Wie fotografiert man so?
Liebe Community,
ich bin Young- und Oldtimer Enthusiast und habe selbst einen Youngtimer, den ich eines Tages als Oldtimer fahren möchte. Da ich sehr gerne von dem Auto Fotos mache, möchte ich mir bald eine Spiegelreflexkamera besorgen - mein bisheriger Favorit ist die Nikon D5600.
Ich bin sehr angetan, von den BMW Katalogen aus den 90er Jahren und deren Fotos. Heutzutage sehen die Katalogfotos komplett anders aus. Die Fotos von den Innenräumen der Autos sehen sehr weich, schon fast wie Spielzeug aus. Aber auch die Karosserie, der Lack sehen sehr „weich“ aus. Das gefällt mir sehr.
Mit Sicherheit wurde das Foto bearbeitet, aber muss man zuvor mit einem bestimmten Modus, Belichtungswert, etc. fotografieren, damit die Fotos dementsprechend aussehen? Oder wie wird das Bild denn ungefähr bearbeitet, damit die Fotos so aussehen, gibt es dafür einen Begriff unter dem ich recherchieren könnte?


4 Antworten
Modus, Belichtungswert usw. müssen zwar auch passen, spielen jedoch keine so große Rolle.
Viel entscheidender ist die Beleuchtung. Musst Du Dir mal die Reflexe, Schatten usw. anschauen, und dann überlegen, wo jeweils welches Licht hinmüsste, damit das dann so aussieht. Die Ausleuchtung ist das entscheidende, und auch mit der größte Aufwand für solche Bilder. Nicht ohne Grund werden viele aktuellen Fahrzeugbilder auch per CGI erzeugt.
Die Profis treiben einen riesigen Aufwand, was die Beleuchtung betrifft. Ich habe einen in der Bekanntschaft.
Das glaube ich gerne, dass vieles mittlerweile gar keine wirklichen Fotos sind, sondern zum Beispiel via CAD visualisiert und bearbeitet wurden. Das machen ja auch viele Maschinenbaufirmen.
Aber mir geht es auch um das weiche. Man sieht ja beispielsweise keinerlei Fasern vom Teppich auf diesen Bildern. Alles wirkt sehr glatt, etwas unreal. Ist das unter dem Begriff „Weichzeichnen“ einzuordnen? Beleuchtung ist sicher extrem wichtig, und ohne weiteres nicht so machbar. Meine Intension sind ja nicht 1:1 nachgemachte Fotos, sondern Fotos, die von diesem Stil inspiriert sind.
Die Nikon D5600 ist ein sehr guter Einstieg, übrigens die einzige Nikon mit Dreh-Klapp-Display.
Wie die anderen schon geschrieben haben, diese Bilder sind nicht nur ein Foto, sondern mit einem hohen Beleuchtungs- und Nachbearbeitungsaufwand kreierte Bildkompositionen. X kleine (auch farbige) Lichtquellen, Aufheller, etc. und bestimmt mehrere Stunden Nachbearbeitung, schaue dir einige making of von Pavel Kaplun und Miho Birisima an, da siehst du wie Bildkomposion funktioniert.
Mit Sicherheit wurde das Foto bearbeitet, aber muss man zuvor mit einem bestimmten Modus, Belichtungswert, etc. fotografieren, damit die Fotos dementsprechend aussehen?
Nö, die Kameraeinstellungen haben damit in erster Linie mal eher wenig zu tun, es zählt nur die Beleuchtung. Und gerade dieses Thema ist eine Hasenhöhle, in der du dich verlaufen kannst. Gerade den Innenraum der Autos so perfekt auszuleuchten, kann dir wahrscheinlich nur jemand beibringen, der das ganze professionell macht. Oder du musst es ziemlich lange über probieren und studieren herausfinden.
Hier wurden wahrscheinlich mehrere Fotos als Komposing erstellt. Die Kamera steht auf einem Stativ, sodass sie immer den selben Blickpunkt hat.
Einmal wird sich auf die Außenbeleuchtung und Reflektionen konzentriert. Das Auto steht in einem schwarzen Raum, der sonst keine Reflektionen erzeugt. Über dem Auto wurde eine Softbox angebracht, die die rot-weiß-blaue Reflektion ergibt. Dazu werden Nummernschild und Reifen separat angestrahlt.
Der Untergrund mit den Pflastersteinen ist echt, aber der Hintergrund mit den Geschäften wurde wahrscheinlich später eingefügt.
Der Innenraum des Autos wurde entweder über mehrere Lampen beleuchtet oder per Langzeitbelichtung aus mehreren Richtungen angeblitzt. Am Ende werden die ganzen Fotos zusammen überblendet und störende Reflektionen herausretuschiert.
Heute macht man das ganze meiste einfach am Computer per CGI und es werden nur noch Menschen oder Hintergründe eingefügt.
Wer kauft sich denn heute noch eine SLR Camera??? Die Zeiten sind vorbei. Ich dachte du stehst auf Oldtimerautos. Wenn du auch noch ne Oldtimer Kamera willst, warum dann nicht gleich eine mit Kleinbildfilm?
Tu Dir und deinem Geldbeutel einen großen Gefallen und kauf Dir eine Systemkamera. Vor allem bei Nachtaufnahmen und nicht nur da, zeigt eine Systemkamera ihre unendlichen Vorzüge gegenüber einer Spiegelreflexkamera.
Richtig. Bei der SLR siehst du nur was das Umgebungslicht her gibt, bei der Systemkamera siehst du im Sucher und im Display das Foto bevor es aufgenommen wird.
Eine DSLR ist eine Systemkamera. Ich bevorzuge DSLR, weil ich einen unverfälschten Blick auf das Motiv habe, keine Elektronik, kein Filter und keine Software sondern nur echtes, unverfälschtes Licht.
Wenn Nikon bekannt gibt "ab Übermorgen gibt es keine DSLR mehr", dann kaufe ich mir morgen die letzte aktuelle Nikon DSLR.
Du meinst sicherlich eine spiegellose Systemkamera, richtig? Ja, ich muss mich da leider erstmal vom Experten beraten lassen und ja tatsächlich würde ich gerne auch Nachtportraits vom Fahrzeug machen.