Wieso ist Israel in der Region bei seinen Nachbarn so unbeliebt?


26.05.2022, 22:22
„Wenn ich ein arabischer Führer wäre, würde ich nie einen Vertrag mit Israel unterschreiben. Es ist normal; wir haben ihr Land genommen. Es ist wahr, dass es uns von Gott versprochen wurde, aber wie sollte sie das interessieren? Unser Gott ist nicht ihr Gott. Es gab Anti-Semiten, die Nazis, Hitler, Auschwitz, aber war es ihre Schuld? Sie sehen nur eine Sache: Wir kamen und haben ihr Land gestohlen. Warum sollten sie das akzeptieren?“

– David Ben-Gurion[5]

https://de.wikipedia.org/wiki/David_Ben-Gurion#Zitate

6 Antworten

Das ist ein Familienstreit:

Ismael (1.Mose 17,20) gegen Isaak (1.Mose 17,19).

Woher ich das weiß:Recherche
Bodesurry  28.05.2022, 06:36

Allah hat im Koran den Juden das Land zugesprochen - Sure 5,20-21

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Israel ist wegen der einseitigen Informationen in den jeweiligen Ländern unbeliebt. Kein Muslim kann, ohne Gefahr zu laufen Gewalt erleben zu müssen, sagen: "Ich kann die Politik Israels verstehen. Sie antworten auf die Aggressionen der Palästinenser." Du heuchelst Verständnis für Israel, dabei passt es völlig in deine Haltung.

Wenn die Bevölkerung der Nachbarländer mit Israel einen intensiven kulturellen Austausch machen würde, dann würde die Stimmung sich rasch ändern. Nicht in totale Israel-Begeisterung, aber in eine objektive Haltung. Im Sinne von: "Es gibt in Israel Gute und Böse - wie bei uns auch."

Leider tobt im Nahen Osten ein Medienkrieg. Es wird alles "schwarz-weiss" gesehen. Personen wie Du giessen da ständig weiter Öl ins Feuer. Was soll sich da in der Region verbessern? Wie kommt man so einem Frieden näher?

Die Juden wollten einen eigenen Staat, aber nicht mitten in einer Wüste oder mitten im Dschungel.

Das Gebiet, wo sie viele Jahrhunderte gelebt hatten, bestand zu einem nicht geringen Teil aus Wüste und war dünn besiedelt, so dass sie hoffen konnten, genügend Land kaufen zu können und sich mit den wenigen noch dort lebenden Arabern zu arrangieren. Das hat leider nicht wirklich geklappt: https://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt

bodmurriey 
Fragesteller
 26.05.2022, 22:31

Die Palästinenser wurden halt aus ihrem Land vertrieben

Es gab über 400 Dörfer und Städte der Palästinenser

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_towns_and_villages_depopulated_during_the_1947%E2%80%931949_Palestine_war

Das ist eben das Problem

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Fontanefan  26.05.2022, 22:37
@bodmurriey

Es ist ein wenig komplizierter. Viele wurden vertrieben, viele sind während des Kriegs geflüchtet, wie jetzt die Ukrainer, und hofften widerzukommen. - Ich habe 1977 ein Unterrichtsmodell zu dem Konflikt herausgebracht. Seitdem ist alles noch komplizierter geworden. Die Version in der Wikipedia ist schon ziemlich gut, aber natürlich lässt sich nicht alles in einem Artikel darstellen.

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Fontanefan  26.05.2022, 22:38
@Fontanefan

Literatur:

Weblinks[Bearbeiten]

 Wikinews: Nahostkonflikt – in den Nachrichten

Wiktionary: Nahostkonflikt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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Fontanefan  26.05.2022, 23:07
@Fontanefan

Um zwei erstaunliche Tatsachen zu erwähnen: 1978 hat ein ehemaliger Terrorist den Friedensnobelpreis bekommen, weil er sich ernsthaft um einen Frieden bemüht hat. Andere, die sich um den Frieden bemüht haben, wurden erschossen

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Bodesurry  28.05.2022, 06:47

Es hat sehr lange geklappt. Das Zusammenleben war mehr oder weniger friedlich. Erst die Fehleinschätzungen der Palästinenser - die Ablehnung des Teilungsplans der UN-Vollversammlung 1947 und der Angriff der arabischen Armeen auf Israel 1948 - haben zum heutigen Konflikt geführt.

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Fontanefan  28.05.2022, 08:58
@Bodesurry

eher weniger friedlich:

"Seit 1920 gewann Mohammed Amin al-Husseini, Präsident des obersten islamischen Rats und Großmufti von Jerusalem, die Führung in der Bewegung des arabischen Nationalismus. Er lehnte weiteren Zuzug jüdischer Siedler aus Europa nach Palästina nun als Mittel der Briten ab, ihre Kolonialherrschaft im Nahen Osten zu festigen.

Auch wenn es schon vor der zionistischen Bewegung jüdische Siedlungen in Palästina gegeben hatte, entstanden durch die Einwanderung nun erste Konflikte mit den dort ansässigen Arabern. Die Mandatszeit war geprägt durch eine Erstarkung militanter (Palästinensisch-)nationalistischer Gruppen. Konflikte rührten etwa daher, dass arabische Großgrundbesitzer ihr Land an Juden verkauften, es aber diesen überließen, die dort ansässige arabische Bevölkerung zu vertreiben, die sich so von den Juden verjagt fühlten. Der antijüdische Einfluss unter den Arabern stieg, die arbeitslosen Massen wurden aufgewiegelt, angestachelt vom Neid um die Entwicklungen in der Landwirtschaft, im Städtebau und in der Infrastruktur. Des Weiteren stellten die schnell entstandenen jüdischen Unternehmen zum Teil nur Juden ein, wodurch sich die arabische Bevölkerung benachteiligt sah, da sie an dem neuen Wohlstand nicht teilhaben durfte.

eher weniger friedlich

"Zu Pogromen unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg zählen die Nabi-Musa-Unruhen in Jerusalem im April 1920 sowie die Unruhen von Jaffa im Mai 1921. Das judenfeindliche Massaker von Hebron von 1929 konnte nur durch das Einschreiten der britischen Polizei gestoppt werden und führte zur vollständigen Vertreibung aller Juden aus Hebron. In Jerusalem, Haifa und Jaffa kam es zu gewaltsamen Übergriffen militanter Juden gegen Araber.[5] 1936 entwickelte sich ein arabischer Generalstreik zum dreijährigen Großen Arabischen Aufstand bis 1939. Infolgedessen erhielt die paramilitärische jüdische Schutzorganisation Haganah zahlreichen Zulauf. Im Laufe der Dreißigerjahre wurden als extremistische Abspaltungen der Haganah der Irgun und als dessen Ableger die Stern-Gruppe gegründet, die als Terrororganisationen angesehen wurden (siehe dazu Geschichte der jüdischen Streitkräfte in Palästina)." (Wikipedia: Nahostkonflikt)

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Weil die Nachbarstaaten meinen, dass Israel dort nicht hingehört. Zumindest das heutige Israel. Schließlich ist es erst 1948 gegründet worden.

bodmurriey 
Fragesteller
 26.05.2022, 22:27

Die Palästinenser wurden halt aus ihrem Land vertrieben

Das ist eben das Problem

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Bodesurry  28.05.2022, 06:45
@bodmurriey

Land, dass ihnen nie gehört hat. Dass sie wegen Fehleinschätzungen verloren haben.

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2desmond  27.05.2022, 00:08
„Wir Araber betrachten die zionistische Bewegung mit großem Wohlwollen.“

Der arabische Vertreter bei den Friedensverhandlungen von Paris 1920 war Emir Feisal (bekannt durch die Darstellung des Alec Guinness im Film „Lawrence von Arabien“), der die Bemühungen um eine „nationale Heimstatt der Juden“ im „Mandatsgebiet Palästina“ begrüßte: „Wir Araber, vor allem die Gebildeten, betrachten die zionistische Bewegung mit großem Wohlwollen… Wir werden die Juden herzlich in ihrem Zuhause willkommen heißen.“ Feisal wurde König vom Irak und verzichtete laut einem Brief von T.E. Lawrence an Churchill 1921 „auf alle Ansprüche auf West-Palästina“ (das heutige Israel).

Das sind die Ursprünge des Staates Israel nach internationalem Recht. Nach Artikel 80 der Gründungscharta der Vereinten Nationen ist die UNO an die Beschlüsse des Völkerbundes gebunden: „Nichts in dieser Charta soll die Gültigkeit bestehender internationaler Instrumente ändern.“

Dessen ungeachtet wurde am 29. November 1947 in der Resolution 181 der „UNO-Teilungsplan für Palästina“ beschlossen. Die Juden, die eigentlich laut Völkerbund Anspruch auf das ganze „Mandatsgebiet Palästina“ – inklusive Jordanien bis an den Irak – als „nationale Heimstatt der Juden“ hatten, stimmten dennoch zu und gaben sich mit weit weniger zufrieden, als ihnen nach internationalem Völkerrecht zustand. Die Araber im Mandatsgebiet und die arabischen Nachbarstaaten lehnten die Resolution 181 ab, obwohl sie sich heute darauf berufen, wenn sie einen „Staat Palästina“ in den Grenzen von 1947 fordern.

Der Krieg gegen die Juden begann bereits am nächsten Morgen. „Eine bewaffnete Bande aus dem arabischen Jaffa attackierte an der Küste einen Bus voller Juden; fünf wurden getötet und etliche weitere verletzt. Kurz darauf nahmen arabische Angreifer einen anderen Bus unter Beschuss und töteten dabei zwei Juden. Von Jaffa aus eröffneten Scharfschützen das Feuer auf das unmittelbar benachbarte Tel Aviv, wobei mindestens ein Jude getötet wurde. Am 2. Dezember begann ein vom Arabischen Hohen Komitee initiierter und für drei Tage anberaumter Generalstreik. In Jerusalem attackierte ein bewaffneter arabischer Mob jüdische Passanten und setzte jüdische Geschäfte in Brand“ (A. Feuerherd und F. Markl, „Vereinte Nationen gegen Israel“).

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Bodesurry  28.05.2022, 06:44

..und das Israel zur Zeit von Jesus? Damals "gehörte" das Land den Juden. Später eben den Römern, den Byzantinern, den Osmanen, den Alliierten... Das Land, so die Geschichte, gehört immer den Siegern. Die Sieger des 1. Weltkrieges haben mehr oder weniger mit knurren, ihr Versprechen von 1919 eingelöst - ein sicheres Land für die Juden.

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Das hat historische Gründe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung