Wieso wird lesbisch sein in der Gesellschaft mehr akzeptiert als schwul zu sein?

10 Antworten

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1) Lesben fallen weniger auf, da körperliche Kontakte zwischen Frauen üblicher sind. Zum Beispiel fällt kaum auf, wenn 2 Frauen sich umarmen oder sich per Küsschen auf der Wange begrüßen.

2) Lesbischer Sex scheint nicht wenigen Männern zu gefallen:

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3) In Leviticus (Altes Testament) wird nur der Mann bestraft, nicht die Frau. Und das ist auch oft im Islam so und war in Deutschland auch beim §175er so.

Lev 18,22: „Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.“

Lev 20,13: „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen.“

Frauen werden da nicht erwähnt. Lesben scheinen nicht als Bedrohung bzw ernst genommen worden zu sein.

Islam:

There are, however, fewer hadith mentioning homosexual behaviour in women; but punishment (if any) for lesbianism was not clarified.

https://en.wikipedia.org/wiki/LGBT_people_and_Islam

 - (Liebe, Sex, Frauen)

Erst mal, scheint das wirklich so zu sein. Das nur, weil ich nicht denke, dass es keinen Sinn macht, wenn man eine andere Meinung hat, einfach eine Behauptung mit einer Gegenbehauptung zu beantworten.
Es sollte klar sein, dass man das nicht auf eine Studie beschränken kann, aber es gibt durchaus noch andere Hinweise, dass die Aussage der Fragestellerin richtig ist.

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Nun zu Faktoren, die dieses Ergebnis begünstigen könnten:

  • Traditionelle Geschlechterrollen: In vielen Gesellschaften sind traditionelle Geschlechterrollen tief verankert. Weibliche Homosexualität wird oft als weniger bedrohlich für diese Rollen wahrgenommen, da Frauen historisch gesehen als weniger sexuell aggressiv und dominierend dargestellt werden. Männliche Homosexualität hingegen stellt eine größere Abweichung von der traditionellen männlichen Rolle dar, die Stärke, Dominanz und Heterosexualität betont.
  • Stereotypen über Männlichkeit: Männliche Homosexualität widerspricht stärker den traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit, was bei vielen Menschen Abwehrreaktionen hervorruft.
  • Medien und Popkultur: Weibliche Homosexualität wird in Medien und Popkultur oft hypersexualisiert und fetischisiert. Dies führt dazu, dass lesbische Beziehungen oft als weniger ernst oder bedrohlich wahrgenommen werden und eher akzeptiert sind. Diese Darstellung trägt zur höheren Akzeptanz bei, verzerrt aber gleichzeitig das Verständnis und die Realität von weiblicher Homosexualität.
  • Bedrohungswahrnehmung: Männliche Homosexualität wird oft als direkte Bedrohung der eigenen Männlichkeit und Heterosexualität wahrgenommen. Heterosexuelle Männer reagieren daher häufig mit stärkeren Vorurteilen und Abwehrreaktionen auf männliche Homosexualität.
  • Emotionale Reaktionen: Studien zeigen, dass heterosexuelle Männer stärkere negative emotionale Reaktionen auf männliche Homosexualität haben. Diese Reaktionen sind oft mit tief verwurzelten Vorurteilen und Ängsten verbunden.
  • Religiöse Lehren: In vielen Religionen wird Homosexualität, insbesondere männliche Homosexualität, stark stigmatisiert. Religiöse Lehren können Geschlechterrollen verstärken und spezifischere Vorurteile gegenüber männlicher Homosexualität fördern.
  • Kulturelle Normen: In einigen Kulturen wird männliche Homosexualität als ein größerer Verstoß gegen kulturelle Normen und Traditionen angesehen als weibliche Homosexualität.
  • Rechtslage und soziale Bewegungen: Historisch gesehen wurden männliche homosexuelle Handlungen in vielen Gesellschaften strenger kriminalisiert und verfolgt als weibliche. Diese historische Kriminalisierung und Stigmatisierung haben langanhaltende soziale und kulturelle Auswirkungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Gesellschaften patriarchalisch geprägt sind und die Emanzipation nur langsam voranschreitet. Daher wird Homosexualität überwiegend aus einer männlichen Perspektive bewertet, was zu einer geringeren Akzeptanz von männlicher Homosexualität im Vergleich zu weiblicher Homosexualität führt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one
 - (Liebe, Sex, Frauen)

Gab mal auf Youtube eine Strassenumfrage, ob man sich einen bisexuellen Partner vorstellen könnte, da waren viele Frauen dabei, die das verneint haben, da diese Männer nicht "maskulin" seien.

Freunde sucht man sich aus und das sind meist Leute mit denen man auf einer Wellenlänge ist.
Ich denke bei Frauen, wenn sie mit anderen Frauen schlafen, diese immernoch feminin wahrgenommen werden. Frauen (auch Hetero) sind ja auch untereinander ohnehin sehr "touchy", gehen gemeinsam aufs Klo, können sich über heiße Männer aber auch über andere heiße Frauen unterhalten, etc. und entsprechend gibt es weniger Probleme in einer Frauenclique.
In einer Männergruppe, mit überwiegend heterosexuellen Männer, wird es halt schwierig. Die sind nicht so touchy. Man geht nicht gemeinsam auf die Toilette und wenn es mehrere Urinale gibt, dann hält man soviele freie Urinale wie möglich Abstand zum nächsten Mann. Unter Männern kannst du dich über heiße Frauen unterhalten, aber eben nicht über heiße Männer. Entsprechend ist es für homosexuelle Männer schwierig auf einer Wellenlänge mit heterosexuellen Männer zu sein.

Ein Grund könnte für manche Menschen die unangenehme Vorstellung des Sexualakts zwischen zwei Männern sein. Deswegen sin lesbische pornos viel beliebter als schwulen pornos

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Wenn zwei Frauen lesbisch sind, sagen die meisten einfach "Die sind ja nur beste Freundinnen, da ist sowas normal".

Also sprich: Wenn die sich umarmen und küssen wird das nicht ernst genommen.

Aber wenn ich zwei Männer nur mal etwas näher kommen heißt es sofort, dass diese schwul sind.

Vermutlich weil man da viel eher berührungsängste hat und weil es gesellschaftlich so ist, dass Männer einfach nur Freunde sind und die sich nicht anzufassen haben.

Zudem sagen viele auch, dass es süßer aussieht, wenn sich zwei Frauen küssen, anstatt dass sich zwei Männer küssen und viele Lesbensex auch nicht gerade unattraktiv finden.

Aber es ist nunmal so, dass schwul sein in der Gesellschaft auf weniger beliebt ist und akzeptiert wird, sie lesbisch zu sein.

Ich finde die Unterscheidung auch echt extrem und für mich ergibt sie wenig Sinn, das ist einfach dumm, wie unsere Gesellschaft tikt.

Hoffe, das hilft dir weiter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Teil davon und kann in vielen Bereichen mitreden.