Wieso sind so viele Menschen aus Dörfern so Ausländerfeindlich?

19 Antworten

Das ist von Dorf zu Dorf auch unterschiedlich. In einigen Dörfern ist es wirklich so, dass die Angst und der Hass auf Fremde sehr groß ist. Es gibt aber auch andere Dörfer, wo sich so einige Städte ruhig ein Beispiel nehmen können, wie man z.B. Flüchtlinge in der Gesellschaft integriert.

In fast allen (besonders die ganz kleinen) Dörfern gibt es viele enge Gemeinschaften. Jeder kennt jeden und wenn nicht, reicht oft der Nachname aus und man weiß wo er herkommt. Natürlich verstehen sich nicht alle, aber wenn man in sein Dorf reinfährt, grüßt man sich. Man sieht ständig die selben Leute. Der Freundeskreis hat sich meist schon in der Grundschule gebildet und man kennt oft sogar den Großteil der Verwandtschaft der Freunde.

Im Alltag trifft man kaum auf Fremde und Vorurteile bauen sich nicht ab. Einige stehen Fremden (selbst die aus anderen Regionen im Bundesland und erst recht aus anderen Ländern) skeptisch gegenüber. Weil die anders sind. Sind unhöflich, arogant, usw. Es entstehen Vorurteile die sich rumsprechen und nicht abgebaut werden, weil man kaum Kontakt zu denen hat. Darum bleiben viele lieber unter sich.

Einige haben so eine Abneigung gegen alles Fremde entwickelt und pöbeln gegen Ausländer, weil diese andere Auffassungen haben und ihre schönen Werte kaputt machen; Ihre Jobs wegnehmen; Auf Kosten ihrer Steuern leben... . Dies trifft besonders auf die ältere, griesgrämige Generation zu. Die Jüngeren, sind oftmals viel aufgeschlossener.

Es gibt aber auch viele soziale Menschen, die beispielsweise die Flüchtlinge in ihrem Dorf helfen. Sie spenden und sammeln Sachen für die Haushalte; machen sich für sie stark; Verantstalten z.B. Hobbyfußballturniere; Laden sie z.B. zur Kirmes ein... Sie versuchen alles um diese in ihrer Gemeinschaft zu intergrieren, soweit die Flüchtlinge dies wollen. Nur so kann auch die Integration von Flüchtlingen im Dorf funktionieren, meiner Meinung nach. Dies wird bei uns auch gut angenommen und die Flüchtlinge sind auch sehr dankbar. Besonders die Gespräche sind sinnvoll, so wird nicht jede Kleinigkeit zum Skandal. Es gibt genug Verklemmte, die ihre Vorurteile dann bestätigt sehen und zur Fackel und Mistgabel greifen ;)

Es sind also nicht alle Menschen in Dörfern ausländerfeindlich xD . Ob es jetzt mehr oder weniger als in Städten ist kann ich jetz garnicht sagen. Hängt auch von der Region ab. Die mediale Wahrnehmung ist auch anders, weil man immer nur von den Dörfern mit den beschränkten Leuten hört, die sich zusammentun und Flüchtlingsheime anstecken und anderes. Da muss unbedingt eingegriffen werden, aber dass heißt nicht das es in allen Dörfern so ist. Auch in Städten gibt solche Probleme

Ich kenne es eher andersrum. Die Menschen auf den Dörfern haben eher noch ein "romantisches" Bild von Ausländern, während in den Städten bei vielen die Stimmung längst gekippt ist.

Ansonsten, in besonders kleinen Dörfern ist oftmals schon das Nachbardorf ein Rivale und Leute, die 20 km weiter weg wohnen und vllt einen anderen Dialekt haben, werden angeschaut, als kämen sie von einem anderen Planeten. Dort ist jeder "Ausländer", der nicht den hiesigen Dialekt spricht.

Das finde ich nicht;kann man nicht verallgemeinern.

In vielen Großstädten ist der Ausländerhass und die Gewalt viel extremer.

Auf dem Land mag es mal einen ältern Bauer geben mit Vorurteilen;aber ich habe auf dem Land noch nie diesem extremen Hass erlebt wie bei manchen Großstadt-Nazis

Hallo!

Meine Erklärung dafür ist: Viele (nicht alle) fühlen sich in ihrer dörflichen Idylle gestört & bleiben lieber unter sich ---------> sie kannten es nie anders (wofür man ihnen auch keinen Vorwurf machen kann) und lehnen grundsätzlich alles "Fremde", egal was oder wer das auch immer ist, recht rigide ab. Nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er auch nicht.

Wer in ein Dorf zieht hat es oft viel schwerer, "integriert" zu werden als jemand in einer Gemeinde mit mehreren 1000 Einwohnern oder einer Stadt. Das betrifft nicht nur Asylbewerber oder Ausländer.

Ich kannte z.B. ein Dorf, wo ein Heimatvertriebener aus dem Böhmerwald starb, der dort rund 50-60 Jahre gelebt hatte. Als der Mann beerdigt wurde, nannte ihn jeder immer noch "der Zugezogene". Das hat mich erschrocken, aber es passiert auf kleinen Dörfern immer öfters.

Ich denke auch, dass das prozentual keinen Unterschied macht, ob Stadt oder Dorf... obwohl ich zugeben muss, dass es aufm Land bei mir jedenfalls viele gibt, die ausländerfeindlich sind. Ich kann mir das nur so erklären, dass man hier wenig Kontakt zur modernen Welt hat... die Leute kommen nicht wirklich raus, lernen keine 'Ausländer' kennen und erzählen sich untereinander ihre Geschichtchen... die natürlich auf falschen Tatsachen beruhen ^^