Wieso gibt es weniger Deutsche, die Abitur schaffen?

13 Antworten

Ich kann nur mein Gefühl wiedergeben, Zahlen kenne ich keine:

So manche Familien mit Migrationshintergrund legen viel Wert auf Bildung ihrer Kinder, da sie ihnen eine besseres Leben ermöglichen wollen als sie selber hatten. Ich kenne Familien, wo die Eltern Putzkräfte sind, aber jeden Cent in die Ausbildung ihrer Kinder gesteckt haben, sodass diese nun Akademiker wurden. In manchen Flüchtlings-Ländern ist das Ausbildungsniveau sogar sehr hoch, z.B. Syrien. Diese Familien haben begriffen, dass der Schlüssel für ein gutes Leben in einer guten Ausbildung liegt.

Demgegenüber gibt es viele bildungsferne "einheimische" Familien, die Bildung regelrecht verachten und Wissenschaft mit den Füssen treten. So ganz hab ich nie verstanden, was da dahinter steckt, aber zumindest sieht man einen deutlichen Trend in diese Richtung, selbst von politischer Seite.

Die Firma wo ich arbeite hat enorme Probleme, gute Leute aus dem Elektronik/IT Sektor zu bekommen. Die meisten Neuaufnahmen sind mittlerweile motivierte Leute mit Migrationshintergrund. Das heißt nun nicht, dass es keine guten "eingesessenen" Leute gibt, aber ein gewisser Trend ist unverkennbar.

Als ich längere Zeit in den USA war und dort an einer Uni arbeitete, stellte ich fest, dass dort fast nur Leute waren, die irgendwie "zugereist" waren - es waren Leute aus aller Welt dort als Studenten, bloß keine Amerikaner. Sagt das was aus?

In der Fragestellung, so falsch sie im Detail auch sein mag, ist, glaub ich, zumindest ein wahrer Kern.

Weil einige Gruppen es mit der Bildung sehr genau nehmen. Nur 14% der Menschen mit türkischem Migrationshintergrund haben Abitur oder Fachhochschulreife, bei den "Polen" liegt der Anteil bei 36%, Spaniern: 43%, Ukrainern: 51%, Syrern: 1/3, Afghanen: fast 1/3, Franzosen: 62,4% und Briten: 53,9%, Bulgarien: 45,9%, Ungarn: 42,9%, Österreich: 40,6% (https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bildung-von-migranten-ein-drittel-hat-abitur-13791431.html). Im Diagramm ist dieses Streben erkennbar an den nicht abfallenden Säulen bei Deutschen mit Mihu.

Andererseits sollte man auch den riesigen, orangen Balken betrachten, der sich oft in den Arbeitslosenzahlen widerspiegelt.

Es schaffen nicht mehr Ausländer als Deutsche beispielsweise das Abitur.
Es gibt in Deutschland (noch) weniger Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund als Deutsche ohne Migrationshintergrund.
Es schaffen nur prozentual mehr Ausländer (von der Gesamtheit aller Ausländer) zB das (Fach-) Abi, als Deutsche (im Verhältnis zu allen Deutschen), im Endeffekt sind es in der Gesamtheit aber trotzdem mehr Deutsche.

Lebt man als Ausländer schon lange in Deutschland und wächst bilingual auf, fällt es einem später meist leichter, noch weitere Sprachen zu erlernen.
Zusätzlich könnte es daran liegen, dass ausländische Schüler, abhängig von Land und Kultur, mit mehr Strenge aufwachsen und somit mehr Disziplin im Lernen zeigen.
Andere kommen vor allem nach Deutschland, da es hier gute Bildung und Zukunftschancen gibt, oder würdigen dies zumindest stark, wenn es in ihrem Heimatland nicht der Fall ist, und strengen sich deshalb mehr an.
Ich bin mir auch nicht sicher, unter welche Kategorie Rentner fallen, die deutsch sind, im früheren Deutschland (zB heutiges Polen) ihren Abschluss abgelegt haben und daraufhin im 2. Weltkrieg in das heutige Deutschland geflüchtet sind. Könnten sie die Statistik verfälschen?

Auf der anderen Seite lässt sich aber auch erkennen, dass einige Ausländer Probleme mit dem Schulsystem/ der Sprache/ etc. haben, da der Anteil ohne Schulabschluss unter den Migranten deutlich höher ausfällt als bei den Deutschen.

Des Weiteren glaube ich gelesen zu haben, dass Ausländer mit Studienerlaubnis häufiger ihr Studium abbrechen als Deutsche.


scheme2you 
Beitragsersteller
 22.12.2019, 02:40

Es gibt auch zehntausende Akademiker , die nach Deutschland ueber Jahre ausgewandert hatten. Sie haben Kinder. Und diese Kinder sind meistens auch sehr gut gebildet.

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Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast!

Erstens sind da auch europäische Ausländer drin - also auch alle Erasmus Studenten sowie sämtliche Nicht-Deutsche aus anderen Europäischen Staaten.

Und zweitens ist der Begriff 'Migrationshintergrund' nicht näher erklärt. Das können auch Personen der 2. und 3. Generation sein die eben keine rein deutsche Herkunft haben aber in Deutschland geboren und aufgewachsen sind.

Richtige Migranten, also Personen die im Laufe ihres Lebens zugewandert sind, Deutsch nicht als Muttersprache haben und hier integriert werden mussten, haben sicher ganz andere statistische Werte.


scheme2you 
Beitragsersteller
 22.12.2019, 02:37

Dieser ist die im Laufe seiens Lebens zugewandert , Deutsch nicht als Muttersprache hatte und hier integriert werden musste

https://de.wikipedia.org/wiki/Hany_Azer
Hany Azer (* 11. November 1949[1] in Tanta[2]) ist ein deutscher Bauingenieur koptisch-ägyptischer[3] Herkunft.

Er arbeitete als Bauleiter bei verschiedenen U-Bahn- und Brückenprojekten im Ruhrgebiet. 1989 wurde er Geschäftsstellenleiter der Bochumer Niederlassung von Bilfinger Berger.[11]

Vom 1. April 2008 bis 31. Mai 2011 hatte er die Gesamtleitung der Projekte Stuttgart 21 und Neubaustrecke Wendlingen–Ulm inne[4][5]. Zuvor hatte er diese Position bei der Bahn-Tochter DB ProjektBau GmbH, Regionalbereich Ost, inne. Bekannt wurde er als Projektleiter des Berliner Hauptbahnhofs. In seiner Funktion als Projektleiter von Stuttgart 21 unterstand er direkt dem Vorstand der Deutschen Bahn AG[6].

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majaohnewilli  22.12.2019, 02:39
@scheme2you

Ja natürlich gibt es auch Migranten die eine gute Ausbildung machen und Karriere machen. Auch ich kann dir hier Namen nennen. Aber das ist sicher nicht die Mehrheit!

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scheme2you 
Beitragsersteller
 22.12.2019, 02:40
@majaohnewilli

Es gibt auch zehntausende Akademiker , die nach Deutschland ueber Jahre ausgewandert hatten. Sie haben Kinder. Und diese Kinder sind meistens auch sehr gut gebildet.

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majaohnewilli  22.12.2019, 02:41
@scheme2you

??? Dieser Satz ist grammatikalisch so falsch, dass ich ihn beim besten Willen nicht verstehe!

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scheme2you 
Beitragsersteller
 22.12.2019, 02:43
@majaohnewilli

Es kommen nach Deutschland jedes Jahr zehntausende aus China , Indien , Asien , Nordafrika , um hier zu studierne oder zu forschen.

Die sind meisten die Elite dort.

Diese erziehen hier Kinder.

Die Kinder sind meistens auch hochgebildet wie ihre Eltern. Deshalb kann das einen Einfluss auf die Statistiken haben

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majaohnewilli  22.12.2019, 02:46
@scheme2you

Richtig, das stimmt. Da sind wir einer Meinung. Aber das sind keine Migranten.

Das ist ja genau das was ich in meiner Antwort zum Ausdruck bringen wollte. Dass nicht jeder ausländische Schüler oder Student ein Migrant ist.

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champion2013  22.12.2019, 02:49

Sehr richtig, danke! Die Statistik lässt sich sehr schwer bewerten ohne genaue Definitionen...

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bei den Flüchtlingen und einigen Osteuropäern gibt es viele Ehrgeizige, die unbedingt das Abitur schaffen müssen. Das liegt daran, dass die Länder der ehemaligen Sowjetunion autoritäre Bildungsdiktaturen waren, in denen einfach auf Befehl gelernt, gelernt gelernt wurde. Das hatte so zu sein und das ist als Einwanderer in einem fremden Land, in dem man erst mal nichts hat, weiter oberste Prämisse. Noch stärker war der Erfolg der rund 200000 jüdischen Kontingentflüchtlinge, die um 2000 aus den Nachfolgestaaten der SU nach Deutschland einreisen durften. Sie haben Abiturquoten von bis zu 70%. Ähnlich verhält es sich bei einem Teil der Flüchtlinge, die zum Beispiel aus Syrien kommen, viele gebildete Leute, und Syrien hatte ein relativ starkes Bildungssystem, in dem viele studierten. Wenn es wirklich politisch oder religiös verfolgte Flüchtlinge sind, dann ist der Bildungsgrad meistens noch höher, zum Beispiel bei den Iranern, die damals 1979 wegen Khomeini nach Deutschland geflohen sind. Bei den Türken ist die Abiturientenquote ganz anders, sie ist sehr niedrig. Die Türken, die seit etwa 1960 als Gastarbeiter zu uns gekommen sind, stammen aus ganz anderen Milieus, es waren einfache Arbeiter und kleine Bauern, die gezielt für einfache Hilsarbeitertätigkeiten angeworben wurden. Deren Nachfahren haben bis heute ein niedriges Bildungsinteresse und niedrigen Bildungserfolg.

Ich glaube ehrlich gesagt aber nicht ganz an diese Zahlen. Die Gesamtheit der Ausländer schafft keine höhere Abiturquote als die Gesamtheit der Deutschen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass die Kinder vieler Ausländer automatisch als Deutsche gezählt werden und als Ausländer nur die gelten, die wirklich vor Kurzem gekommen sind.


verreisterNutzer  06.12.2020, 22:47

Was redest du für ein Mist mit der Sowjetunion. Die Menschen haben viel gearbeitet und waren dabei fleißig, aber die Sowjetunion wollte nicht, dass die Menschen Studieren und richtig gebildet sind. Für sie waren solche Menschen dienten sie als Problem, weil sie nichts für das Land geleistet haben. Die Arbeiter sollten handwerklich arbeiten und nicht mit den Köpfen denken und erkennen, dass sie in Propaganda leben. Die Menschen sollten nur aus einer Schicht bestehen. Dadurch ist heutzutage für viele Osteuropärer Bildung wichtig. Um mit dem Kopf richtig zudenken braucht man noch gute Erziehung und Bildung und Verstand.

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