Hierzu bedarf es des grundlegenden Verständnisses von chemischen Reaktionsgleichungen. Die Zahlen vor den an einer chemischen Reaktion teilnehmenden Teilchen (Reaktanden) nennt man stöchiometrische Faktoren. Das sind keine exakt definierten Maßzahlen wie sie sonst in der Physik und im Alltagsleben verwendet werden. 2 Kilo Kartoffeln sind eine eindeutig definierte Masse, die man üblicherweise über eine Waage abmisst. Bei den Reaktionsgleichungen geben die Zahlen vor den Teilchen wie bspw. 2 OH⁻ keine definierte Menge an, sondern nur relative Mengen, nämlich Stoffmengen, was letztlich Teilchenmengen sind.
Die einfache Reaktionsgleichung
1 Ca + 2 H2O --> 1 Ca(OH)2 + 1 H2
sagt aus, dass ein Teilchen Calcium mit 2 Teilchen Wasser zu einem Teilchen Calciumhydroxid und einem Teilchen Wasserstoffgas reagiert. Die "1" läßt man als Faktor wie in der Mathematik weg. Es bleibt dann nur die 2 als Faktor stehen. Diese Gleichung gibt nur die relativen Verhältnisse der beteiligten Teilchen wieder. Das können also 10 Ca + 20 H2O und 10 Ca(OH)2 + 10 H2 sein. Oder 6,02 *10²³ Ca-Teilchen (1 mol) und entsprechend viele von den anderen. Es geht um die relativen Verhältnisse, die immer gleich bleiben. Fleisch kommt an die Gleichungen, wenn für mindestens einen Reaktionspartner eine Massenangabe erfolgt. Wenn man nur isoliert "2 OH⁻" stehen hat, macht das keinen Sinn, weil man bei Verhältnissen eben mindesten 2 Objekte benötigt. Es könnten zwei einzelne Ionen sein, 10, 100 oder 6,02 * 10²³ (1 mol) 10 mol oder 57,3 mol. Die 2 macht so alleine keinen Sinn.