Wie war es damals in der DDR zu wohnen? Bekam man einfach eine Wohnung, waren die Wohnungen teuer?
Hat da jemand Erfahrung oder weiß was? Danke im Vorraus.
15 Antworten
Die Mieten waren spottbillig, aber auf die Wohnungszuweisung musste man lange warten. Besser hatte man es, wenn man in Schwerpunktbetrieben gearbeitet hat, z. B. im Kernkraftwerk Lubmin. Da bekam man relativ schnell eine Neubauwohnung in Greifswald - solange der Vorrat reichte. Es wurde auch versucht, die Leute in den Betrieben zu halten, so dass die Wohnung bei einem Umzug im Bestand des Betriebes blieb. Pech für die, die in unbedeutenden Branchen gearbeitet haben.
Hallo,
wohnen war günstig.
Ich bekam als erste eigene Wohnung nach dem Studium (dort Internat, zu zweit in einem Zimmer) ein 1 Zimmer-Teilhauptmiete - das war eine Wohnung ca. 3 große Zimmer, ein Bad und eine Küche, 2 kleine Nebenräume. Da wohnten dann mit mir noch 2 andere Personen (heute sagt man WG dazu!).
Nachdem 1 Person wegzog und meine Frau auch dazu kam, bekam ich die Küche, 1 Zimmer und 1 kleines Zimmer dazu.
Als mein 2. Kind geboren wurde, stellte ich den Antrtag auf eine neue Wohnung - damals war ein größerer Wohnkomplex im entstehen.
Dort bekam ich auch eine 2 und 1/2 Zimmer Wohnung, die ich allerdings gegen eine 3 Zimmerwohnung im Altbau tauschte. Da baute ich eine Etagenheizung und Warmwasserversorgung selbst ein - vom Vermieter bezahlt.
Danach kam die Wende....
Achso - Obdachlose und sowas gabe es überhaupt nicht!
Grüße aus Leipzig
Wohnen war zu Zeiten der DDR sehr preiswert - allerdings musste man sehr häufig lange Zeit auf eine Wohnungszuweisung warten - sprich unverheiratete Personen hatten dann ganz schlechte Karten.
https://www.planet-schule.de/wissenspool/alltag-in-der-ddr/inhalt/hintergrund/wohnen.html
Mieten war sehr günstig, um nicht zu sagen spottbillig. 0,80 - max. 1,20 Mark pro m². 1,20 Mark war dann schon was "Besonderes" mit Zentralheizung und immer Warmwasser.
Eine Wohnung zu bekommen war sehr schwierig. Man mußte die beantragen und hat oft Jahre warten müssen. So ähnlich wie auf ein neues Auto;-
Man hatte auch keine große Auswahl, eigentlich gar keine. Entweder man nahm was einem zugewiesen wurde oder man mußte weiter warten. Wenn man keinen kannte, der einen kannte ...
Meine Schwester hat mit Mann und Kind über 6 Jahre in einer 1Zimmerwohnung, 36 m², gewohnt. Die haben Freudensprünge gemacht als sie dann endlich eine 2Zimmerwohnung, 46 m², bekamen.
Die Häuser waren vollkommen heruntergekommen, die Mieten so niedrig, dass man davon die Häuser nicht pflegen konnte.
Trotz eines aufwändigen Wohnungsbauprogramms blieb die Wohnungsnot eine ständige Begleiterin der DDR. Das Versprechen der Parteitage der SED, bis 1990 "jedem eine Wohnung" zur Verfügung zu stellen, blieb ebenso auf der Strecke wie der Arbeiter- und Bauernstaat selbst.
Wohnen war billig in der DDR. Zwischen 80 Pfennigen und 1,25 Mark kostete der Quadratmeter Wohnfläche. Benachteiligt fühlten sich nicht selten Mieter von Altbauwohnungen. Während sie für Heizung, Kalt- und Warmwasser selbst aufkommen mussten, war dies in nicht wenigen Plattenbausiedlungen in der ohnehin schon geringen Miete enthalten. Was paradiesisch auf Erden sein sollte, stellte sich als komfortabler Selbstbetrug heraus.
Wer eine neue Wohnung zugeteilt bekam, für den erfüllte sich ein lang gehegter Traum. Sie war zwar nur gemietet, wurde aber wie die eigenen vier Wände behandelt. Viel Geld und Arbeit investierten die Bewohner in ihr Zuhause: Sie tapezierten die Wände, fliesten die Bäder und Küchen, besserten die Fußböden aus und pflegten die Vorgärten. Jeder war sein eigener Tischler, Maurer, Maler oder Klempner. Nicht, weil es so großen Spaß machte, sondern der alltäglichen Not gehorchend. Handwerker waren knapp. Wenn es sie gab, fehlte es ihnen oft an Material. Glücklich, wer eine Sammlung alter Nägel, Schrauben und Holzreste besaß.
...oder die Alternative:

