Wieso gibt es keinen Nobelpreis für Philosophie?

8 Antworten

Ich würde sagen, da seien mehrere Gründe:

  • Alfred Nobel hat es sicherlich nicht für würdig erachtet, ähnlich der Mathematik, weil es zu grundlegend ist und "nur" eine Hilfswissenschaft.
  • Durch die Generation Kuhn etc. ist die philosophie zur Philosophie der Wissenschaft und ihrerselbst geworden. Somit könnte sie einfach damals nicht für wichtig erachtet worden sein.
  • Der Literatur Nobelpreis enthält philosophische Ansichten und ein Philosoph der gut schreibt, ist es Philosoph, der Einfluss hat, siehe Hegel oder Nietzsche oder Marx.
  • Die Nobelpreise werden für Leistungen gegeben, die essentiell für die Menschheit wichtig sind. Als der Nobel starb war die Philosophie in dem Sinne ausgelutscht, denn was gab es seit dem noch großartig? Kunstphilosophien und existenziellen Skeptizismus, die ja nichts allgemeines waren, wogegen die Erfindung des graphens in der Physik den Alltag irgendwann beherrschen wird z.B.

Ich hoffe das hilft dir!

Meinem Empfinden nach lässt sich philosophisches Denken und das schriftliche Erfassen desselben nicht beurteilen. Dies würde voraussetzen, dass diejenigen, die bewerten, sich in etwa auf derselben Ebene (Reife, Bewusstsein...) befinden. Wenn das, was bewertet werden soll, nicht mal verstanden wird... wie soll das gehen?!

Dann...

... denke ich, dass der Nutzen der Philosophie verkannt wird. Der materialistische Glaube (nur das Sichtbare ist von Bedeutung) misst auch den Bereichen, die sichtbar und messbar sind mehr Wichtigkeit bei.

Desweiteren...

... beherrscht die Sichtweise, dass etwas allgemeingültig sein müsste, zu sehr das Denken der meisten. Die Menschen sind aber nun mal grundverschieden, weshalb jede Sichtweise und jeder Blickwinkel einen wichtigen Beitrag zum Ganzen leistet, durchaus auch andere inspirieren kann, aber trotzdem jeder für sich sein Puzzleteilchen finden muss.

Wer weiß... vielleicht kommt dies ja noch?! Vielleicht auch nicht...

Glaubst du wirklich, dass ein Philosoph großen Wert auf einen Nobelpreis legt?! Ich glaube, dass er schon zufrieden wäre, würde er zu Lebzeiten anerkannt und Ernst genommen.

Ich bin ein großer Fan der Philosophie. Aber es ist gut so, dass es keinen Preis für Philosophie gibt. Das Besondere an diesem Fach ist, dass man endlos und ewig über die Dinge des Lebens philosophieren kann. Über das was ich philosophiert habe, kann man "auch" philosophieren. Würde etwas philosophisch gesehen feststehen und zu 100% richtig sein und als Lehrmeinung gelten, dann wäre die Philosophie bald irgendwann zu Ende. In der Philosophie soll aber nichts feststehen. Die Menschen sollen unendlich lange über eine Sache nachdenken können. Es gibt wunderbare Erkenntnisse, die sehr logisch und einleuchtend klingen, aber dabei soll es auch bleiben. Philosophie braucht einen Raum für weiteres Nachdenken. Würden wir wissen, was der Sinn des Lebens ist, was Liebe bedeutet oder wer wir sind oder ob es was außerhalb unseres Bewusstseins gibt, dann dürfte niemand mehr was anderes behaupten und das würde der Philosophie schaden. Daher ist es gut, dass es kein Nobelpreis für Philosophie gibt. Sie soll unendlich sein.

Allerdings muss ich sagen, es gibt auch philosophische Literatur und da hat man eben die Chance auf diesem Wege für seine philosophische Gedanken ausgezeichnet zu werden.

Weil Nobel die so festgelegt hatte, dass:

Das Geld sollte zu fünf gleichen Teilen auf die Gebiete Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und für Friedensbemühungen verteilt werden. Wiki ('Nobelpreis').

MfG Fantho


philosophus 
Beitragsersteller
 22.12.2011, 20:32

Hmm, unmöglich Philosophie in die Kategorie Literatur unterzubringen?

Literatur ist seit dem 19. Jahrhundert der Bereich aller mündlich (etwa durch Versformen und Rhythmus) oder schriftlich fixierten sprachlichen Zeugnisse.

0

Weil sich da wohl kaum ein Gremium auf einen Preisträger verständigen wollte. Theologen erhalten ja schließlich auch keine Nobelpreise. Das dürfte der Stiftungsgründer Alfred Nobel in seiner weisen Voraussicht geahnt haben.