricht, und wunderbar zu warten ist. Schön war´s!
Ich habe einen Mercedes C180 von 1997 mit 277.000 Kilometern. Hier eine Werbung davon, damit ihr wisst, wie der in etwa aussieht (meiner ist aber dunkelgrün statt silbern und schon das erste Facelift, der hat weiße Blinker vorn und rot-graue Rückleuchten).
https://www.youtube.com/watch?v=qK2STCCIwO4
Mein Fahrzeug wird immer noch in der Vertragswerkstatt gewartet, gewaschen, gesäubert und bekommt alles, was es braucht und was nötig ist - wobei an dem Auto viel noch nicht kaputt war in all den Jahren, ich habe ja alle Aufzeichnungen seit 1997. Die letzten größeren Reparaturen waren der Kühler (vorsorglich; hat leicht gesifft) und die Querlenker vorn, dazu gibt es eben jedes Jahr die Inspektionen usw. - der ist wirklich scheckheftgepflegt. Kleinere Reparaturen erledige ich selbst, größere gehen zu Mercedes.
Es gibt gutes Öl (10W-40 nach Mercedes-Freigabe; Synthetiköl verträgt der M111 Motor nicht), es werden alle Wartungsarbeiten erledigt - die große Inspektion bei 270.000 Kilometern mit allen Flüssigkeiten usw. und TÜV/AU kostete letztes Jahr bei Mercedes fast 1100 Euro, aber dann war wirklich alles erledigt und der Serviceberater war überrascht vom guten Zustand.
Das Auto trägt zwar auch das "Erbe" mancher nicht so schönen Erinnerung in sich, aber ich hänge dran und fühle mich "sauwohl" in diesem Fahrzeug. Es würde mir was fehlen und ich strebe daher an, dass dieser C180 - wenn es mal soweit ist - auch durch einen C180 ersetzt wird, weil er zuverlässig ist und in der Unterhaltung sehr günstig. Ich bin nie besser Auto gefahren.
Gut, er hat drei beginnende Roststellen, die behandle ich bei 25 Jahren und fast 280.000 Kilometern jetzt nicht mehr - und wenn morgen der Motor oder das Getriebe kaputtgehen würde, würde ich ganz ehrlich auch keinen Austausch mehr anstreben bzw. den Wagen "so wie er ist" freigeben. Aber die Inspektion steht bei 285.000 Kilometern wieder an und wird erledigt, wenn das Fahrzeug dann noch fährt, von mir aus kann das noch jahrelang so gehen. Und ich sage es mal so ... wenn jetzt morgen eine Sache anstünde, die meinetwegen 1000 Euro kostet, würde ich sagen, Mercedes soll das machen - aber 2000 Euro wären mir schon wahrscheinlich zu viel.
Ich werde aus dem Auto trotz der Erinnerungen und der vielen Jahre keinen Oldtimer machen. Es fährt sich zwar gut und ist alles in allem gepflegt und sauber, man merkt ihm die Pflege an und dass nur hochwertige Ersatzteile verbaut werden - aber es ist am Ende des Tages trotz allem Charme und aller Freude "nur" ein alter, tannengrüner Mercedes ohne Chance auf Wertsteigerung und mit vielen Kilometern.
...aber es ist am Ende des Tages trotz allem Charme und aller Freude "nur" ein alter, tannengrüner Mercedes ohne Chance auf Wertsteigerung und mit vielen Kilometern.
Das würde ich nicht als Negativpunkt benennen. Denn der Wert repräsentiert gerade bei Konsumgütern nur das, was die (großteils vollkommen unwissende) Kundschaft bereit ist, dafür zu zahlen. Hier mal ein echter Wert des W202 C180: Duplexsteuerkette mit einem Wechselintervall von 500.000 km. Nur mal zum Vergleich: Die Rotzkübel, mit denen ich täglich unterwegs bin (Mitsubishi Space Star, 2 Jahre alt, 40-60.000 km), scheppern fast alle bei jedem Kalt, - manchmal auch bei einem Warmstart heftig mit ihren Steuerketten, welche augenscheinlich (man kann sie durch den Öleinfülldeckel sehen) das Format einer schmalen Fahrradkette haben.
Dem stimme ich an und für sich zu.
Ich wollte das nur so sehen: Mein Auto taugt trotz guten Zustands nicht zum Oldtimer und ist auch kein Vorzeigeprodukt, sondern letztlich ein alter Mercedes, der weniger als 2000 Euro wert ist und kein Auto, das als Liebhaberstück umsorgt wird. Der C180 wird sehr gepflegt und in Schuss gehalten, aber nicht um jeden Preis - wenn er eines Tages gehen muss, dann ist es leider so, aber andere Autos sollten erst einmal dieses Alter und diese Laufleistung mit dieser Zuverlässigkeit packen.
Der SpaceStar ist in der Tat ein übles Auto, das ich keinem empfehlen würde. Ich fand Mitsubishi mal ziemlich ordentlich, unser Carisma von 2004 war auch grosso modo solide und robust (Zahnriemen mit 90.000er-Intervall, war ein Diesel und sehr laufruhig) - aber mit solchen Schrottkisten wie dem SpaceStar haben sie sich selbst verraten. Das war mal eine Qualitätsmarke, sicher kennst du noch Autos wie Galant, Sigma und Sapporo sowie den 3000GT.
Der SpaceStar ist in der Tat ein übles Auto, das ich keinem empfehlen würde.
Sieh es mal so: Für den Kampfpreis (teilweise ab unter 7000 Euro) geht die Rübe schon in Ordnung. Und zumindest hierzulande fährt quasi jeder Pizzadienst und jedes Rote Kreuz damit herum, irgendwo scheinen die Dinger also schon zu halten.
Habe ich auch 6 Jahre lang gefahren. Mein Traum von einem Auto. (C180 Elegance, Automatik, 125 Ps) Stolz wie Oskar.
Aber nach 1,5 Jahren kam der Blechkrebs. Wusste nicht das der Wagen 8 Jahre in Österreich angemeldet war. Da hat es viel Schnee und noch mehr Salz.
Fing harmlos mit der Antennendurchführung an. Alles immer brav beim Lackierer machen lassen. Dann waren es die Ecken hinter der Blende von der Nummernschildbeleuchtung. Das nächste die Radläufe. Zum guten Schluss dann die Türkanten, an allen vier Türen.
Ab da haben sich dann unsere Wege getrennt. Schweren Herzens wohl gemerkt.
Das wäre ein Fass ohne Boden geworden!
Ging dann direkt nach Afrika. Da läuft er wahrscheinlich Heute noch.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Mein ehemaliger Freund und ich hatten auch viele Jahre einen Mercedes. Eine Coupé W124. Schönes Auto, das uns aber leider sehr oft im Stich gelassen hat.
Mein Ex hat ihn immer noch. Leider fährt er momentan wieder nicht. Diesmal Motorschaden, den er aber noch reparieren möchte.
Wichtig ist der Zustand der Karosserie - Blecharbeiten sind gerne mal teuer; z.B. rostete der erste Ka gerne am Einfüllstutzen durch (warum auch immer)...
Um Kohle zu sparen, ist es gut, wenn man die leichteten Arbeiten selber machen kann; beim Ka dürfte da einiges gehen (Schläuche, Zündung, Manschetten usw.).
Fährt man ein Auto länger gehen irgendwann auch Dinge kaputt, die sonst durchhalten (einer Bekannten ist beim R5 mal die Haltung der Lichtmaschine durchgebrochen) - melde Dich am besten in einem Forum an, wo es um den Ka geht; dort sind Leute, die kennen sich gut mit dem Fahrzeug aus...
Ergänzung: Es gibt Händler, die mit gebrauchten Autoteilen handeln, gerade für früher verbreitete Autos kann man da manchen Euro sparen.
Lieben Dank für deine Antwort! Mein ehemaliger Freund hat den Ka komplett restauriert. Der Ka rostet leider nicht nur an den Stützen, sondern echt überall. Da hat Ford wirklich keine gute Arbeit geleistet.
Aber das ist alles gemacht und konserviert.
Das Problem jetzt ist einfach die Kilometerleistung und das Alter, wo echt alles kommt.
Seinen Zenit hat er absolut überschritten. Aber ich habe jetzt wieder jemanden kennengelernt, der sich super darum kümmert und sich mit solchen Autos auskennt und entsprechende Kontakte hat.
Ich besitze noch einen Renault Laguna Bj. 1998. Es war das letzte Auto meines verstorbenen Vaters. Nun schraube ich mit meinem 12 jährigen Sohn daran herum. Schon als ganz kurzer hat er das Auto geliebt und ich brachte es nicht übers Herz, ihn zu verschrotten. Vielleicht bekommen wir ihn wieder auf die Straße bis Junior seinen Führerschein hat.
Es war das letzte Auto meines verstorbenen Vaters.
Das kann ich nur zu gut verstehen! Den könnte ich auch nicht einfach verschrotten. Ich hoffe für dich und deinen Jungen, dass ihr das Auto wieder fahrbereit bekommt.
Ich habe mein erstes Auto verkauft, nach etwa 1 Jahre. Es war einfach eine schrottkiste und die Bremsanlage hat mich mal im Stich gelassen.
Mit noch sehr wenig Erfahrung Schrott gekauft, selber schuld. Für damalige Verhältnisse hatten die 3.500€ für den Mist schon weh getan. Ich war noch geringverdiener in Ausbildung.
Meine Freundin hatte noch keinen Führerschein zu dem Zeitpunkt (17) und wir führten eine Fernbeziehung.
Sie hat uns(also erstmal mir) einen Seat Ibiza gekauft, neu vom Händler, da wird man nicht abgezockt und ausgetrickst.
Den haben wir nach 13 Jahren aber verkauft. Die Reparaturen waren uns auch ein Dorn im Auge, mich hat es gestört, dass sie ohne ESP mit einem Kleinwagen ohne Knautschzone unterwegs ist, wo nur noch SUVs rumfahren.
Habe mich natürlich mit Dankbarkeit revanchiert. Sie hat zum 30 Geburtstag einen nagelneuen BMW 330i mit fast Vollausstattung in der BMW Welt abholen dürfen.
Danke für deine Antwort! Da hattest du ja leider echt in die Schei** gegriffen mit deinem ersten Auto... aber vergessen tut man es trotzdem nicht, weil es halt das erste ist, oder?
Ja, wie gesagt, man vergisst es nicht ;)
Was hattest du denn für Bremsscheiben, dass die einfach mal brechen?
Du sprichst mir aus der Seele! Vielen lieben Dank für deine Antwort! Das erste Auto ist immer etwas ganz besonderes.