Gibt es noch Leute die die DDR vermissen?
Also die Teilung Ost/West,Sozialismus,Stasi etc.
Es gab ja viele die damals z.b. bei der Stasi waren...vermissen das heutzutage noch ehemalige DDR Bürger?
8 Antworten
Das zwar so direkt nicht, aber ich kenne nur einige, die das objektiv sehen und heute sagen, dass nicht alles schlecht gewesen ist. Und das ist wahrscheinlich auch die zutreffendste Sichtweise.. so sagen es auch meine Freundin und ihre beste Freundin, die aus dem selben Ort in Thüringen stammen und die DDR zumindest die letzten ca. zehn Jahre noch bei vollem Bewusstsein miterlebt haben - und die Wende als Jugendliche.
Es mag aber sicher auch Personen geben, denen es in der DDR tatsächlich besser gegangen ist wie nach der Wende und die objektiv berechtigt so argumentieren, wenn ihr eigenes Leben in der DDR besser gewesen ist als ihr Leben seit 1989/90. Auf solche Sachen wie Ostalgie oder die allgemeine "früher war alles besser"-Haltung gehe ich bewusst nicht ein.
bei der Stasi
Nachbarn mit stasimäßigen Überwachungsmethoden habe ich in meiner Heimat (mitten in den "Alten Bundesländern") auch erlebt und das auf eine sehr indiskrete, leidvolle und beklemmende Art und Weise, die mir sehr zugesetzt hat und alles andere als angenehm war - nur um das mal ganz am Rande zu betonen.
Vermutlich viele von denen die nach der Wende in strukturschwachen Regionen ihren Arbeitsplatz verloren und dadurch arm wurden. Nicht wenige leben heute im Osten ärmer als unter der SED Diktatur. Es wurden anlässlich der Wiedervereinigung sehr viele Arbeitsplâtze in Ostbetrieben abgebaut und in strukturschwachen Regionen kamen viele in die Dauerarbeitslosigkeit. Unter der SED lebte man besser als mit Hartz 4/Bürgergeld oder Grundrente!
Du hattest dann wohl noch das Glück, dass du jenen gehörst die es nach der Wende noch geschafft haben sich im Westen zu etablieren. Dies war vielen nicht gelungen. Das Problem war ja auch noch da, dass man in einigen Regionen die abgebauten Ostbetriebe durch nichts ersetzt hatte. Wer sollte dann also die abgebauten Belegschaften auffangen wenn diese nicht in den Westen flohen. Einige blieben aus diversen Gründen in ihrer Heimat und konnten nicht mehr Fuss fassen. Ansonsten: ein Bürgergeldempfänger kann sich im Gegensatz zum durchschnittlichen DDR Bürger nicht einmal einen Trabbi leisten und durch die Deregulierung der Preise dürfte die Ernährung heute mindestens das 6-fache kosten wie unter dem Kommunismus.
Ich hatte übrigens kurz nach der Wende eine zeitlang in Jena gearbeitet; der starke Kontrast zwischen alt und neu zwischen total marode und hochmodern war im Thüringen der 90er Jahre frappierend. Man hatte offensichtlich einiges modernisiert und anderes total verrecken lassen. Ansonsten: wenn die Ossies heute zufrieden wären dann würden sie nicht vorrangig rechtsextreme oder linksextreme Parteien wählen. Die Fremdenfeindlichkeit im Osten liegt wohl auch an dem GefÜhl mittlerweile auf einer Weide zu sein wo nicht mehr genug Gras für alle Kühe wächst.
Ich habe weder im Westen gelebt noch dort gearbeitet.
Als Arbeitsloser kann man Zuschüsse zum Kauf eines Gebrauchtwagens beantragen,.
Nach der Wende gab es Arbeitslosengeld, Kurse, Umschulungen, ABM...
Bei den Niedriglöhnen in der DDR musste man erheblich für einen Trabi sparen. Es gab auch nebenher wenig zu kaufen.
Wir haben auch heute deutlich höhere Löhne als in der DDR.
Dass so viele hier rechts- und linksextrem wählen, liegt daran, dass sich viele darauf verlassen, dass alles der Staat regeln soll. Häuser geben Rentner an ihre Kinder ab, klagen dann aber, dass sie nur die gesetzliche Rente zur Verfügung haben.
Die extremen Wähler sind oftmals gar nicht die Ärmeren. Das sind oft kleine Selbstständige oder sogar Führungspersonal aus Betrieben. Viele von deren Wähler sind auch nicht in der Lage, Eigenverantwortung zu zeigen, obwohl sie das auf der Straße krakeelen.
Da geb ich dir Recht. Das westliche System erfordert viel mehr Eigenverantwortung. Nach der Wende kamen die Leute aus einem sozialistischem System wo Vater Staat von der Wiege bis zum Grab für sie sorgte und wirtschaftliche Eigenverantwortung war somit ein neues Konzept welches starke Umstellung erforderte.
Ja, und es gibt Menschen, die die UdSSR (also nicht Russland, sondern die UdSSR vor der Aufteilung) vermissen, sogar Deutsche.
The Balance of Power is over. Aus der bipolaren Welt wurde eine multipolare, was alles komplizierter macht.
Ja da gibt es mit Sicherheit noch genug. Menschen die heute über 70 Jahre sind und ihre Kindheit, Jugend dort verbracht haben, verbinden auch viele gute Erinnerungen mit dem Land. Nicht jeder hatte Probleme mit der Stasi.
Leider leider ja, wenn ich das auch nicht verstehen kann.
Ich habe 18 Jahre in der DDR gelebt. Die habe ich damals nie gemocht und seither noch nicht eine Minute vermisst.
Das stimmt überhaupt nicht. Ich habe nach der Wende auch in Zeiten der Arbeitslosigkeit besser gelebt als in der DDR: Wer soll das sein, der heute schlechter lebt??? Stasi-Leute und SED-Bonzen! Nicht der Westen hat die Schuld an der De-Industrialisierung der 90er sondern 40 Jahre Misswirtschaft der DDR. Ich staune ja immer wieder, was Du alles über die DDR zu wissen gedenkst, wo Du nie im Osten gelebt hast.
Meine Großeltern drehen sich bei solchen Sätzen wie von Dir im Grab um. Denen wurde in der DDR der Betrieb enteignet, alles weggenommen, wofür sie gearbeitet hatten.
Heute sehe ich überall Menschen im Osten, die neue Häuser gebaut haben, deren Kinder in Markenkleidung gehen, die in Vereinen organisiert sind und die oft mehrfach im Jahr Urlaub machen.