Wieso bauen Asiaten solche langlebige Autos?

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Verallgemeinern würd ich dass jetzt nicht, es gab auch immer Dinge die nicht funktionierten oder schlichtweg zu aufwändig waren. Die Zuverlässigkeit die es auch immernoch gibt kommt bei Toyota zumindest nicht einfach so zustande, extremstes Beispiel sind Massenmodelle wie der Corolla. Technik aus den 70ern bis ende der 90er Jahre verbaut, selbst die frühen UK-Corolla waren technisch noch recht japanisch und damit brauchbar. Rückschritte sieht man aber auch wenn man genauer hinschaut schon in den 90er Jahren im Vergleich zu den 80ern, aber auch neuere Modelle können durchaus überzeugen und wenn mal was schief geht springt Toyota selbst ein und regelt auf Kulanz auch noch nach 10 Jahren/180tkm die Sache.

Mein Vater hats selbst durch mit seinem T25 Avensis, 1,5l/1000km Ölverbrauch und Toyota hat auf Kulanz die Kolbenringe gemacht bei 182tkm aufm Tacho. Super Auto und auf Langstrecken mit 5l echt sparsam fürn 1.8l Benziner, inner Stadt halt dafür weniger sparsam als ältere Toyo´s aber durchaus noch akzeptabel mit 8-9l.

Für mich gibts seit jeher nur Corolla´s, vorzugsweise als 5 Türer Liftback und als 1.6l Benziner. Hatte auch schon 3 Türer aber auf dauer komm ich damit nicht aus, bei den 90er Corolla fehlt mir da auch der Platz im Kofferraum. Aktuell fahr ich nen 99er Corolla Liftback E11U mit 1.6l 4A-FE, der rennt problemlos und frisst mir nicht die Haare vom Kopf. Nur der Kofferraum is winzig wenn ich ihn neben meine E8er stelle, der angesprochene Rückschritt, da der E11 aber technisch noch zu 90% gleich is mit dem E8 gabs für mich keinen anderen Wagen auf den ich umsteigen konnte. Langstrecken fahre ich dennoch weiterhin mit meinen E8ern, den bekomm ich etwas sparsamer gefahren und er zieht besser.

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Mein E11U is keine Schönheit wie man sieht, dafür eben ein Alltagswagen vom alten Toyota Schlag. Elektronik is noch überwiegend von Denso und die Macken die er hat nehm ich hin (Heckscheibenwischer u. Nebelschlußleuchte), er muss nur fahren.

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Der Wagen den ich auch als Neuwagen kaufen würde is der E8 Corolla, mir is auch kein Auto bekannt was sich besser fahren lässt im Alltag. Bietet mehr Platz und ne bessere Rundumsicht als alle anderen Autos, lässt sich auch ohne Servo in die engsten Parklücken setzen und spring immer sofort an. Der E11 muss bei letzterem erstmal in den nächsten 10 Jahren beweisen, die 5,5l/100km packt der E11 auch nicht mit 120kmh.

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Interrior extrem übersichtlich und vollkommen blind bedienbar, nur alle anderen vor einem anner Ampel werden regelmäßig zum Hindernis. Zügig mal anfahren geht nur wenn man ganz vorne anner Ampel steht sonst sitzt man dem Vordermann schnell im Kofferraum, zieht halt durchs geringere Gewicht wirklich flink an.

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laurettaF 
Beitragsersteller
 21.06.2019, 15:22

Deine Mühe soll natürlich belohnt werden, das ist eine sehr aufwändige Antwort. Dankeschön

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Das war früher mal zutreffend, ist heute ein Mythos aus alten Tagen und mehr eine Art Klischee.

Ich sage es mal so: Diese Legende vom zuverlässigen Japaner, der alles aushält, resultiert aus Zeiten, in denen präzisionsbewusste Japaner primitive Autos zusammengebaut haben, die so wenig zu bieten hatten, dass nix kaputtgehen konnte - Stichwort Corolla gegen Mitte-Ende der 80er; bei dem einfachen und zudem von präzise arbeitenden Arbeitern zusammengebauten Auto war es klar, dass der die ADAC-Pannenstatistik anführt. Was nüscht dranne ist, kann ja nüscht kaputtgehn...!

"Echte" Japaner gibt es heute aber kaum noch; ich meine, nur Subaru/Fuji-Heavy produziert noch immer in Japan auch für Europa, die anderen stellen ihre für europäische Märkte gedachten Autos in England in achtbarer Qualität (die aber auch nicht an alte "Volljapaner" rankommt) oder in teils liederlicher Qualität in Osteuropa her.

Inzwischen ist "der Japaner" ein Kosmopolit, so wie "der Opel" nicht mehr nur aus Rüsselsheim kommt und teilweise irgendwo in Korea bei GM-Daewoo oder im polnischen Gleiwitz, wo Opel 1992/93 ein Werk eröffnete, zusammengebaut wird.

Ich sehe die Japaner als in etwa gleichwertig zu deutschen Autos (die ja oft auch nur noch vom Label her "deutsch" sind; Stichwort Audi aus Ungarn usw.) an, halte von einer mit Beschimpfungen aller anderen Autos und ihrer Fahrer einhergehenden Heiligsprechung wie sie überzeugte und beinahe fundamentale Japanerfahrer, die es vor allem bei Toyota nicht selten gibt, aber ebenso wenig wie von einer Verteufelung asiatischer Autos: Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Mir persönlich würde ein Japaner nicht ins Haus kommen, weil mir die Innenräume und auch das Design der Fahrzeuge einfach optisch nicht gefallen und die Händlernetze außerhalb Toyota in den letzten Jahren sehr dünn geworden sind. Ich wohne derzeit noch in einem Verdichtungsraum - und wenn ich einen Mitsubishi-Händler nicht im benachbarten Gewerbegebiet hätte, müsste ich 50 Kilometer für den nächsten fahren, so ist es auch bei Mazda (neben dem MMC-Haus ansässig). Ähnliche Probleme gibt es bei Nissan, Honda, Subaru, Kia und Hyundai; Lexus und Infiniti/Acura sind sowieso Sonderfälle. Früher gab es die alle seit den frühen 80ern hier mit etablierten Autohäusern, inzwischen wurde ein Händler nach dem anderen entweder zum Servicebetrieb degradiert oder verlor seine Lizenz bis auf Mitsubishi und Mazda bei uns - einzig Toyota hat hier Händler im 10-15 Kilometer Takt. So bindet man keine Kunden!

Mein Bruder hat als eingefleischter Mitsubishiliebhaber mehr aus Frust zu einem deutschen Hersteller (Audi) gewechselt, weil er für seinen erst zwölf Jahre alten Mitsubishi Carisma diverse Ersatzteile beim Händler entweder zu extremen, in Anbetracht des Fahrzeugwerts zu teuren Preisen oder gar nicht mehr bzw. nur "auf gut Glück" und Kontakte des Händlers zu anderen Mitsubishihändlern, die im Lager nachschauten und vielleicht was fanden, organisiert bekam und als Nachbau via Internet nur über dubiose Quellen, von denen wir die Finger ließen. Das ist leider kein Einzelfall; ein Cousin von mir arbeitet als Serviceberater hier bei Toyota und kann Ähnliches berichten, speziell bei Modellen, die nicht so häufig sind wie Camri oder Carina.

Einen Ford, Opel oder Mercedes (andere Hersteller kommen für mich nicht in Frage) kann ich hingegen in jedem Bundesgebiet zu einem Vertragshändler bringen und ich kann da auch nach 20 Jahren noch alle Teile beim Händler oder als Nachbau bestellen. Für meinen 1997er Mercedes C180, aktuell über 240.000 Kilometer, Motor ungeöffnet, nur Verschleißteile erneuert (und auch die halten lang), kann ich alles binnen 24 Stunden bei Mercedes kriegen oder beim hiesigen Zubehör-Händler. Gut, wer mittelrote Interieurteile für einen frühen 93er Elegance sucht, muss auch hier Glück haben, aber der rote Innenraum war eben auch schon damals eine krasse Ausnahme, die von 20 Kunden einer gewählt hat.

Dennoch respektiere ich jeden, der einen Japaner fährt. Die sind sicherlich gut, aber nix für mich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

laurettaF 
Beitragsersteller
 20.06.2019, 12:21

Wenn ich das so lese und wie gesagt bin ich nur Leihe.. steckt da System dahinter um mehr deutsche Autos verkaufen zu können? Könnte ja sein, dass man die Konkurrenz verjagt irgendwie.

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rotesand  20.06.2019, 12:39
@laurettaF

Das kann sein, aber ich weiß es leider nicht.

Die Japaner haben ihre eigenen Fankreise wie auch Hersteller wie Opel, Ford oder Audi sowie die Franzosen und Italiener.

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die asiaten wissen, wie markt geht...

in ihrer serviceorientierten mentalität bauen sie eben das was der kunde haben will...

aus diesem grund gibts hier zu lande auch so viel billigen china schrott. weil wir, die wir uns die geiz ist geil mentalität haben einreden lassen, als erstes auf den preis schauen.

man kriegt aus china duchaus auch hochwertige produkte, die kosten dann eben entsprechend...

lg, Anna


naaman  20.06.2019, 09:58

Der Preis spielt schon eine wesendliche Rolle beim Produktkauf, denke ich. Zumal man inzwischen weis, mit was für einer Gewinnspanne Waren (Autos) verkauft werden. Und selbstverständlich werden Rabatte gewährt. Die sind aber schon, bei der Preisgestalltung, eingerechnet. Wer sie nicht nutzt, bezahlt das, was bei anderen, die sie nutzen, verloren geht.

Früher (vor 40 Jahren) sagte man: Das Auto nach, spätestens 3 Jahren abstoßen. Warum? Nun weil sich danach die Reparaturen langsam einstellen.

Heute sind die Autos langlebiger geworden. Allerding werden die Autos immernoch nach 3 abgestossen. Grund nun, später kriegst du nichts mehr dafür.

Aber auch das ist ein Irrtum, denn den größten Wertverlust hast du in den ersten 3 Jahren.

Wie dem auch sei, die Autoindustrie freut sich. Alle 2-3 Jahre ein neues Auto für fast Jeden Bundesbürger. Auch die immer neueren Modelle und die immer kürzeren Abstände neuerer Autos (z.Z. SVW) tragen dazu bei, was der Nachbar hat, muß für mich größer sein. Obwohl er damit nicht mehr richtig um die Kurve kommt, geschweige denn ain einen Stellplatz.

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Vielleicht haben die Ingenieure andere Vorstellungen wie ein Produkt zu gebrauchen sein soll.

Fakt ist, dass z.B. ein Toyota bestimmt 200.000 km (eher mehr) ohne größere Probleme läuft, während die Fanboys deutscher Marken in der Zeit schon 2 Zahnriemen, Steuerketten, Kopfdichtungen oder kippende Kolben ausgetauscht bzw. komplette Motorrevisionen hinter sich haben...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

naaman  20.06.2019, 09:39

Mag sein, zu bedenken ist allerdings, das sich die Lebenslänge eines PKW nicht danach richtet, wie lange der Motor hält. Ich meine mich erinneren zu können, das der Golf3 schneller rostete als der Motor seinen Geist aufgegeben konnte (oder war es der Golf1) .

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Mir auch nicht. Allerdings liegt die Vermutung schon nahe, das Autos allgemein nicht lange halten dürfen. Der Markt muß ja am Laufen gehalten werden. Andererseits tun gerade die Asiaten viel, um Konkurenzfähig zu werden. In einigen Branchen konnten sie schon Markführer werden. Warum nicht auch auf dem Sektor der Langlebigkeit.