Wie würdet ihr eure Kinder erziehen?

1220terStock  26.11.2022, 01:52

würdest du deinem kind das manifest der kommunistischen partei vorlesen?

Lolw6783 
Beitragsersteller
 26.11.2022, 01:53

Selbstverständlich

19 Antworten

Ich würde meine Kinder nicht erziehen, ich habe sie erzogen. Sind alle inzwischen über 30 und Enkel sind auch schon da.

Klar, wenn du sie fragst, war nicht alles optimal, und das würde ich auch nie behaupten.

Mein Grundsatz war immer, dass ich nicht über sie bestimme oder ihnen etwas aufzwinge, sondern dass ich sowas wie ein Gastgeber oder Fremdenführer bin, bis sie sich im Leben zurechtfinden und ihren Platz gefunden haben. Letztlich tut ein KInd, was es tun will oder muss. Ab einem bestimmten Alter hat man auch wenig Einfluss darauf.

Trotz allem habe ich versucht, meinen Kindern Werte zu vermitteln. Dass man zusammenhält und sich versöhnt, egal wie heftig sich mal streitet. Dass man Dinge von allen Seiten betrachten sollte. Dass man Fehler zugeben sollte.

Als das wichtigste betrachte ich, weil in den Themen ja Religion ist, dass ich nie andere vorgeschoben habe. Wenn mich etwas nervt, ist das nicht objektiv, aber trotzdem wichtig. Es nervt MICH. Darum geht es im Leben, wie Menschen auf Menschen wirken und einwirken. Alles andere ist nur verlogen, und Religionen sind der Gipfel der Verlogenheit.

Mit viel Liebe, Verständnis und Offenheit. No-Go ist Lügen. Da hört für mich das Verständnis auf. Das kann man aber schon sehr früh seinen Kleinen beibringen. Und keine harten Strafen, sondern kindgerecht mit dem Kind reden. Das Kind schon früh in den Alltag (auch Haushalt) integrieren und mithelfen lassen, spielerisch. Und keine Diskussionen und Streiterein vor den Kindern, solange sie noch klein sind. Gewalt sowieso nicht. Auch keine Gespräche über schwere Krankheiten in der Familie oder bei den Kindern selber (ich sage das deswegen, weil ich eine Bekannte habe, die mir ständig im Beisein ihrer Kinder (9 und 6) erzählt, was sie wieder für Krankheiten haben und wenn ich mir die Kinder dann ansehe, sind sie immer total traurig, weil sie ständig "krank geredet" werden, dabei sind sie völlig normal). Alles nicht so einfach, aber es gibt Dinge, die man dem Alter des Kindes entsprechend immer ansprechen kann, anderes nicht. Im Gegenzug dazu finde ich z.B. Hausarrest nicht sinnig, Handyverbot dagegen schon (aber nicht als Strafe, sondern um den besseren und verantwortungsbewussten Umgang damit zu lernen)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein "Lebensbuch" erweitert sich täglich durch Erfahrungen.

Hacker48  26.11.2022, 03:01
weil ich eine Bekannte habe, die mir ständig im Beisein ihrer Kinder (9 und 6) erzählt, was sie wieder für Krankheiten haben und wenn ich mir die Kinder dann ansehe, sind sie immer total traurig, weil sie ständig "krank geredet" werden, dabei sind sie völlig normal).

Interessant...

Ist dir Münchhausen-Stellvertreter ein Begriff?

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Zytglogge  26.11.2022, 02:01

Also auch kein Christkind, Nikolaus und Osterhase?

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Mein Vater, er war Unternehmer, hat mir gesagt, dass alle Menschen gleich wertvoll sind. Egal ob arm oder reich, Mann oder Frau, Fabrikarbeiter oder CEO, Religion, Kultur... Man sollte nicht meinen, man wäre etwas besseres.

Dies haben wir versucht auch unserer Tochter weiterzugeben. Jesus hat es in seinem wichtigsten Gebot treffend beschrieben: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Es gibt keine Moral, aber jede Entscheidung die wir treffen bringt Konsequenzen mit sich.


Meine Kinder werden mit dem Recht des Schaffenden erzogen.

Mit einem hohen Maß an stoizistischer Weltanschauung.

Die Kindererziehung ist etwas, das man ausgewogen halten muss. In Zeiten indenen Narzissmus bei jungen Menschen immer häufiger Symptom der fehlenden und "libertären" Erziehung von Eltern ist, ist es besonders wichtig, derartige Störungen nicht entstehen lassen. Das haben Eltern in der frühkindlichen Phase in der Hand, entsprechend gilt dem Kind viel Aufmerksamkeit bzw. Achtsamkeit. Mein Kind geht auch nicht in die Kita, sondern wird Zuhause erzogen. Es ist die Aufgabe eines jeden Vaters oder einer jeden Mutter die eigenen Interessen hinten anzustellen. Und es ist auch irgendwo das Schönste daran. Wer weniger investiert ist im Nachhinein weniger glücklich über das Ergebnis und zeigt seinen Kind gegenüber wenig Stolz. Doch genau diese Phase ist elementar, um sein Kind in diesem Alter der Lebensfindung zu stützen.

Natürlich gelten moderne Grundsätze.

Hinterfrag alles, was dir beigebracht wird. Nicht durch schwurbelei, sondern durch objektive Auseinandersetzung.

LG

Woher ich das weiß:Hobby – Bewunderer Nietzsches Philosophien.

TheBoyWonder  26.11.2022, 11:59

Wenn ich richtig liege, hat Nietzsche/Schopenhauer ebenfalls Stoiker eher abgelehnt. Langweilige Zeitgenossen.

Menschen sollten ihre Gefühl nicht unterdrücken. Das ist auch psychologisch begründet, dass dies schädlich ist, wenn man sie unterdrückt.

Auch sehe ich kritisch, dass man ein Kind jetzt zwingend unbeding Zuhause erziehen und keinesfalls in eine KiTa stecken will.

An der Grundannahme, dass Kinder Aufmerksamkeit und vor allem Zuneigung haben sollten, ist von meiner Seite aus nur mit Zustimmung zu begrüßen.

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Tonis9706  26.11.2022, 15:10
@TheBoyWonder
Wenn ich richtig liege, hat Nietzsche/Schopenhauer ebenfalls Stoiker eher abgelehnt. Langweilige Zeitgenossen.

Ich vertrete auch nicht den klassischen Stoizismus der Antike. Die Antike ist vorbei und somit auch deren Geschichte.

Der Stoizismus ist für mich vielmehr Beherrschtheit. Auch im Sinne eines Nietzsches. "Das an sich herankommen lassen angewöhnen".

Was keineswegs mit langeweile gleichzusetzen ist.

Menschen sollten ihre Gefühl nicht unterdrücken. 

Natürlich sollen das Menschen nicht. Wir hatten in der Vergangenheit darüber bereits Diskurse.

Das was der Stoizismus unter anderem im Kern erreichen will, ist ein Zustand ähnlich zu dem von Schopenhauer beschriebenem Ideal.

Auch sehe ich kritisch, dass man ein Kind jetzt zwingend unbeding Zuhause erziehen und keinesfalls in eine KiTa stecken will.

Weshalb? Ich erziehe mein Kind selbst, da es meine Verantwortung als Vater ist (ich bin im übrigen auch Vater).

Der letzte Menschen gibt die Verantwortung und die Mühen natürlich gerne ab, das ist aber nicht meine herangehensweise.

Ich kann doch schlecht in jedem dritten Kommentar von der Verantwortungslosigkeit der heutigen Bundesbürger schwurbeln, dann aber kaum konsequent genug sein, den wichtigsten Baustein einer Gesellschaft, nämlich die Erziehung, genau diesem Götzen opfern.

An der Grundannahme, dass Kinder Aufmerksamkeit und vor allem Zuneigung haben sollten, ist von meiner Seite aus nur mit Zustimmung zu begrüßen.

Das freut mich natürlich. Ich möchte noch einmal betonen, dass mein Kind bedingungslose Liebe und Zuneigung erhält. Das ist Grundvoraussetzung für eine "störungsfreie" Erziehung.

LG

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