Wie wäre die Elektronenstrichformel von Phosphor?

3 Antworten

Von Experte indiachinacook bestätigt

Mit einem Dreifachstrich (gibt's gratis im Unicode) sähe das dann so aus |P≡P| und die Striche darüber und darunter sind schlicht falsch, weil du ja nur 10 Elektronen zu verteilen hast, 6 in den 3 Bindungen und je 2 in den freien Elektronenpaaren.

Allerdings ist dieses P₂-Molekül nur in heißem Phosphordampf vorhanden. Normal sind tetraedrische P₄-Moleküle, in denen nur Einfachbindungen vorkommen. Die Elemente ab der dritten Periode mögen Mehrfachbindungen nicht so.
Auch der sog. Weiße Phosphor aus P₄-Molekülen ist nicht wirklich stabil, sondern lagert sich über allerlei Zwischenstufen mit Ketten u.ä. in ein Schichtgitter um.
Muss man nicht alles kennen, roten Phosphor, violetten Phosphor, schwarzen Phosphor usw.

Von Experte ThomasJNewton bestätigt

Ich vermute, Du willst ein P₂-Molekül darstellen: |P≡P|, also Dreifachbindung mit je einem einsamen Elektronenpaar pro P-Atom.

P₂ ist aber nur als Dampf bei hohen Temperaturen beständig (und läßt sich als meta­stabile Phase auch fest erhalten, indem man den Dampf schnell abkühlt; das heißt dann auch „brauner Phosphor“). Normalerweise hat man es aber entweder mit P₄-Mo­lekülen („weißer Phosphor“, tetraedrisches Molekül mit drei Einfachbindungen und einem einsamen Paar pro P-Atom) oder verschiedenen rot bis violett gefärbten poly­meren Formen zu tun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

ThomasJNewton  07.06.2022, 00:37

Da war meine Antwort ja redundant.
Immerhin kannte ich braunen Phosphor noch nicht.

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indiachinacook  07.06.2022, 00:52
@ThomasJNewton

Du warst schneller als ich, also war ich der Redundante. Der braune Phosphor steht im Holleman, aber gesehen habe ich ihn auch noch nie.

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Phosphor kommt je nach Druck- und Temperaturverhältnissen in unterschiedlichen Modifikationen vor. Für die bimolekulare Modifikation, die überwiegend bei Temperaturen über 1000 °C im gasförmigen Zustand vorliegt, würde man eine P-P-Dreifachbindung mit jeweils einem freien Elektronenpaar an jedem P-Atom zeichnen. Bei moderaten Temperaturen liegen P4-Tetraeder vor.