Warum haben so viele Leute Angst vor Sachen, die "möglicherweise Krebserregend" sind, konsumieren aber fast täglich Sachen, die "erwiesen Krebserregend" sind?
Bei Handystrahlung z.B. haben viele Leute Angst. Die WHO hat Handystrahlung als "möglicherweise Krebserregend" in der Kategorie 2b eingeteilt. Das ist für viele Leute der Beweis für die Schädlichkeit von Handystrahlung. Die EU empfiehlt desweiteren, Handystrahlung möglichst zu reduzieren. Auch das sehen viele als Beweis für die Schädlichkeit an. Die EU empfiehlt auch, Fleisch zu reduzieren. Juckt niemanden.
Ebenso ist es nicht auszuschließen, dass Chlor im Schwimmbad bei hoher Schwimmbadnutzung eventuell Krebs erregen könnte. Da sind manche Leute vorsichtig und in vielen Mütter-Foren gibt es da extreme Panik-Mache.
Ebenso haben manche extrem Angst, weil jemand in der Straße mit Holz heizt und es möglich ist, dass durch die Aufnahme der Schadstoffe Krebs erregt werden könnte, wenn die Grenzwerte überschritten werden. Tatsächlich sind in Deutschland die Werte fast überall "sehr gut" bis "gut", bei regnerischem Wetter "mäßig" und gestern war in ganz Deutschland nur eine einzige Station in Berlin "schlecht". Die Gefahr von Krebs durch die Luft ist in Deutschland also ziemlich gering, auch wenn natürlich trotzdem gegen die Luftverschmutzung angekämpft werden muss.
Es sei auch nochmal an die zahlreichen Gegner von 5G erinnert.
In der Kategorie 1 der WHO, wo Sachen stehen, die erwiesen Krebserregend sind, stehen neben Asbest, Plutonium und UV-Strahlung auch Rauchen, Alkohol und viel Fleisch.
Trotzdem scheißen da fast alle komplett darauf, schützen sich nicht vor der Sonne, betrinken sich jedes Wochenende und essen täglich Fleisch. Alles erwiesen Krebserregend. Machen sich aber in die Hose wegen W-Lan-Strahlung, wo es überhaupt keine Beweise gibt.
3 Antworten
Jeder Mensch wägt für sich ab, welche risiken er eingehen möchte und welche nicht. Dabei spielt der Kosten-Nutzen Faktor eine große Rolle. Folgendes denken ist typisch: Heizt eine andere Person mit Holz, dann nützt mir das nichts und schadet mir ggf trotzdem. Esse ich Fleisch, dann habe ich einen Genuss und bin gesättigt, also nehme ich das Risiko eher in Kauf, da es auch einen Vorteil für mich erbringt. Dazu kommen fragen: wie viel Angst hat man vor Krebs? Wie viel höher ist Krebs bei einem persönlich, da man Erbanlagen dafür hat o.ä.? Geht es bei der Angst um eine andere Person, bspw das eigene Kind, was man nunmal vor allen gefahren so gut es geht schützen will?
Tja naja.
Menschen schätzen die Gefahr eines Todes beim Flugzeugabsturz auch viel höher ein, als im Straßenverkehr. Wo doch viel mehr in letzteren ums Leben kommen als mit dem Flugzeug.
Ich kann nur nicht mehr genau die Gründe bennen. hmm^^
Ungewissheit macht sehr vielen Menschen Angst. Es könnte ja sein, dass diese potentiell krebserregend Sachen noch viel krebserregender sind als die Sachen, die bereits erwiesen krebserregend sind.