Wieso fällt es sehr vielen Menschen schwer, sich von sozialer Anerkennung unabhängig zu machen?

Elizabeth2  27.09.2023, 15:18

dieser Account ist ein paar Stunden alt. So viele Fragen wie du innert kürzester Zeit reingehauen hast, glaube ich nicht, dass du nix gepostet hast. Erkläre....

hokolot 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 17:42

Ich habe ja auch einen neuen Account erstellt :)

8 Antworten

Das was du beschreibst ist evolutionär verankert. Der Mensch ist ein klassisches Gruppentier, alleine hatte er in seiner Anfangszeit (und auch heute) kaum Überlebenschancen.

Auch wenn der Außenseiter noch so sehr recht hat, ist er verloren, wenn die Mehrheit anders denkt und ihn als Gegner betrachtet.

Wenn du dir anguckst, welche Menschen reich und mächtig sind, wirst du merken, dass es immer Leute sind, die von Anfang an viel Unterstützung durch eine Gruppe hatten, die von Anfang an über "Connections", "Mentoren", "Mäzene" oder betuchte Verwandtschaft verfügten. Als Einzelkämpfer bringt man es in der Welt zu nichts.

Und ja, ich finde das auch schade, aber so ist das Leben.


Oponn  27.09.2023, 14:06
Als Einzelkämpfer bringt man es in der Welt zu nichts.

Jeff Bezos, Steve Jobs, Page&Brin, Zuckerberg, Warren Buffet

Hejapeja  27.09.2023, 19:07

Das ist zu pauschal gedacht. In der Kunst z.B. - glaubst du die Mona Lisa hätte Leonardo in Teamarbeit mit jemand anderem gemacht, oder Van Gogh hätte bei seinen Sonnenblumen einen anderen auch nur einen Strich malen lassen? Nur zwei Beispiele. Der eine hatte Mäzene, der andere nicht.

Die Connections, von denen du sprichst, muss man sich verdienen - Mäzenen musst du erstmal was vorweisen, was du allein gemacht hast und sie damit überzeugen.

Das Motto - "Sei nur schön gruppenkonform und du wirst schon mitgetragen"...ja vielleicht, aber ist es auch da wo ich hin will? Oder ist dir das egal - Hauptsache in der Herde geborgen, egal in welcher?

Es gibt für alles Gegenargumente und ich bin überzeugt davon, dass der Hauptimpuls und die Anstrengungen, Ziele zu erreichen, erstmal von einem selber ausgehen muss. Das nehmen dir die anderen nicht ab - und vergiss den Konkurrenzkampf nicht.

"Seltsam im Nebel zu wandern - keiner sieht den andern - jeder ist allein" (Heinrich Heine)

Hejapeja  27.09.2023, 20:01
@Hejapeja

<<glaubst du die Mona Lisa hätte Leonardo in Teamarbeit mit jemand anderem gemacht<<...da muss ich mich korrigieren - es gar tatsächlich auch Werkstattarbeiten, wo auch Assistenten Hand anlegten...aber davon rede ich nicht.

Das ist ein Zeitprobelm.

Die meisten Menschen haben einfach nicht genug Zeit und Raum um sich über alles selber Gedanken zu machen.

Das finde Ich auch sehr problematisch.

Und, Wir sind soziale Lebewesen (damit meine Ich nicht, das Menschen immer lieb zueinader sind).

Wir leben und überleben in Gruppen und sind auf andere Menschen angewiesen.


Hejapeja  27.09.2023, 19:13

In den Städten funktioniert der Zusammenhalt vorrangig über das Geld. Ein Mensch kann sozial mausallein sein und doch ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft - wenn er viel Kaufkraft hat, sogar ein angesehenes mit Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (Kino, Theater, Kurse, Reisen...etc.)...natürlich kann man sagen, er ist ein soziales Wesen, selbst wenn er komplett vereinsamt ist.

Fazit - hängt viel vom Geld ab, denn wer interessiert sich für die menschlichen Qualitäten von Randständigen? Wenn sie nicht konsumieren können, gehören sie nicht dazu. Traurig aber wahr.

Yuaxa  27.09.2023, 19:17
@Hejapeja

Ich hatte es eher so gemeint, das Menschen in Gruppen leben und das hatte Ich mit sozial gemeint.

Die Kritik stimmt aber genauso stimmt sie auch nicht.

Es hängt von jedem Mensch ab, wie er andere sieht.

Viele stört diese Tendenz, der Bürger wird zum Konsument, ja auch oder sie möchten das ändern.

Das ist alles nicht so einheitlich, sage Ich mal.

Tatsächlich liegt in den meisten Fällen die große Masse schlicht richtig.


hokolot 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 14:11

Tipp: Schau dir mal die Statistiken an. Mehr als die Hälfte der Deutschen ist übergewichtig, Psychiater sind überlastet, es gibt immer mehr Burnout, die Frauenhäuser und Gefängnisse sind voll, Gewalt nimmt zu usw. Bist du dir sicher, dass die große Masse richtig liegt?

Oponn  27.09.2023, 14:19
@hokolot

Tipp: Denk mal selber nach. Wo findet denn die große Masse Übergewicht, psychatrische Erkrankungen, Gewalt gegen Frauen oder Kriminalität gut. Wo liegt die große Masse denn da falsch?

hokolot 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 14:21
@Oponn

Das habe ich damit nicht gemeint. Aber sie macht offensichtlich etwas falsch.

Oponn  27.09.2023, 14:23
@hokolot

Was macht die Masse denn hinsichtlich der Gefängnisse oder Frauenhäuser falsch?

hokolot 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 14:27
@Oponn

Veraltete Rollenbilder, zu wenige männliche Vorbilder, Ausgrenzung von Menschen, die nicht ins Schema passen (diese werden dann oft kriminell) usw.

Oponn  27.09.2023, 14:35
@hokolot

Wie kommst du auf ein veraltetes Rollenbild der Masse oder zu wenige Vorbilder? Sorry, aber grundsätzlich ist nicht die Masse für die Kriminalität Einzelner verantwortlich. Es gäbe auch Kriminelle, wenn niemand irgendwo ausgegrenzt würde.

hokolot 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 14:38
@Oponn

Doch, die Gesellschaft trägt definitiv eine Mitschuld an der Kriminalität. Ausgrenzung führt oft dazu, dass Menschen kriminell werden. Und es gibt immer weniger gute Vorbilder für junge Männer.

Oponn  27.09.2023, 14:43
@hokolot

Sorry, aber der Zusammenhang zur Kriminalität ist bestenfalls sehr mittelbar. Wo konkret ist jetzt das veraltete Rollenbild und von welchen guten Vorbildern redest du konkret?

hokolot 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 14:47
@Oponn

Kurz und knapp: Wir leben in einer gynozentristischen Gesellschaft. Das Wohl der Frauen steht im Mittelpunkt und das Wohl der Männer spielt nicht so eine große Rolle für die Gesellschaft. Männer werden oft links liegen gelassen.

Oponn  27.09.2023, 14:50
@hokolot

Und für diesen gequirlten Blödsinn lieferst du bestimmt noch so ein zwei Belege, oder?

Hejapeja  27.09.2023, 19:48

Ja, aber die große Masse nimmt dir nicht deinen persönlichen Lebenskampf ab. Du musst dich morgen selbst aus dem Bett schälen...selbst die Schuhe umbinden, selbst einkaufen, selbst zur Arbeit...letztlich macht man sehr viel selbst...große Masse hin oder her.

Hejapeja  27.09.2023, 20:02
@Oponn

Ich schreibe gerne meine Gedanken hin - auch für andere die das lesen.

Auch finde ich, dass du die Masse für das Leben des Einzelnen überschätzt.

Hejapeja  27.09.2023, 20:54
@Oponn

Gut fand ich, dass du herausragende Einzelkämpfer angeführt hast, ...dann das mit der Masse, die richtig liegt, fand ich nicht mehr so gut...aber wo ist deine Frage?

Oponn  27.09.2023, 21:46
@Hejapeja

Ich habe keine Frage. Ich habe schlicht die Frage beantwortet.

Hejapeja  27.09.2023, 21:53
@Oponn

Hast recht...habe irgendwie gelesen, das hat nichts mit "meiner" Frage zu tun, denn das sagen viele Teilnehmer, die eine etwas starre Ansicht von dem Ganzen hier haben.

Die Welt wäre tatsächlich besser, wenn man mal eine eigenständige Meinung über die Dinge hätte.

Ich habe auch große Schwierigkeiten auf mich selbst zu hören und gebe recht leicht auf, da ich auf die Meinung anderer angewiesen bin.

Das bringt natürlich nichts. Das Individuum muss sein Leben leben, nicht andere, das ist korrekt.


Hejapeja  27.09.2023, 19:45

Es gibt im Leben jedes Menschen Phasen, wo er allein ist - wie er damit fertig wird, zeigt seinen Charakter...oder formt ihn. Mitzuschwimmen im Strom der Geborgenheit...das ist nicht schwer.

Letztlich sind wir dazu nur finanziell gezwungen (das ist nicht so einfach und bedeutet Arbeit und Anstrengung), weil unser Zusammenhalt auf dem Handel beruht. Machst du da nicht mit, bist du ein Aussteiger...ohne Wohnung. Das ist schon mal ganz schlimm! Aber es gibt welche, die nehmen selbst das in Kauf für ihre völlige Freiheit.

Kurz und knapp, weil wir Menschen Rudeltiere sind.


hokolot 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 14:15

Nicht "wir" Menschen, sondern die meisten Menschen.

Hejapeja  27.09.2023, 19:50
@hokolot

"Wenn ich mich auf soziale Beziehungen nicht so konzentriere wie die meisten Menschen, habe ich Kapazitäten frei für andere Aufgaben"...sagte jemand in einer Nachtcafé-Talkrunde. Ich finde das gut!