Wieso behaupten so viele, dass im Christentum SKLAVEREI nicht verurteilt wird?


27.10.2024, 18:11

Weitere VERSEHEN dagegen:

Galater 3,28

1. Timotheus 1,9–10

Philemon 1,15-16:

in diesem Brief bittet Paulus den Sklavenhalter Philemon, seinen Sklaven Onesimus nicht länger als Sklaven, sondern als Bruder in Christus anzusehen. Dies zeigt die Aufforderung zur Vergebung und zum friedlichen Umgang, was sich gegen die Praxis der Sklaverei wenden kann.

Exodus 21,16

8 Antworten

Von Experte SurvivalRingen bestätigt

Ja, du hast völlig Recht!

Jesus hat die Menschen gelehrt, dass sie andere so behandeln sollen, wie sie selbst behandelt werden wollen (vgl. Matthäus 7,12). Daraus und aus anderen Anweisungen, die Mitmenschen zu lieben, mit Respekt, Achtung und Demut zu behandeln, ergibt sich, dass die Bibel gegen Sklaverei ist.

Die Idee, die Sklaverei abzuschaffen, kam von Christen, die Gottes Wort gelesen hatten. Ich kann den Film "Amazing Grace" empfehlen und die Beschäftigung mit der Lebensgeschichte des Christen William Wilberforce. Dann dürfte das klarer werden...

Es ist kein Widerspruch, dass Paulus den Sklaven damals geraten hat, weiterhin Sklave zu bleiben. Hätte Paulus zur Rebellion geraten, wären viele Sklaven hingerichtet worden. Deshalb rät Paulus ihnen, dass sie Sklave bleiben sollen, gleichzeitig aber wissen dürfen, dass sie als Christen frei sind und zu Gott gehören: "Bist du als Sklave berufen worden, so sei deshalb ohne Sorge! Wenn du aber auch frei werden kannst, so benütze es lieber." (1. Kor. 7,21)

Zu 1. Korinther 7,21.22 der Bibelkommentar der Studienbibel von John MacArthur: "7,21 als Sklave. Paulus spricht sich nicht für Sklaverei als solche aus, sondern lehrt, dass ein Sklave trotz seiner gebundenen Stellung Christus gehorchen und ehren kann (Eph 6,5-8; Kol 3,23; 1Tim 6,1.2).

sei …ohne Sorge. In der heutigen Gesellschaft erscheint dies wie eine kaltherzige Aufforderung an solche, die fälschlicherweise meinen, Freiheit von Sklaverei sei nicht nur die bessere Alternative, sondern ein von Gott gegebenes Recht.

7,22 Freigelassener des Herrn. In Wirklichkeit ist niemand freier als ein Christ. Keine Bindung ist schrecklicher als die der Sünde, und Christus hat den Gläubigen daraus befreit. Sklave des Christus. Die im sozialen Sinne Freien, die also keine Sklaven sind, wurden bei ihrer Errettung im geistlichen Sinne Sklaven Christi (Röm 6,22)."

Aus christlich-biblischer Sicht kann man natürlich nur gegen Sklaverei sein!


chrisbyrd  28.10.2024, 22:39

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

Mayahuel  27.10.2024, 19:27
Die Idee, die Sklaverei abzuschaffen, kam von Christen,

Aber erst dank der Aufklärung.

Päpste hatten Sklaven:

Catholic clergy, religious orders, and popes owned slaves, and the naval galleys of the Papal States used captured Muslim galley slaves in particular.[5]
Some Catholic saints appeared to have owned slaves, including Philemon of Colossae, Gregory of Tours[6] and Marie-Marguerite d'Youville. Catholic teaching began, however, to turn against slavery from 1435.

https://en.wikipedia.org/wiki/Catholic_Church_and_slavery

Die bibeltreuen Southern Baptists haben bis in das 19. Jahrhundert ihre Sklaverei mit der Bibel begründet und auch mit der Waffe verteidigt (Bürgerkrieg in der USA).

In den 1830er ergriff die Bewegung der Abolitionisten auch die baptischen Gemeinden in den Nordstaaten, während die Baptisten in den Südstaaten mehrheitlich die Sklaverei verteidigten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Southern_Baptist_Convention

Augustinus von Hippo, römischer Bischof und Kirchengelehrter:

Etwa zeitgleich stabilisiert Augustinus die Institution der Sklaverei, weicht jedoch vom aristotelischen Bild des Sklaven von Natur ab und rechtfertigt die Existenz von Sklaven nicht anthropologisch, sondern theologisch.
Für ihn konnte es aufgrund der Gottesebenbildlichkeit des Menschen keine Sklaven von Natur geben. So seien die Menschen vor dem Sündenfall einander gleich, das Paradies eine herrschafts- und hierarchiefreie Zone gewesen:
"Doch ist von Natur, wie Gott den Menschen anfangs schuf, niemand eines Menschen oder der Sünde Knecht."
Erst der Sündenfall Adams habe, so Augustinus, zu jener natura vitiata (verdorbenen Natur) geführt, welche die Herrschaft des Menschen über Menschen möglich und nötig machte. Die Sklaverei als Exponent von Herrschaft führt Augustinus direkt zurück auf die Verfehlung Hams seinem Vater Noah gegenüber, der daraufhin einen der Söhne Hams zum Sklavendienst verurteilte.
Insofern gehört die Sklaverei zwar nicht zur Schöpfungsordnung, wohl aber zur Strafordnung Gottes, so dass es nun – nach dem Sündenfall – als eine Konsequenz der menschlichen Verfehlung Herrschaft und Sklaverei gibt.

Thomas von Aquin, wichtiger katholischer Theologe:

Thomas von Aquin versuchte, die beiden Lehren miteinander in Einklang zu bringen, indem er grundsätzlich die Meinung Augustinus' vertrat, also keine naturgegebene Hierarchie von Herren- und Sklavenmenschen erkennt ("in statu innocentiae non fuisset tale dominium hominis ad hominem" – "im Umschuldsstande war der Mensch nicht Herr über den Menschen"), Aristoteles jedoch zugab, dass die Natur bisweilen auch Menschen hervorbringe, die aufgrund ihrer "geistigen Unterlegenheit" und ihres "robusten Körpers" für das Sklavendasein geradezu prädestiniert seien:
"Die geistig Überlegenen sind nämlich von Natur aus zum Gebieten berufen, die geistig Zurückgebliebenen aber – mit ihrem robusten Körper – scheinen von Natur selbst zum Dienen bestimmt zu sein, wie Aristoteles in seiner Politik sagt und wie auch Salomon zugibt, wenn er spricht: 'Der Tor soll dienstbar sein dem Weisen' (Spr 11, 29)".

https://www.katholisch.de/artikel/28368-die-kirche-und-die-slaverei-von-der-begruendung-zur-gegenwehr

Avena  29.10.2024, 01:07
@Mayahuel

Müssen wir uns mit sowas heute noch intensiv beschäftigen? Es ist Vergangenheit, wir können nichts mehr daran ändern. Viel wichtiger ist die Gegenwart in der Endzeit sowie die Zukunft.

Mayahuel  29.10.2024, 03:51
@Avena
wir können nichts mehr daran ändern.

Christen haben damals auch gesagt: wir können nichts ändern.

Christen sagen heute: wir können nichts ändern. Es ist der Wille Gottes.

Christen hatten damals eine irrationale Moral. Und haben sie heute immer noch.

Ganz einfach. Weil die Bibel Sklaverei nicht verurteilt.

Die Bibel hat kein »Sklaverei ist dem HERRN ein Gräuel.« Auch kein »Du sollst Menschen nicht besitzen.«

Paulus schreibt, christliche Sklaven sollen ihren christlichen Herren besonders eifrig dienen, und ihnen nicht böse sein, dass sie Sklavenherren sind:

1 Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, damit nicht gegen den Namen Gottes und die Lehre gelästert werde.
2 Welche aber gläubige Herren haben, sollen diese nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen ihnen umso mehr dienstbar sein, weil sie gläubig und geliebt sind und sich bemühen, Gutes zu tun.

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/1.Timotheus6%2C1

Keine Verurteilung der Sklavenhalter.

Erster Korinther 7,21,23

1) Da steht explizit, dass es den Sklaven nicht kümmern soll.

2) Sklaverei wird nicht verurteilt.

3) Kann der Schluss unterschiedlich übersetzt werden.

Elberfelder:

21 Bist du als Sklave berufen worden, so lass es dich nicht kümmern; wenn du aber auch frei werden kannst, mach umso lieber Gebrauch davon[13]!

13 = viell. auch: bleib lieber dabei

https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/1.Korinther7,21

Das ist nicht nur eine andere Bedeutung, sondern sogar eine widersprüchliche (!).

Mal soll der Sklave davon Gebrauch machen, frei zu werden und mal nicht.

Während nämlich in der Einheitsübersetzung zu lesen ist: „wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter“, empfiehlt Paulus nach der Lutherübersetzung das genaue Gegenteil: „doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber“.
Grundsätzlich sind beide Übersetzungen von philologischer Seite möglich – doch je nachdem, welche Entscheidungen man auf der sprachlichen Ebene trifft, hat dies unmittelbare Konsequenzen für die jeweilige Textaussage.
Insofern illustriert dieses Beispiel eindrücklich, wie sehr die inhaltliche Aussage von der philologischen Entscheidung berührt sein kann.

https://www.bibelwerk.de/fileadmin/verein/Dokumente/Was_wir_bieten/Materialpool/Roemer/biki_3-10_Roemerbrief_Zusatz_Korr.pdf

Die Einheitsübersetzung von 1980 sagt explizit, dass der Sklave lieber als Sklave weiterleben soll:

1 Kor 7,21   Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter.

https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/1kor7.html

23 Ihr seid um einen Preis erkauft. Werdet nicht Sklaven von Menschen!"

Und davor steht:

22 Denn wer im Herrn als Knecht berufen ist, der ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi.

Da geht es darum, ein Sklave des HERRN zu sein.

Galater 3,28:
Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier,
da ist nicht Mann und Frau.

Da geht es nur um die Stellung vor Gott. Es gibt natürlich weiterhin Frau und Mann. Und natürlich Sklaven. Wer annimmt, dass es keine Sklaven mehr gibt, muss auch annehmen, dass es Männer und Frauen nicht mehr gibt.

Philemon

Paulus verteilt Philemon nicht. Paulus verurteilt Sklaverei nicht. Paulus bittet (!) Philemon um Freilassung und bietet ihm finanzielle Entschädigung an.

1. Timotheus 1,9–10

Da wird nur illegaler Menschenhandel verurteilt:

10 den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern,

Sklaven sollen legal gekauft werden.

Exodus 21,16

Und nach dem Exodus gibt JHWH seinem Volk Gesetze zum Halten von Sklaven.

Im Buch Leviticus teilt JHWH seinem Volk mit, wo es seine Sklaven wie Vieh kaufen und für immer arbeiten lassen kann:

44 Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind, 45 und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen.
Die mögt ihr zu eigen haben 46 und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum; für immer könnt ihr sie als Sklaven arbeiten lassen.
Aber von euren Brüdern, den Israeliten, soll keiner über den andern mit Gewalt herrschen.
https://www.bibleserver.com/LUT/3.Mose25%2C44

Bodesurry  28.10.2024, 10:09

Klar, kann man heute leben wie im Mittelalter oder siehe Herkunft der Bibeltexte, wie vor 2.000 Jahren. Es besteht einfach die "Gefahr", dass man dann versorgt wird.

Sklaverei gab es damals einfach. Jemand, der damals so etwas in Frage gestellt hätte, wäre wohl für verrückt erklärt worden.

Avena  29.10.2024, 01:11
@Bodesurry

Es waren andere Zeiten. Wir können uns in damals nicht hineinversetzen. Wir sollten es einfach so annehmen, wie es ist bzw. war.

In 1. Korinther 7,21-23 wird die Freiheit hervorgehoben, und es wird darauf hingewiesen, dass alle Christen letztlich „Freigelassene“ sind. Das lässt sich so interpretieren, dass die geistliche Freiheit im Glauben über den irdischen Status hinausgeht. Auch Galater 3,28 spricht davon, dass alle Menschen in Christus gleich sind, unabhängig von ihrem sozialen Status.

Die Bibel enthält tatsächlich viele Lehren, die für Gleichheit und Nächstenliebe plädieren. Der Vers in Philemon zeigt zudem, dass Paulus die Menschen dazu auffordert, über die gesellschaftlichen Normen hinauszusehen und andere mit Respekt und Liebe zu behandeln.

Kritik an der Bibel in Bezug auf Sklaverei kommt oft von einem modernen, moralischen Standpunkt, der schwer nachzuvollziehen ist, wenn man bedenkt, dass die gesellschaftlichen Normen zu biblischen Zeiten ganz anders waren. Doch die Herausforderungen, die diese Diskussion aufwirft, können uns auch dazu anregen, über die Bedeutung von Freiheit, Gerechtigkeit und Nächstenliebe in unserem eigenen Leben nachzudenken.

Insgesamt denke ich, dass es darum geht, die positiven und aufbauenden Botschaften der Bibel zu erkennen und sie als Leitfaden für ein besseres Miteinander zu nutzen, anstatt sich nur auf die negativen Aspekte der Vergangenheit zu konzentrieren. Es ist wichtig, dass wir die Lehren des Glaubens so interpretieren, dass sie zu einem respektvollen und menschenwürdigen Umgang miteinander führen.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Sklaverei wurde erst viel später infrage gestellt. Aber die Gebote waren ja trotzdem verbindlich.

Sie kommen nicht über das gelesene Wort hinaus. Sie verstehen den simpelsten Akt der Nächstenliebe nicht, versteifen sich auf das, was die Welt sie lehrt.

Sie hängen fest im alten Testament, setzen es nicht in den Zeitenkontext und glauben, die Bibel besser zu kennen, als wir.

Es gibt auch hier ein paar Wenige, die sind so fixiert auf dieses Thema, dass sie keinen Perspektivwechsel zulassen können. Einen von diesen Person hat hier auch sicherlich kommentiert, sie dient als Paradebeispiel 😊

Es wird immer Menschen geben, die Jesus verwerfen werden. Dazu braucht es keinen logischen Grund, denn oftmals sind nicht auf der Suche nach Wahrheit sondern auf der Suche nach Glück.

Sie haben ein emotionales Problem mit Gott.

lg 🙏🏼

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Joh.4:16 Gott ist Liebe.

Mayahuel  27.10.2024, 20:25
sie dient als Paradebeispiel

wer das wohl sein könnte ... 🧐 🤔