Wie viel Schuld - angefahren auf Zebrastreifen?
Angenommen jemand fährt eine Person beim abbiegen auf dem Zebrastreifen an, ABER die Person ist unerlaubterweise auf dem Fahrrad über den Zebrastreifen geradelt, wie viel Schuld bekommt die angefahrene Person dafür?
5 Antworten
Radler dürfen auf einem Zebrastreifen fahren. Sie haben dann nur keinen Vorrang.
Als Autofahrer einfach umkacheln darfst du sie natürllich trotzdem nicht. ;)
Die Schuldfrage ist in so einer Situation nicht einfach zu klären. Lass das am besten von einem Anwalt für Verkehrsrecht machen. Das hängt von beiden Parteien ab. Zeugen oder eine Dashcam wären sinnvoll.
btw: sobald ein Radler nur noch mit einem Fuß auf der Pedale steht und rollert, gilt er als Fußgänger und hat auch Vorrang.
wie viel Schuld bekommt die angefahrene Person dafür?
Die Hauptschuld trägt (normalerweise) der Radfahrer, da er diesen Verkehrswidrig benutzt hat. Allerdings (kann) eine Teilschuld auch der Autofahrer nahgelegt werden.
Für sowas gibt es immer eine Dashcam!
Radfahrer dürfen über einen Zebrastreifen fahren. Sie haben dann allerdings keinen Vorrang.
Letzteren haben sie aber, sobald sie nur noch mit einem Fuß auf der Pedale stehen und "rollern", denn dann gelten sie wieder als "Fußgänger"
Grundsätzlich hat der Radfahrer sich wie ein Fußgänger zu verhalten. Also stehen bleiben und der Fußgängerüberweg dann nutzen, wenn die Autos anhalten oder eben keiner kommt.
Andererseits wird untersucht, ob der Autofahrer den Unfall hätte vermeiden können. Danach kann auch die "Schuld" bemessen werden.
Grundsätzlich bekommt jede bei einem Zivilstreit 10 Prozent Betriebshaftung aufgebrummt.
In der STVO § 26 Fußgängerüberwege ist genau geregelt, wie er benutzt werden darf. Und zwar, wie der Name schon erahnen lässt, ausschließlich von Fußgängern. Radfahrer dürfen ihn nicht benutzen.
Autofahrer müssen bei erkennbarer Absicht eines Fußgängers ihn überqueren lassen. Das gilt ausdrücklich nicht für Radfahrer.
Daher hat der Radfahrer verbotswidrig den Fußgängerüberweg benutzt und trägt die alleinige Schuld.
Ggf. könnte man jetzt dem Autofahrer noch eine kleine Mitschuld wegen §1 anlasten.
Dann könnte man sogar der anordnenden Behörde eine Mitschuld geben. Das ist in der STVO so nicht vorgesehen. Dann müssen zumindest Hinweisschilder angebracht werden.
Je nachdem ob er dabei gegen §9 StVO verstoßen hat: Entweder 100% oder gar nicht.
Übrigens man kann fast nicht ,,unerlaubterweise" auf dem Zebrastreifen fahren, weil das nicht verboten ist. War es noch nie und es gibt auch derweil keine Ambition daran was zu ändern.
Häufig führen Radwege zu einem Zebrastreifen, was dann bei vielen Radfahrern zu dem Missverständnis führt, sie dürften da auch drüber fahren.