Wieso fällt es sehr vielen Menschen schwer, sich von sozialer Anerkennung unabhängig zu machen?
Die meisten Menschen reden in der Wir-Form. Ihnen ist es extrem wichtig, dass sie dazugehören (Teil einer Gemeinschaft sind). Das merkt man auch hier. Ich bin seit Jahren hier Mitglied. Es ist immer wieder das Gleiche: Sobald ein User viele Hilfreich-Angaben hat, denken andere, dass dieser User im Recht sein müsste, da er ansonsten nicht so viel Zuspruch erfahren würde. Kaum jemand macht sich die Mühe, selber zu denken und seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Auch im Berufsleben und in der Schule ist das so. Mit dem Außenseiter möchte keiner was zu tun haben, nur weil er ein Außenseiter ist. Die meisten Menschen denken dann, dass mit dem Außenseiter etwas nicht stimmt. Kaum jemand kommt auf die Idee, dass mit der breiten Massen eventuell etwas nicht stimmen könnte. Ist das der Beweis, dass die meisten Menschen noch Tiere sind, die instinktgesteuert handeln? Wäre die Welt besser, wenn die meisten Menschen dieses bescheuerte Gruppendenken ablegen würden?
dieser Account ist ein paar Stunden alt. So viele Fragen wie du innert kürzester Zeit reingehauen hast, glaube ich nicht, dass du nix gepostet hast. Erkläre....
Ich habe ja auch einen neuen Account erstellt :)
8 Antworten
Das was du beschreibst ist evolutionär verankert. Der Mensch ist ein klassisches Gruppentier, alleine hatte er in seiner Anfangszeit (und auch heute) kaum Überlebenschancen.
Auch wenn der Außenseiter noch so sehr recht hat, ist er verloren, wenn die Mehrheit anders denkt und ihn als Gegner betrachtet.
Wenn du dir anguckst, welche Menschen reich und mächtig sind, wirst du merken, dass es immer Leute sind, die von Anfang an viel Unterstützung durch eine Gruppe hatten, die von Anfang an über "Connections", "Mentoren", "Mäzene" oder betuchte Verwandtschaft verfügten. Als Einzelkämpfer bringt man es in der Welt zu nichts.
Und ja, ich finde das auch schade, aber so ist das Leben.
Als Einzelkämpfer bringt man es in der Welt zu nichts.
Jeff Bezos, Steve Jobs, Page&Brin, Zuckerberg, Warren Buffet
Das ist ein Zeitprobelm.
Die meisten Menschen haben einfach nicht genug Zeit und Raum um sich über alles selber Gedanken zu machen.
Das finde Ich auch sehr problematisch.
Und, Wir sind soziale Lebewesen (damit meine Ich nicht, das Menschen immer lieb zueinader sind).
Wir leben und überleben in Gruppen und sind auf andere Menschen angewiesen.
In den Städten funktioniert der Zusammenhalt vorrangig über das Geld. Ein Mensch kann sozial mausallein sein und doch ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft - wenn er viel Kaufkraft hat, sogar ein angesehenes mit Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Kino, Theater, Kurse, Reisen...etc.)...natürlich kann man sagen, er ist ein soziales Wesen, selbst wenn er komplett vereinsamt ist.
Fazit - hängt viel vom Geld ab, denn wer interessiert sich für die menschlichen Qualitäten von Randständigen? Wenn sie nicht konsumieren können, gehören sie nicht dazu. Traurig aber wahr.
Ich hatte es eher so gemeint, das Menschen in Gruppen leben und das hatte Ich mit sozial gemeint.
Die Kritik stimmt aber genauso stimmt sie auch nicht.
Es hängt von jedem Mensch ab, wie er andere sieht.
Viele stört diese Tendenz, der Bürger wird zum Konsument, ja auch oder sie möchten das ändern.
Das ist alles nicht so einheitlich, sage Ich mal.
Tatsächlich liegt in den meisten Fällen die große Masse schlicht richtig.
Tipp: Schau dir mal die Statistiken an. Mehr als die Hälfte der Deutschen ist übergewichtig, Psychiater sind überlastet, es gibt immer mehr Burnout, die Frauenhäuser und Gefängnisse sind voll, Gewalt nimmt zu usw. Bist du dir sicher, dass die große Masse richtig liegt?
Ja, aber die große Masse nimmt dir nicht deinen persönlichen Lebenskampf ab. Du musst dich morgen selbst aus dem Bett schälen...selbst die Schuhe umbinden, selbst einkaufen, selbst zur Arbeit...letztlich macht man sehr viel selbst...große Masse hin oder her.
Die Welt wäre tatsächlich besser, wenn man mal eine eigenständige Meinung über die Dinge hätte.
Ich habe auch große Schwierigkeiten auf mich selbst zu hören und gebe recht leicht auf, da ich auf die Meinung anderer angewiesen bin.
Das bringt natürlich nichts. Das Individuum muss sein Leben leben, nicht andere, das ist korrekt.
Es gibt im Leben jedes Menschen Phasen, wo er allein ist - wie er damit fertig wird, zeigt seinen Charakter...oder formt ihn. Mitzuschwimmen im Strom der Geborgenheit...das ist nicht schwer.
Letztlich sind wir dazu nur finanziell gezwungen (das ist nicht so einfach und bedeutet Arbeit und Anstrengung), weil unser Zusammenhalt auf dem Handel beruht. Machst du da nicht mit, bist du ein Aussteiger...ohne Wohnung. Das ist schon mal ganz schlimm! Aber es gibt welche, die nehmen selbst das in Kauf für ihre völlige Freiheit.
Kurz und knapp, weil wir Menschen Rudeltiere sind.
Das ist zu pauschal gedacht. In der Kunst z.B. - glaubst du die Mona Lisa hätte Leonardo in Teamarbeit mit jemand anderem gemacht, oder Van Gogh hätte bei seinen Sonnenblumen einen anderen auch nur einen Strich malen lassen? Nur zwei Beispiele. Der eine hatte Mäzene, der andere nicht.
Die Connections, von denen du sprichst, muss man sich verdienen - Mäzenen musst du erstmal was vorweisen, was du allein gemacht hast und sie damit überzeugen.
Das Motto - "Sei nur schön gruppenkonform und du wirst schon mitgetragen"...ja vielleicht, aber ist es auch da wo ich hin will? Oder ist dir das egal - Hauptsache in der Herde geborgen, egal in welcher?
Es gibt für alles Gegenargumente und ich bin überzeugt davon, dass der Hauptimpuls und die Anstrengungen, Ziele zu erreichen, erstmal von einem selber ausgehen muss. Das nehmen dir die anderen nicht ab - und vergiss den Konkurrenzkampf nicht.
"Seltsam im Nebel zu wandern - keiner sieht den andern - jeder ist allein" (Heinrich Heine)