wieso ist es so friedlich, wenn man einmal begreift, dass einem nichts und niemand wirklich gehört und je gehört hat?
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
5 Antworten
weils einem auch viel verantwortung von den schultern nimmt. nicht alles. wobei "gehören" irgendwie cringe ist. Vor allem wenns andere Menschen betrifft. Klar gehört dir keiner sonst würdest du auch wem gehören.
Weil wir dann weniger ehrgeizig (inklusive illegaler oder moralisch verwerflicher Mittel) gierig nach etwas streben.
Genau dieses Verhalten wird im Kapitalismus aber gefördert.
mir ist aufgefallen, dass du sehr oft gut durchdachte gedanken gut in worten ausdrücken kannst. lese gerne deine antworten 🌹
Nichts ist unser, sagt Arthur Schopenhauer. Das ist ein Seitenhieb auf alle Besitzansprüche. In Wirklichkeit sind alle Dinge Leihgaben der Natur mit gesellschaftlichen Nutzungsrechten. Erich Fromm schrieb dazu,das es Sprachen gibt, wo der Begriff Habe nicht vorhanden ist. Denn Alles muss zurückgegeben werden (Epikur) . Sei es ein Werkzeug oder das eigene Leben in die Kreisläufe anorganischer Materie.
Uns "gehört" das ganze Universum.
Weil es unser Wohnzimmer ist.
Allerdings ist die Definition von Eigentum oder Besitztum nicht so einfach und klar.
Kommt halt drauf an wie man es auslegt.
Macht man sich die Gleichgültigkeit - verknüpft mit der Vergänglichkeit - von allem bewusst, so verliert sich die künstliche Relevanz, es verändert sich das Verständnis von Eigentum, von Besitz.
Leider hat gerade die Verkünstelung ihren Reiz.
Steht man erstmal der Natürlichkeit gegenüber, so ist der Weg zur Hoffnungslosigkeit, zur Verzweiflung nicht weit. Es fehlt dem Menschen gemeinhin an Resilienz und Frustrationstoleranz. Von einem Fünkchen Neugierde ganz zu schweigen.
Sobald wir die Existenz von Habe anerkennen, kann das eine Vorstufe zur Habgier bilden. Wird dieses Ziel nicht erreicht, immer mehr, also zu viel zu wollen, grassiert die Vorstellung als Habenichts zu gelten. Das schadet der geistigen Gesundheit. Das Denken im Geiste der Natur kann demnach keine Verzweiflung nach sich ziehen. Im Gegenteil es stärkt die psychische Widerstandsfähigkeit. Vor den Gefahren der Verkuenstelung warnte schon Thomas Mann. Fragen zu klären, was existiert und was nicht, ist Aufgabe der Ontologie.
Lieber die Natürlichkeit als die Verkuenstelung propagieren.