Wieso Martingal?
Hey, ich wollte mal fragen, wieso Pferde manchmal ein (einen) Martingal tragen?
7 Antworten
Das richtig, lang genug verschnallte Martingal ist der einzige echte Hilfszügel. Und zwar ein Hilfszügel für das Pferd und nicht für den schlechten Reiter wie die anderen HIlfszügel.
Das Martingal ist ein Umlenkzügel. Wenn das Pferd im Gelände oder beim Springen ins Straucheln gerät, reißt es den Kopf hoch, um das Gleichgewicht zu retten. Das Martingal lenkt dann die Einwirkung des Gebisses dahin, wo es wirken soll.
Es ist nicht dafür da, dass das Pferd den Kopf nicht hoch heben kann oder um den Kopf sogar nach unten irgendwie zu fesseln. Es gehört nur zur Trense, nicht zum Pelham, zur Kandare oder zur Hackamore, wie man es leider oft genug sieht, sogar in Aachen.
Soweit ich weiß ist es ursprünglich (und der einzige nicht schädliche Grund ) damit die zügeln im falle eines Sturzes nicht über den Kopf rutschen und das pferd nicht rein tritt
Heutzutage reden sich die Reiter gerne raus, dass die Pferde z.B. vor dem Sprung den Kopf hochwerfen - ein Martingal soll dies angeblich verhindern.
Tut es aber nicht, es übt nur deutlich mehr Druck auf die Laden (Unterkiefer) des Pferdes aus, und zieht damit den Kopf wieder runter. Die Reiter müssten einfach nur lernen, zu reiten.
Ursprünglich war ein Martingal dafür gedacht, dass bei einem Sturz im Gelände die Zügel nicht so einfach über den Hals rutschen können - mit den heutigen Martingals kann man das meistens vergessen. Mehr Sicherheit bringt da ein "echtes" Martingal: https://www.reitsport.ch/media/image/2b/20/07/311760-2_600x600.jpg
Damit stabilisiert sich dann auch etwas die Zügelführung bei einer unruhigen Hand.
Naja, das "richtige" hat ja auch einen Halsriemen.
Der Halsriemen macht auch Sinn, wenn ich die Westernreiter mit den Martingals ohne Halsriemen sehe, wird mir schlecht.
Da finde ich dann die irische Variante (oft bei Galopprennen zu sehen) viel netter - die halten einfach nur die Zügel bei einander: http://g04.s.alicdn.com/kf/HTB116biGVXXXXXFapXXq6xXFXXXo/200096581/HTB116biGVXXXXXFapXXq6xXFXXXo.jpg
So ein Western Teil ohne Halsriemen kenne ich gar nicht. Demnach lassen die das Ding einfach so vor den Beinen baumeln? Das ist ja dann mega gefährlich. Was ich aber auch besser als einen Halsriemen finde, ist, wenn das marti durch ein Vorderzeug gehalten wird.
Ist nicht so gefährlich, wie es aussieht.
A) sind Westernzügel offen
B) ist die Gefahr auf die Zügel zu treten viel größer
Gefährlich nicht unbedingt - aber die Hilfengebung verschwimmt total, hab neulich erst die Erfahrung damit machen dürfen. Ein viel zu kurz eingestelltes Martingal, dazu schwere Zügel. Ich konnte gar nicht mehr nach oben in die Maulwinkel einwirken, wo es viel feiner ist als auf die Laden einzuwirken.
Auch meine eher seitlich weisenderen Hilfen kamen nicht an, weil ich die Einwirkung über die seitliche Führung meiner Hände nicht beeinflussen konnte.
Seit diesem Ritt fällt ein Western-Martingal bei mir definitiv nicht mehr positiv auf. Ich bezweifel auch ein wenig, dass sich viel verändert hätte, wäre es lang genug verschnallt gewesen.
Urlewas, hier mal ein Bild dazu: https://www.kraemer.de/$WS/kraemer-pferdesport/websale8_shop-kraemer-pferdesport/produkte/medien/bilder/gross/B181382_1.jpg
@Punkgirl512: Unter solchen Bedingungen kann man das als Schrott bezeichnen.
Unter richtigen Bedingungen braucht man es aber eh´nur etwa 4 Wochen um den Pferd beizubringen, daß entziehen nicht geht. Danach hängt es sowieso nur noch im Schrank....
Gruß Calimero
Das war auch Schrott, definitiv.
Also nutzt du es wirklich nur für kurze Zeit - schön, sowas mal zu hören! Dann ergibt das auch wieder Sinn. Danke!
Beim Springen und im Gelände nimmt man ein Martigal, wenn das Pferd geneigt ist, sich durch aufwärts strecken der Nase völlig der Einwirkung zu entziehen. Dann dient es wie ein Flaschenzug.
Wichtig ist dabei, dass das Martingal das Pferd nicht stört, so lange es normal läuft. Es sollte so locker verschnallt sein, dass es bei anstehendem Zügel gut durchhängt.
Hallöchen,
Das Martingal ist ein hilfszügel und sollte so verschnalt sein das es bei korrekter kopfhaltung leicht durchhängt und es greift erst wenn das Pferd den Kopf hochreist. Dabei knickt der zügel so kommt weiter der Druck des zügels deim Maul an.
Wenn das Pferd korrekt am zügel läuft hat das Martingal bei richtiger verschnalung keine Einwirkung.
Ein " normales " Martingal bringt statt dessen sogar die Gefahr mit sich, dass das Pferd sich mit dem Halsriemen das Genick bricht.