Wie wurden die Kurden im osmanischen Reich behandelt?

3 Antworten

Viel besser als andere Minderheiten.

Im Laufe der Geschichte wurden die Kurden zwar Teil des Osmanischen Reiches, aber sie waren von der Zahlung von Abgaben und der Bereitstellung von Truppen befreit. So gab es kein eigenes Land Kurdistan, die verschiedenen Gruppen lebten jedoch über Jahrhunderte recht konfliktfrei nebeneinander.
Die Kurden konnten ihre eigene Sprache und Kultur pflegen. Das änderte sich erst nach dem Ersten Weltkrieg. Das traditionelle Siedlungsgebiet der Kurden wurde zum größten Teil der Türkei zugesprochen. Damit begann der Konflikt. Die Kurden erhielten nicht das in Aussicht gestellte Gebiet, das sie als Kurdistan selbst verwalten konnten. Außerdem verweigerte die Türkei den Kurden die Anerkennung als Minderheit. In der Folge kam es zu mehreren Aufständen der kurdischen Minderheit, die die türkische Armee jedes Mal erfolgreich niederschlug. Die kurdische Identität und Kultur hatten innerhalb kürzester Zeit keinen Raum mehr, um sich zu entfalten.
https://www.merkur.de/politik/tuerkei-kurden-konflikt-kurdistan-flagge-unterschied-tuerkei-geschichte-90099287.html#

Das Osmaniche Reich war ein Vielvölkerstaat mit etlichen Ethnischen Gruppen. Die Kurden haben sich freiwillig und ohne Krieg dem Osmanischem Reich angegliedert und friedlich mit einander gelebt.

Im Osmanischen Reich galt das Millet-System. Alle Muslime, egal welcher Ethnie, gehörten zum Muslimischen Millet, hatten somit alle die selben Rechte und Pflichten. Weitere Millets waren Ortodoxe Millets, Armenische Millets und jüdische Millets, welche offiziell anerkannt waren.

Erst in den letzten Jahrhunderten wurde allmählich durch den Westen, insbesondere England, Rassistisches Gedankengut innerhalb der verschiedenen Ethischen Gruppen gesäht, sodass einige Ethnische Gruppen sich mit westlicher Unterstützung vom Osmansichen Reich abspalten und eigene Nationalstaaten gründen wollten. Das Osmanische Reich ist letztlich genau aufgrund solchem rassistischem Gedankengut zerfallen, wobei die Kurden während der gesamten Zeit dem Osmanischen Reich treu blieben. Die Konflikte begangen hauptsächlich erst danach.


Bodesurry  06.11.2024, 07:41
Offiziell war das Osmanische Reich ein islamisches Kalifat unter der Herrschaft eines Sultans, Mehmed V., obwohl es auch Christen, Juden und andere religiöse Minderheiten umfasste. Fast während der gesamten 600-jährigen Existenz des Reiches waren diese nichtmuslimischen Untertanen systematischer Diskriminierung und manchmal sogar offener Verfolgung ausgesetzt.
https://nzhistory.govt.nz/war/ottoman-empire/background
heisenberg7626 
Beitragsersteller
 06.11.2024, 05:13

Denkst du dass das osmanische Reich zerfallen musste, oder denkst du es wäre gut, wenn es noch weiter bestehen würde?

ItsJustMe38  06.11.2024, 07:09
@heisenberg7626

Alles hat irgendwann sein Ende und auch das Osmanische Reich hatte gegen Ende mit sehr vielen Problemen zu kämpfen.

Es muss nicht das Osmanische Reich sein, aber die Muslime sollten sich auf jedenfall wieder unter einem Khalifen als eine Ummah vereinen. Die Muslime sind heutzutage so sehr zerspalten, dass sie sich nicht einmal trauen ihren Glaubensbrüdern im Gazastreifen zu helfen und sie vor einem Völkermord zu bewahren, obwohl die ganze Region umgeben von Muslimischen Staaten ist.

Sie waren dort ziemlich bevorzugt

Woher ich das weiß:Hobby – Interessiere mich für Geschichte🏛