wieso ist es so friedlich, wenn man einmal begreift, dass einem nichts und niemand wirklich gehört und je gehört hat?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

weil wir uns ab da nicht mehr auf dieselbe art wie früher binden 60%
anderes 30%
würde dem nicht zu stimmen 10%
weil wir menschen uns an alles gewöhnen 0%

5 Antworten

weils einem auch viel verantwortung von den schultern nimmt. nicht alles. wobei "gehören" irgendwie cringe ist. Vor allem wenns andere Menschen betrifft. Klar gehört dir keiner sonst würdest du auch wem gehören.


warde777 
Fragesteller
 21.05.2024, 07:53

danke ^^

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anderes

Weil wir dann weniger ehrgeizig (inklusive illegaler oder moralisch verwerflicher Mittel) gierig nach etwas streben.

Genau dieses Verhalten wird im Kapitalismus aber gefördert.


warde777 
Fragesteller
 21.05.2024, 07:51

mir ist aufgefallen, dass du sehr oft gut durchdachte gedanken gut in worten ausdrücken kannst. lese gerne deine antworten 🌹

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Von Experte vanOoijen bestätigt

Nichts ist unser, sagt Arthur Schopenhauer. Das ist ein Seitenhieb auf alle Besitzansprüche. In Wirklichkeit sind alle Dinge Leihgaben der Natur mit gesellschaftlichen Nutzungsrechten. Erich Fromm schrieb dazu,das es Sprachen gibt, wo der Begriff Habe nicht vorhanden ist. Denn Alles muss zurückgegeben werden (Epikur) . Sei es ein Werkzeug oder das eigene Leben in die Kreisläufe anorganischer Materie.


warde777 
Fragesteller
 21.05.2024, 07:52

wow danke 🌹🌹

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würde dem nicht zu stimmen

Uns "gehört" das ganze Universum.

Weil es unser Wohnzimmer ist.

Allerdings ist die Definition von Eigentum oder Besitztum nicht so einfach und klar.

Kommt halt drauf an wie man es auslegt.

weil wir uns ab da nicht mehr auf dieselbe art wie früher binden

Macht man sich die Gleichgültigkeit - verknüpft mit der Vergänglichkeit - von allem bewusst, so verliert sich die künstliche Relevanz, es verändert sich das Verständnis von Eigentum, von Besitz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

warde777 
Fragesteller
 21.05.2024, 06:49

sehr schön gesagt 🌹

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Pyramesse27806  21.05.2024, 08:40

Lieber die Natürlichkeit als die Verkuenstelung propagieren.

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Desparativum  21.05.2024, 08:49
@Pyramesse27806

Leider hat gerade die Verkünstelung ihren Reiz.

Steht man erstmal der Natürlichkeit gegenüber, so ist der Weg zur Hoffnungslosigkeit, zur Verzweiflung nicht weit. Es fehlt dem Menschen gemeinhin an Resilienz und Frustrationstoleranz. Von einem Fünkchen Neugierde ganz zu schweigen.

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Pyramesse27806  22.05.2024, 06:00
@Desparativum

Sobald wir die Existenz von Habe anerkennen, kann das eine Vorstufe zur Habgier bilden. Wird dieses Ziel nicht erreicht, immer mehr, also zu viel zu wollen, grassiert die Vorstellung als Habenichts zu gelten. Das schadet der geistigen Gesundheit. Das Denken im Geiste der Natur kann demnach keine Verzweiflung nach sich ziehen. Im Gegenteil es stärkt die psychische Widerstandsfähigkeit. Vor den Gefahren der Verkuenstelung warnte schon Thomas Mann. Fragen zu klären, was existiert und was nicht, ist Aufgabe der Ontologie.

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