Wieso gibt es keine Pflicht Partikelfilter in allen Autos einzubauen?
Diesel haben die ja bereits ab 2007 standardmäßig verbaut, um die Luft nicht mehr allzu stark zu verpesten (mit Feinstaub, Stickoxide fluten ja weiter die Straßen). Benziner haben jedoch erst ab 2018 diese Pflicht. Daher meine Frage: Wieso lässt man sowas nicht im Bestand kurz nachrüsten, wenn klar ist, dass die Grenzwerte selbst in 2021 nicht zuverlässig flächendeckend eingehalten werden? Und das sind die EU-Grenzwerte, die laut WHO die Gesundheit nicht schützen. Die WHO Grenzwerte liegen bei circa 33% von dem was die EU vorschreibt. Und wenn selbst die EU Grenzwerte überschritten werden, wie soll man denn dann die Gesundheit schützen?
5 Antworten
Wieso gibt es keine Pflicht Partikelfilter in allen Autos einzubauen?
Weil nicht alle Motoren einen Filter benötigen. Bei den Ottomotoren hat man erst mit dem Einbau von Filteranlagen begonnen, als die Direkteinspritzung aufkam. Hier steht im Vergleich zu einem Motor, bei dem der Kraftstoff in den Einlasskrümmer eingegeben wird, weniger Zeit für die Vermischung von Kraftstoff und Luft zur Verfügung. Folge: In weiten Lastbereichen verbrennt der Kraftstoff nicht richtig, es bleibt Kohlenstoff übrig. Man kann es im ADAC EcoTest nachlesen: Ottomotoren ohne Direkteinspritzung emittieren in den meisten Fällen (Ausnahme: Smart) ähnlich wenig Rußpartikel wie solche mit Direkteinspritzung und solche mit Dieselmotor, jeweils mit Abgasfilter (bezogen auf die Partikelmasse). Allerdings gibt es natürlich auch bei Ottomotoren ohne Direkteinspritzung bestimmte Lastzustände, in denen die Partikelemissionen erhöht sind, beispielsweise unter Volllast, oder nach einem Kaltstart. Problem: Bei Volllast wird nicht gemessen. Hauptproblem: Bei Ottomotoren ohne DI werden seitens der Zulassung grundsätzlich keine Partikelemissionen erfasst, zumindest bis zum heutigen Tage nicht. Nur deswegen konnte oben genannter Smart (baugleich mit dem heckgetriebenen Renault Twingo) überhaupt seine Homologation erhalten. Denn man ist davon ausgegangen, dass dieses Problem unter den Ottomotoren grundsätzlich und ausschließlich jene mit Direkteinspritzung betrifft.
Diesel haben die ja bereits ab 2007 standardmäßig verbaut
Im Pkw - Bereich kamen die ersten Dieselmotoren mit Filteranlage in den 80er Jahren heraus, allerdings nur in Kleinserie (Mercedes S-Klasse für die USA). In der Großserie tat sich um die Jahrtausendwende herum PSA hervor. Grundsätzlich verbaut sind sie seit spätestens dem 01.01.2011, denn das war der letztmögliche Tag der Zulassung für Euro 4 - Dieselmotoren (ab Euro 5 ist beim Diesel - Pkw grundsätzlich ein geschlossener Filter an Bord). Es gab aber auch schon eine Reihe an Euro 4 - Modellen, das Modell von PSA (ich meine, es war ein Peugeot 607) hatte sogar nur Euro 3.
Grundsätzlich sollte man das Vorhandensein eines Abgasfilters nicht zu hoch bewerten. Denn man kann keine Rückschlüsse daraus ziehen, wie gut und wie fein der Filter filtert. Es gibt einige Motoren ohne DI und ohne Filter, die weniger Feinstaub emittieren als solche mit DI und mit Filter. Und gerade bei Dieselmotoren (bei Ottomotoren ist das aufgrund der höheren Abgastemperatur weniger problematisch) muss, je nach Nutzung, oftmals per zusätzlichem Kraftstoff "aktiv" regeneriert werden, was wiederum andere Schadstoffemissionen in die Höhe treibt. Die eleganteste Lösung ist es daher, den Kraftstoff bereits innermotorisch so gut zu verbrennen, dass ein Filter erst gar nicht notwendig wird. Das sieht man schön an Standheizungen: Die brauchen nicht nur keinen Filter, sondern nicht mal einen Katalysator, um Benzin frei von Schadstoffen zu verbrennen.
Salue
Es gab und gibt nie ein Pflicht einen Partikelfilter einzubauen. Bei den Dieselmotoren können aber die heutigen Grenzwerte für Russpartikel ohne Filter nicht erfüllt werden.
Die meisten Benzinmotoren benötigen keinen Partikelfilter, es hat praktisch keine beim Verbrennen von Benzin. Nur einige wenige Hersteller mussten bei ihren Benzinmotoren, vor allem wenn sie direkt eingespritzte Anlagen verbauen, weil sie eine russfreie Verbrennung so nicht hinbringen. Ich denke da an eine Deutsche Marke die ich nicht nennen will.
Die Stickoxyde sind nur bei Dieselmotoren ein Problem. Das Verbrennen eines Liters Diesels produziert mehr CO2 als das Verbrennen eines Liters Benzin.
Trotzdem gibt es Länder, die den Diesel mittels günstigerem Dieselpreis immer noch fördern.
Tellensohn
Bei Lexus hat man zeitwilig beide Systeme eingebaut, die ja nach Betrieb sich abgewechselt haben. Bei den Vollhybriden braucht es auch keine Filter. Diese Motoren, nach dem Aktkinson-System, laufen ja nur wenn sie beste und effiziente Bedingungen haben.
Es grüsst Dich
Tellensohn
Du hast mich missverstanden. Es ging um OPF, nicht um DI. Davon abgesehen gab und gibt es doppelt ausgeführte Einspritzanlagen bei weitaus mehr Modellen, beispielsweise beim aktuellen Ford Mustang, ich meine, der Ford 1,5 R3 hat auch eine. Und frühere VAG - Motoren mit 2 Liter Hubraum ebenfalls.
Solange Silvesterfeuerwerke erlaubt sind, braucht man über sowas nicht nachdenken.
Ja klar..."Kurz" nachrüsten...Geht ja auch mal eben so in 10 Minuten.
Es gilt Bestandsschutz und wer soll das bezahlen ? Der Hersteller ? Halter ?
Zudem ist es oft technisch und baulich nicht möglich, "mal eben so" einen Partikelfilter nachzurüsten.
- Funktioniert das nicht bei jedem Auto.
- Als mein Auto die Betriebserlaubnis bekam, entsprach es den damaligen Schadstoffwerten.
- Warum sollte ich mein Auto für viel Geld aufrüsten um es weiter fahren zu dürfen?
- Machen Benziner den wenigsten Feinstaub.
Das stimmt überhaupt nicht. Die modernen Benzindirekteinspritzer produzieren mehr Ruß als alte Diesel vor 15 Jahren.....
Ja, das ist typisch für Euch Ökos... Äpfel mit Birnen vergleichen🤦🏼♂️
Ich wüsste nicht seit wann neutrale Zeitungshersteller ideologisch berichten.
Abgesehen davon fahre ich selbst gerne Auto, sehe aber eine Verantwortung.
Hier irrst Du. Wahr ist: Quasi jeder aktuelle Ottomotor hat einen "OPF" an Bord, sobald eine Direkteinspritzung für die Gemischaufbereitung sorgt. Bis auf eine Ausnahme: Der aktuelle Maybach. Der hat als V12 keine Direkteinspritzung, jedoch trotzdem einen Partikelfilter. Otto mit DI, jedoch ohne OPF gibt es aktuell nur noch bei ausländischen Marken, ein populäres Beispiel wäre Mazda mit ihren Skyactive - Saugmotoren, aber auch Suzuki hat welche.