Wie wird in der Bibel über Gott geredet im Vergleich zum heutigen Reden von Gott?

4 Antworten

Hallo santos222,

etwas Grundsätzliches: In der Schule wird immer nur geprüft, was vorher besprochen wurde. Da könntest du mal bei deiner Freundin nachhaken.

Es ist schon richtig, dass man mit allen Gottesbildern, weil es eben Bilder sind, die Realität nicht erfassen kann. Das ist übrigens auch eine Erfahrung der Verhaltenspsychologie: Jeder hat sozusagen seine eigene Landkarte der Wirklichkeit im Kopf, die aber nicht identisch mit der Realität ist, sondern immer nur unterschiedliche Teilaspekte erfasst.

Es entspricht auch der modernen Auslegung des 2. Gebotes, dass man sich kein Bild von Gott machen soll in dem Sinn, dass man dann glaubt, die Realität Gottes vollständig erfasst zu haben.

Zu den verschiedenen Gottesbildern: Wenn du davon ausgehst, dass die Bibel einen Enstehungszeitraum von über 1000 Jahren hat und dass jeder Verfasser eines Textes auch andere Glaubenserfahrungen darstellen will, dann hast du zwangsläufig verschiedene Gottesbilder.

Sehr vereinfacht und deshalb auch sachlich unzureichend ist die Unterscheidung, dass der Gott des AT der strafende, rächende Gott ist, dagegen der Gott des NT der liebende Vater. Deutlich ist allerdings schon, dass im NT der Schwerpunkt auf dem Abba, dem liebenden Vater liegt. Damit sind die alten Gottesbilder nicht aus der Welt, aber die Schwerpunkte liegen anders. Wir gehen heute meist vom neutestamentlichen Gottesbild aus.

Ich gebe dir mal eine Reihe von Textstellen an, bei denen sich im Alten und im Neuen Testament (AT – NT) sehr unterschiedliche Gottesbilder zeigen. Dazu muss man natürlich lesen!

Gott herrscht : AT:Sinai/ Psalm 18/ Opferung Isaaks. NT: Mk 13,24/Lk 21,25/Apk

Gott richtet/ straft AT: Unheilsworte/Amos 1,2/ Amos 2,4-16 NT: Gleichnis vom Gastmahl, Lk 21,22 ff/ Apk

Gott schließt einen Bund/ ist bundestreu AT: Bundesschlüsse Abraham/ Sinai ... NT: "neuer Bund"

Gott rettet AT: Exodusbericht, NT: Auferweckung Jesu

Gott segnet AT: Schöpfungserzählungen (Gen 1 u. 2,/Psalmen/ Ijob/ Weisheit, NT: Kindheitsgeschichten

Gott verzeiht/ erbarmt sich AT: Hosea, NT: Gleichnis vom Schalksknecht, vom barmherzigen Vater

Gott liebt AT: Hosea 2,16 ff, Aussagen zum mütterlichen Gottesbild NT: Lk 23,34: Worte am Kreuz

Und schließlich noch einige direkte Textstellen aus Ex, Deut.,Jes. Und den Psalmen
Ex 19,4: …. wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu mir gebracht habe.

Dtn 32,10 ff: ….Er hüllte ihn ein, gab auf ihn acht und hütete ihn wie seinen Augenstern, wie der Adler, der sein Nest beschützt und über seinen Jungen schwebt… (Bemerkung: Das tut übrigens der weibliche Adler!)

Psalm 17,8: ….Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, birg mich im Schatten deiner Flügel….

Psalm 22, 10 ff….Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, mich barg an der Brust der Mutter, ….

Psalm 131, 2 ….wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir ….

Jes. 25, 8 ….Gott, der Herr, wischt die Tränen ab von jedem Gesicht ….

Jes. 49, 15 .. Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst, wenn sie ihn vergessen würde: Ich vergesse dich nicht.

hi,

santos222,

man kann Gott nur versuchen zu verstehen, wenn man mit Hilfe seines Heiligen Geistes, um den man beten kann, sein Wort, die Bibel erforscht.

Ohne den Heiligen Geist wird man die Aussagen der Bibel nicht verstehen.

Ich selbst habe den "Unterschied" in meinem Leben erfahren.

So wie man einen Menschen nicht durch Hörensagen kennenlernen kann, so ist es auch mit der Persönlichkeit Gottes: man muß ihn persönlich kennenlernen .

So geht auch aus 1.Petrus 1:3 hervor, daß man ihn auch mit den Sinnen erfassen kann ("schmeckt und seht, daß der Herr gütig ist")

Allerdings muß man sich ihm nahen WOLLEN (und das kann man nur, wenn man auch daran glaubt, daß er existiert)

Dann wird sich Jehova auch dem Menschen nahen.

Das ist auch ein wirklich wichtiger Aspekt: Gott wird sich nicht "ungebeten" nahen, sich niemandem aufzwängen. Er wartet, ob der Mensch sich ihm nahen und ihn kennenlernen möchte.

Jehova behütet alle, die ihn lieben (Ps.145:20)

Seine Liebe äußert sich u.a. darin, daß er seinen einziggezeugten Sohn für uns gegeben hat, damit wir einmal leben können (Joh.3:16).

Der Psalmenschreiber drückte es so aus: "Möge man Jehova danken für seine liebende Güte u. seine wunderbaren Werke an den Menschensöhnen" (Ps.107:8)

Jehova hat sich zu jeder Zeit als ein verläßlicher Gott erwiesen.

Er hat sich nie von seinen moralischen Grundsätzen entfernt. Was er einmal gesagt hat, das hat Bestand, darauf kann sich ein Mensch 100% ig verlassen!

Auch die Israeliten, Gottes auserwähltes Volk, standen, sofern sie sich nicht von Jehova entfernten, unter seinem Schutz.

Er beschützte sie u.a.vor den grausamen Angriffen der Nachbarvölker, die sie sonst vernichtet hätten.

Aber er befreite sie auch aus der Sklaverei. Dabei wirkte er etliche Wunder.

Jesus ist ebenfalls ein vorzügliches Beispiel dafür, wie man sich verhält, wenn man den himmlischen Vater liebt. Das zeigte er u.a. in den 3 Versuchungen.

Andere Geistwesen lieben den Schöpfer ebenfalls, z.B. geht das aus Off.4:8 hervor ("heilig, heilig, heilig, ist Jehova Gott, der Allmächtige, der war und ist und kommt")

Leider hat ein Geistwesen , der sich selbst zum Widersacher gemacht hat, begehrt, diese Stellung Gottes auch zu beanspruchen und wollte /will ebenfalls so angebetet werden.

Dieses Geistwesen zog etliche andere Geistwesen hinter sich her.

Aus der Bibel geht das auch hervor, daß die "ganze Welt in der Macht dessen liegt, der böse ist"

Dieses Geistgeschöpf weiß sehr genau, daß es nur noch eine kurze Frist hat und bald gefangen genommen und dann vernichtet wird.

Es geht um die universelle Streitfrage, weil Satan die rechtmäßige Herrschaft des Schöpfers bezweifelt und beweisen möchte, daß Menschen ihm, dem Schöpfer , nur aus egoistischen Motiven dienen und nicht, weil sie ihn lieben.

Diese Zeit hat der weise Schöpfer dem Widersacher eingeräumt. Auch Menschen können zeigen, auf welcher Seite sie stehen.

So ist der widersacher natürlich bestrebt, mit Vielem, was in der Welt heute "reizvoll" erscheint, die Menschen von Gott abwendig zu machen.

Dazu bedient er sich dem Materialismus, der Egozentrik, der Wissenschaft u.a.m.






Wie wird Gott heute von vielen gesehen? Als liebloser, unpersönlicher, gewalttätiger Gott, der an uns Menschen nicht interessiert ist.

Wie ist Gott wirklich?

Gott hat viele wunderbare Eigenschaften. 

Am hervorragendsten sind seine Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und seine Macht. 

Seine Weisheit und Macht offenbaren sich sowohl durch das Universum als auch durch die Welt um uns herum — von gigantischen Galaxien bis zu winzigen Atomen. 

Ein Schreiber der Psalmen erklärte: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund“ (Psalm 19:1; Römer 1:20).

Die Schöpfung spiegelt auch Gottes Liebe wider. 

So ist an der Art und Weise, wie wir gemacht sind, zu erkennen, daß Gott uns Freude am Leben wünscht. Er hat uns mit der Fähigkeit ausgestattet, zu schmecken, Düfte wahrzunehmen, Farben zu sehen, Musik zu genießen, zu lachen, uns an Schönheit zu erfreuen, und mit noch zahlreichen weiteren Merkmalen, die nicht absolut lebenswichtig sind. 

Ja, Gott ist wirklich großzügig, gütig und liebevoll — Eigenschaften, die zweifellos dazu beitragen, daß er ‘der glückliche Gott’ ist (1. Timotheus 1:11; Apostelgeschichte 20:35).

Du kannst ja auf den Wandel der Gottesbilder/Gottesvorstellungen im alten Testament zum neuen Testament eingehen. 

In den ersten beiden Büchern Mose gibt es den gnadenlos strafenden Rächer, und Richtergott, die Israeliten sind Werkzeug für blutige Rache. 

Im neuen Testament dagegen tritt das Gottesbilder von einem gnädigen Gott auf, in der Gestalt Jesu. Das Gegenteil von den Vorstellungen im alten Testament. Oder die Vorstellung vom liebenden   Vater im Himmel.

Wie lassen sich diese beiden Gottesbilder vereinigen. Gott bleibt in seinem Wesen immer der gleiche - vielleicht könnte Deine Freundin ja dazu etwas sagen.

Übrigens ein interessantes Thema über das es lohnt mal nachzudenken. 

Gott lässt nicht beweisen, er ist nicht fassbar, nicht greifbar. Der Mensch hat von sich aus keine Möglichkeit eine Brücke zu Gott zu bauen. Das kann nur Gott in die umgekehrte Richtung.

LA