Wie wirkt Melatonin zum Einnehmen bei euch? Könnt ihr damit besser und schneller einschlafen? Wie ist der Schlaf und wie fühlt ihr euch am nächsten Tag?

7 Antworten

Liebe orangade,

als am 10. Januar letzten Jahres eine alte 82-jährige Frau in ihrem VW die Bremse mit dem Gaspedal verwechselt hatte und mit voller Wucht hinten in meinen Opel Agila, in dem ich am Steueer saß und gerade losfahren wollte, hineingekracht war und mir sofort klar gewesen war, dass ich einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitten hatte, konnte ich danach, auch weil ich zudem noch ein Schleudertrauma erlitten hatte, wochenlang, ja ehrlich gesagt monatelang, nicht mehr richtig schlafen! Da ich in der nächsten Nacht erst morgens um 6 Uhr für eine Stunde das Bett aufgesucht hatte, suchte ich noch am selben Tag vormittags meinen Hausarzt auf und blieb mit ihm auch in der Folgezeit in Kontakt. Nachdem sich die schlimmen Schlafstörungen nicht gebessert hatten und unzählige weitere schlaflose Nächte folgten, verschrieb mir Herr Dr. Trump Schlaftabletten, die aus 2 mg zeitverzögertem Melatonin bestanden.

Diese nahm ich wie verordnet erstmal eine halbe bis eine dreiviertel Stunde vor dem Zubettgehen ein. Und tatsächlich, nach einer halben Stunde setzte erstmals seit Wochen wieder die Müdigkeit ein und ich ergriff die Chance und suchte mein Bett auf! Und entgegen den vielen Wahnsinnsnächten davor, in denen ich stundenlang im Bett lag und vergeblich auf den Schlaf wartete, dämmerte ich irgendwann weg und hinüber in einen schönen ruhigen Schlaf, aus dem ich am nächsten Morgen geistig frisch und auch stimmungsmäßig guter Dinge aufwachte.

Für mich war diese erste Nacht mit Melatonin ein richtiges kleines Wunder! Denn ich konnte wieder schlafen! Was aber noch schöner war, libe orangade, es folgten im nächsten halben Jahr, solange ich das Mittel einnahm, noch unzählige weitere Nächte mit gesundem Schlaf! Die Krönung des Melatonins bestand freilich dann darin, dass ich zu einem gesunden Schlafrhythmus zurückkehrte und das Melatonin half, dass sich der völlig aus dem Ruder gelaufene Rhythmus wieder zufriedenstellend einpendelte und ich, dank seiner Hilfe, zu einem gesunden und geregelten Schlaf zurückkehren konnte!

Während meiner Melatonin-Zeit habe ich mir dann ein sehr informatives Büchlein besorgt, das mich über dessen Wirkung und Einsatz genau aufklärte, sodass ich dann noch besser und gezielter mit ihm umgehen und es wirkungsvoll einsetzen konnte. Aus dem Büchlein erfuhr ich erstmals, welch wichtige Rolle Melatonin für unseren Körper spielt, und dies nicht nur als Schlafhormon!

Irgendwann, liebe orangade, war mein Schlaf dann so gut, dass ich seine abendliche Einnahme erst vergaß und dann, als ich durch meinen gesunden Schlaf merkte, dass ich es nicht mehr brauchte, seine Einnahme dann schließlich bewusst ganz absetzte. Auch wenn man heutzutage Melatoninpräparate von bis zu 5 mg, auch in zeitverzö-gerter Form, frei im Internet bestellen kann, würde ich dieses Medikament dennoch nur auf ärztliche Anordnung hin einnehmen! Ich bin mir auch sicher, dass dies für mich die größte Gewähr war, dass mir das Melatonin mein sehr vertrauter und guter Hausarzt verschrieben und mich zudem über dessen Einnahme unterwiesen und aufgeklärt hatte, sodass es bei mir so gut wirkte!

So kann ich Dir, liebe orangade, also nur Gutes von Melatonin berichten! Solltest Du daher jemals in die Bredouille kommen, an Schlafstörungen zu leiden und Melatonin einnehmen zu wollen, dann geh bitte zu Deinem Hausarzt, denn dieser kann Dir dann das für Dich richtige Präparat verschreiben, auf das Dein Körper optimal anspricht! Ja, was ich noch erwähnen wollte: Im Gegensatz zu herkömmlichen Schlafmitteln hat Melatonin keinerlei Nebenwirkungen und es hat auch keinen Gewöhnungseffekt, sodass ich es nach dem halben Jahr Einnahme problemlos absetzen konnte!

Dann wünsche ich Dir, liebe orangade, allezeit einen gesunden und geruhsamen Schlaf und auch heute, für die späteren Zubettgeh-Zeiten, wie wir im Schwabenländle sagen, ein "gutes Nächtle!"

Ich bin mit lieben Grüßen und guten Wünschen und einem herzlichen Dank für Deine gute Frage, liebe orangade,

Regilindis!

Viel Glück und bleib gesund!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

orangade 
Fragesteller
 18.05.2024, 19:12

🍊🍹

Prost auf die liebe orangade!

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In den 1990er Jahren fragte mich meine Mutter, ob ich ihr Melatonin besorgen könnte. Damals standen ein paar Veröffentlichungen dazu z.B. im "Spektrum der Wissenschaft". Der Kauf war in Europa noch schwierig, aber als Wissenschaftler konnte ich welches aus den USA schicken lassen.

Sie nahm es dann über 8 Monate in zunehmender Dosierung an, um gegen ihre Schlaflosigkeit vorzugehen - ohne Erfolg.

Als es ihr immer schlechter ging, suchte sie dann doch einen Arzt auf, der einen Knoten ind der Schilddrüse fand. Inzwischen war er so groß geworden, dass er operiert werden musste. Danach wurde ihr Schlaf schlagartig besser.

Mir wurde klar, dass ich einen krassen Fehler gemacht hatte. EineTherapie ohne vorherige Diagnose ist ein Menschenversuch und damit unverantwortlich. Darum schreibe ich hier im Forum immer wieder Fragenstellern, dass eine Internetferndiagnose durch Laien nicht ausreicht. Zudem kommentiere ich Laien, die unbedarft die Mittel großspurig empfehlen, die ihnen selbst (!) mal bei anderen (!) Problemen geholfen haben. "Was ist die rote Stelle an meiner Wange?" - "Nimm 7.5g Vitamin C, das hat mir gegen Erkältungen geholfen."

Meine Antwort also:

Ich selbst würde Melatonin erst nehmen, wenn ich einen diagnostizierten Mangel daran habe. Schlafprobleme haben meistens andere Ursachen. Meiner Mutter hat es nicht geholfen, aber sie hat wichtige Zeit für die Diagnose des eigentlichen Problems verloren.

Bei mir funktioniert es perfekt. Aber ich habe das nur ein paar mal zu mir genommen.

Kann nicht sagen obs bei mir klappt oder Placebo Effekt ist. Manchmal bilde ich mir ein sie wirken, meistens aber eher weniger.

Ich schmiere darauf voll ab. Vertrage es nicht, fühle mich total ekelhaft damit. Kann es nicht beschreiben und Alpträume bekomme ich auch davon.